Lieber Hans, Du trägst mit diesem Gedicht Dein Anliegen sehr massiv vor. Da es sehr viele Gedichte dieser Art gibt, fließt das Deinige mit einem zustimmenden Kopfnicken vorbei. Mit etwas weniger Direktheit und mehr versteckter Ironie könnte es einen bleibenderen Eindruck hinterlassen. Die Zeile "Glänzend von Luxus umgeben," holpert ein wenig, Wie wäre es mit: Luxuriös vom Glanz umgeben... Ob allerdings Glauben dumm macht? Da können Dir viele widersprechen, ich auch. Ich meine zu wissen, was Du sagen möchtest, doch kommt es so zu absolut heraus. Dummheit die zum Glauben führt... ja. Doch ich meine zu wissen und glaube trotzdem oder gerade deshalb. Ich denke, Du weist, was ich damit sagen will. LG Uller
Lieber Hans, ja, diese Luxuspaläste gibt es überall. Daran hat sich nichts geändert, nur die Bezeichnung der 'Herren'. Was früher König, Fürst uä genannt wurde, heißen heute Minister, Direktor, CEO usw. Die, die das alles finanzieren, nennt man nicht mehr Untertanen, Gesinde, sondern Bürger.
Dein Text ist diesmal spritzig und daher weit besser zu verinnerlichen, als die meisten Deiner sonstigen philosophischen Betrachtungen. Es sind nicht zu viele langweilige Füllsel drin, das möchte ich lobend hervorheben. In S2 Z3 ist 'Luxus' ein Stolperstein, der leicht zu beseitigen wäre und das 'so' in der nächsten Zeile macht sich sprachlich auch nicht gut. Glänzend und mit Pomp umgeben, kann/soll/wird die Armut sie nicht stören. Was meinst Du?
In S3: 'Führer, die bewegend' ist zu sehr an den Haaren herbeigezogen, zumal Du mit Elend-bewegend sowieso keinen ordentlichen Reim hast. Also könntest Du genausogut das 'segnend' hernehmen und so umstellen: 'auf die Führenden, die segnend, Xx über Schwache walten.' Dafür hab ich noch nix gefunden, aber falls Du grundsätzlich mit meiner vorgeschlagenen Umgruppierung einverstanden bist, finden wir sicher dafür auch noch was. Grad eingefallen: 'gändig' könnte passen.
Oh... und vllt 'beugen sie die Rücken krumm' ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, ohne zu wissen, wie deutlich Du mit Deinen Aussagen werden willst.
Sehr gern gelesen und mich damit beschäftigt.
PS... PS...PS...! Nachdem ich nun Ulrichs Kommentar gelesen habe, der Deinen Text offensichtlich auf Religion(en) gemünzt sieht, bin ich unsicher geworden, denn ich hab ihn weitgreifender verstanden: Politik / Religion. Mit dem Schwerpunkt auf Politik. GLAUBE wird ja auch von Politikern vorausgesetzt, oder zumindest erwartet. Man denke nur an den Aufwand und die Bemühungen vor Wahlen, ihren Sermon unters und ans Volk zu bringen.
Dass Glauben dumm macht trifft sicher nicht in jedem Fall zu, sicher aber in vielen Einzelfällen. Glauben schließt doch die Notwendigkeit einer Prüfung aus, so dass deshalb auch falsches vermeintliches Wissen entstehen kann. Durch Glauben wird auch Kritik vermieden und Neugier eingeschränkt, was auch die Forschung und das Erlangen von Wissen behindert.
ZitatLuxuriös vom Glanz umgeben
Werde ich gerne übernehmen.
LG Hans
Liebe Eva,
der betonte Auftakt gibt dem Gedicht ein wenig mehr Schwung. Bei S2Z3 nehme ich den Vorschlag von Uller Rich gerne an. Für das „so“ in der nächsten Zeile finde ich ein „die“ passend. Das Wort gändig kenne ich nicht. Ich denke eher an gnädig oder gierig. Bei meiner Aussage habe ich überwiegend an das Mittelalter gedacht, als die Bischöfe auch noch weltliche Landesherren waren und das religiöse Verhalten Zwang war. Danke für Dein Interesse und die Hilfe.
Zitat von Hans Plonka im Beitrag #4 Bei meiner Aussage habe ich überwiegend an das Mittelalter gedacht, als die Bischöfe auch noch weltliche Landesherren waren und das religiöse Verhalten Zwang war. Danke für Dein Interesse und die Hilfe.
LG Hans
Lieber Hans,
dass du bei deinen Versen den Fokus in erster Linie auf das Mittelalter gerichtet hast, wird für mich aus dem Text nicht deutlich. Mir klingt das zu apodiktisch. Luther hat der Glaube gewiss nicht dumm gemacht, durch seine Bibelübersetzung ist er vielmehr zum Wegbegründer der deutschen Sprache geworden. Und die Klöster waren über Jahrhunderte nicht nur Zentren des Glaubens, sondern auch des Wissens. Was die Situation in den Kirchen heute angeht, kann ich sagen, dass niemand zum Glauben gezwungen wird, und Gläubige, die auf den Bänken rumrutschen, sehe ich auch nicht mehr.
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