Jawohl, ich habe dich geraubt und mit Gewalt genommen und in meinen Harem mit allen Frauen, die mein Eigen sind, geführt, wo du, die Perle aller Perlen, mein schönster Schatz und wertvollstes Geschöpf mir bist. Ich will dich haben, dich besitzen, denn deine Schönheit macht mich rasend, und ich will, dass nie ein andrer Mann dich sieht, denn deine Schönheit sei mein Eigentum. Doch ganz umsonst sollst deinen Körper du mir nicht auf dem Altar der Liebe opfern. Verlange, was du willst, ich will es dir gewähren für der Liebe Gunst und Neigung.
Ach, Herr, das Liebste ist mir Euer Zepter, das unerlaubt in meinen Körper drang. Das wünsche ich mir zum Geschenk und Pfand der Liebe, die euch treibt. Drum gebt es mir. Ich werde, wenn vom Beischlaf ganz ermattet Ihr liegt, mit einem scharfen Messer es geschickt von eurem Leibe trennen und dann als Kleinod aufbewahren, und das Beste von Euch in meiner Nähe immer haben.
Der Scheich betrat das Zimmer dieser Schönen seit diesem Tage niemals mehr.
was für eine Geschichte! Und ich muß gestehen, dass sich mir beim letzten Vers ein breites Grinsen aufs Gesicht gesetzt hat. Ob das jetzt so klug war von der emanzipierten Schönen vermag ich nicht zu beurteilen, aber sie hats ihm gegeben. Geschieht ihm Recht. Ich möchte nur wissen wie es ihr hinterher ergangen ist, schließlich hatte er ja die Macht. Dein Blankvers liest sich sehr schön flüssig. Liebe Grüße, Heidi
ich glaube ihr ging es gut, da es doch ihr glaubhafter Herzenswunsch nach seinem besten Stück war (ganz ohne Grinsen) und der Sultan nicht das Gesicht verlieren kann. Oder?
das nenne ich wahre Diplomatie einer Frau. Mir gefällt die Erzählweise durch den Blankvers sehr gut. Nun mit dem Titel Deines Gedichtes kann ich noch nichts anfangen. In der 3.Zeile :
Zitatmit allen Frauen, die mir eigen sind,
müsste es nicht besser "die mein eigen sind ..... heißen?
Der Titel gefällt mir trotz Erklärung nicht wirklich für diesen tollen Text. Dir fällt bestimmt noch was Besseres, Originelleres ein. Ich werde auch noch überlegen herzlich Ilona
als ich die erste Strophe deines Gedichtes las. Aber die Dame hat ja gottlob zum Gegenschlag ausgeholt. Eine interessante Idee, aber schöner wäre es, frau hätte sie gar nicht erst gebraucht. Schön zu lesen. Gerne über den notwehrigen Einfallsreichtum der Dame geschmunzelt.
"Pfand der Liebe" ist ein schöner Titel, aber im Zusammenhang mit deinem Gedicht auch ziemlich sarkastisch. Und "Gleichklang" ist nicht so ganz passend.
Lieber Thomas, hätte nicht auch eine Locke gereicht? Kein Wunder, dass sich der Knabe nicht mehr in die Nähe der Schönen wagte. Ich bin mal vorsichtig mit dem „Blaustift“ drangegangen – es sind nur Kleinigkeiten, die deine schönen Verse keineswegs zerstören – die Kommas solltest du unbedingt korrigieren.
Gewalt genommen und in meineN Harem mit allen Frauen, die mein Eigen sind kein Komma geführt, wo du Komma, die Perle aller Perlen, weil? denn deine Schönheit macht mich rasend Komma, und Doch ganz umsonst sollst DU MIR deinen Körper (du) (mir) nicht auf dem Altar der GROßEN Liebe opfern.
ihr liegt, IHN mit einem scharfen Messer (ihn) geschickt von eurem (Körper) LEIBE? trennen und dann als Kleinod aufbewahren Komma, und das Beste von euch IMMER in meiner Nähe (immer) haben.
Sehr gerne gelesen und Gänsehaut bekommen . Herzliche Grüße, Heliane.
Lieber Thomas, eine kluge Haremsdame. Nun hat sie Ruhe, bis ein neuer Sultan kommt. Du hast die Sprache an die damalige Zeit, in der es noch Sultane und Haremsdamen gab, angepasst. Gerade deshalb fällt das Wort Penis, sprachlich aus der Zeitgeschichte. Ich glaube nicht das so eine Dame dieses Wort verwendet hat. Ich habe mal etwas gegoogelt und bin im arabischen auf "qadib" gestoßen. Bücher über diese Zeit habe ich schon sehr viele gelesen, dein schöner Blankvers hat die Erinnerung daran geweckt.
Lieber Thomas, du spinnst hier gekonnt eine Geschichte im Blankvers die es in sich hat und fesselt. Was für ein mutiger Schritt, den Akt der Entmannung auch noch so hübsch ausführlich auszuschmücken. Insgesamt sehr gelungen, schön zu lesen. herzliche Grüße der Sanderling
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