Ach wäre es doch eines Frühjahrs Beginn, und wollten die Vögel gemeinsam jetzt singen. Kristall'ne Musik spielte Orpheus dazu, das Saitenspiel ließe er zärtlich erklingen.
Ach hüllte erst Laub alle Bäume neu ein, der Trübsinn verstummt, legte still sich hernieder. Die Sonne, sie spannte ihr strahlendes Netz. Die Blumen erwachten und lächelten wieder.
Ach spielten erst heiteren Muts laue Winde, ein göttlicher Atem erweckte sanft Leben, die Herzen erstrahlten im sinnlichen Glanz, doch Wintergewalt will ein graues Zelt weben.
die Stimmung deines Gedichtes scheint dem Zeitgeist geschuldet und ist in seiner Durchführung sehr gelungen und gut zu lesen, auch wenn es schwermütig daher kommt. Du betonst ebenfalls in deiner letzten Strophe nocheinmal das Thema deines Gedichtes gekonnt, mit starker Metapher.
ich finde besonders die letzte Zeile gelungen, nachdem ich mich beim Lesen der vorigen schon gefragt hatte, warum die Überschrift "Sturm" lautet, kommt dann das entscheidende "doch". Und dann machst du meiner Meinung nach etwas recht trickreiches. "doch Wintergewalt, will ein graues Zelt weben." kann man nach dem Vorlauf der anderen elf Zeilen dakylisch lesen, aber der Sturm erzeugt eine Beugung, fast einen Gegenrhythmus mit einem doppelten Hebungsprall: x X x x X X x X x X X x Da wird die Hoffnung der vorangegangen Zeilen konfrontiert. Das finde ich sehr gut gemacht.
Liebe Clara Ich finde schön, den Bezug zum Titel nicht sofort serviert zu bekommen. Nein, wirklich erst in der letzten Zeile finde ich das graue Zelt und die Wintergewalt. Mir gefällt sowohl der Inhalt.als auch die klingenden Reime. Liebe Grüße Ilona
Kleine Änderungsvorschläge entnimmst du bitte meiner Überarbeitung:
Ach wäre es doch eines Frühjahrs Beginn, und wollten die Vögel gemeinsam jetzt singen. Kristall'ne Musik spielte Orpheus dazu, das Saitenspiel ließe er zärtlich erklingen.
Ach hüllte erst Laub alle Bäume grün ein, der Trübsinn verstummt, legte still sich hernieder. Die Sonne, sie spannte ihr strahlendes Netz. Die Blumen erwachten, sie lächelten wieder.
Ach spielten erst heiteren Muts laue Winde, ein göttlicher Atem erweckte sanft Leben, die Herzen erstrahlten im sinnlichen Glanz, doch Wintergewalt, will ein graues Zelt weben.
ich habe nur eine Anmerkung: muss das Komma hinter Wintergewalt nicht weg?
Ansonsten finde ich dein Gedicht insofern spannend, weil du am Anfang mit dem Konjunktiv eine fast paradiesische Welt zeichnest, die zum Schluss unter dem grauen Zelt in sich zusammenzufallen scheint. Dieser Kontrast hat es mir angetan.
besten Dank für deinen überaus positiven Kommentar. Und es stimmt, der Zeitgeist hat zugeschlagen. Wie dieses Mal bei uns allen, sieht man von deinem lieblichen Frühlingstänzelgedicht ab.
Liebe Thomas,
deine Zeilen freuen mich sehr und ganz besonders dein Lob. Vielen Dank.
Liebe Ostseemöwe,
deine Zeilen machen mich Freude. Und diese kann man brauchen nach all dem Geschüttle und Gerüttle. Danke dir sehr.
Lieber Carlino,
herzlichen Dank für die Mühe mit meinem Gedicht. Ich habe deine Vorschläge fast komplett übernommen. Das von anna angemahnte Komma habe ich noch gestrichen und mit dem neuen bzw. grünen Laub hadere ich noch. „grün“ bietet natürlich ein prima Gegengewicht zu „grau“, aber „neu“ hat auch seinen Reiz, der den Neubeginn und das Ende des Trübsinns unterstreichen kann. Da muss ich noch nachdenken. Ich habe mich sehr gefreut.
Liebe anna,
du hast recht mit dem überflüssigen Komma. Deine Sicht auf mein Gedicht gefällt mir. Dankeschön!
Euch allen – herzlichen Dank und liebe Grüße Clara
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