Der Hagel schlug hernieder, man schützte Haupt und Glieder mit stramm erhobner Hand. Die Frontendonner hallten, als zwischen Felsenspalten ein weißer Rosentrieb entstand.
Die Wetter wurden dichter und grausamem Gelichter entzuckte Leid und Qual. Trotz schrecklicher Vergehen, war sonnenklar zu sehen: Die Weiße Rose blüht im Tal.
Als Haus und Hof verloren, verkündeten die Toren, der Kampf muss weitergehn. Das Wetter wurde schlimmer, es blieben nur noch Trümmer. Die weiße Rose blieb bestehn.
Die Wetter sind vergangen, man hat neu angefangen und trennte Bös von Gut. Da gab in diesen Zeiten, trotz tiefer Schuld und Leiden, der Weißen Rose Beispiel Mut.
Und sollte es geschehen, dass wir im Hagel stehen, trennt Weizen sich von Spreu. Wie auch die Wetter wüten, mit sturmerprobten Blüten erwächst die Weiße Rose neu.
da ist dir ein politisches Gedicht erster Güte gelungen. Nach einer geschichtlichen Rückschau bringt du mit der letzten Strophe die Dinge tagesaktuell auf den Punkt. Toll!
lieber Thomas mit Sicherheit ist dein Gedicht eine Ehrung der "weißen Rose". Nacheinander wurden sie alle durch das NS-Regiem umgebracht. Nur mit der letzten Strophe bin ich noch nicht ganz im Reinen.
Und sollte es geschehen, dass wir im Hagel stehen, trennt Weizen sich von Spreu. Wie auch die Wetter wüten, mit sturmerprobten Blüten erwächst die Weiße Rose neu.
wenn ich sehe wieviel rechte Gesinnung sich bereits wieder auf den Straßen breit macht, dann befürchte ich, es ist bereits geschehen das wir im Hagel stehen .... wollen wir hoffen die populistischen Ränder bekommen nicht die Oberhand. Flüchtlingskrise, Pandemie, Teuerungskrise – immer wieder tauchen auf Demonstrationen Gruppen wie die rechtsextreme Identitäre Bewegung, die Wagenknecht Befürworter und Putinversteher auf. Und plötzlich wird aus einer demokratisch sehr zu befürwortenden Demo für schnelleres und besseres Handeln in der Regierung um die Schwachen Schichten in der Energiekrise nicht zu vergessen, ein brüllender Mob der schreit: "Stopt die Flüchtlinge und Grenzen dicht machen, Regierung absetzen." lieber Thomas trotzdem wollen wir hoffen, es wird auch diese weiße Rose und viele andere geben. liebe Grüße Ilona
man sagt, die "Unbill des Wetters oder die "Unbill des harten Winters" bzw. "des Lebens". Im Sinne von Ungemacht, Misere, Drangsal. Ich finde das Wort passend. Natürlich sucht man sich so etwas i.A. nicht freiwillig aus und muss es erdulden, solange man nichts dagegen unternimmt. Auch erscheinen den meisten Menschen politische Ereignisse wie Naturkatastrophen, obwohl sie es gar nicht sind.
genau das meinte ich, dieses vermeintliche erdulden „Müssen“. Ein Zeichen der Hoffnung muss vielleicht auch erkämpft werden, und zwar nicht nur mit Waffen…
Danke für die Erklärung und herzliche Grüße aus Lüli Karlheinz
Chapeau! Ein politisches Gedicht so zu formulieren, dass es nicht Ross und Reiter beim Namen nennt, sondern durchgehend Metaphern dafür findet, finde ich sehr, sehr schwierig. Da bin ich ganz bei Sanderling.
Herzlichen Dank also, dass du trotz der aktuellen Entwicklungen lyrische Bilder dafür gefunden und uns geschenkt hast. Ich bin restlos begeistert.
ich dachte mir schon, dass wir uns verstehen. Gewaltloser Widerstand kann eine mächte Waffe sein, wir Deutschen sind dafür anscheinend nicht besonders geeignet.
Liebe anna,
vielen Dank für deinen Kommentar, den ich als großes Lob empfinde.
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