Die Flammen der Leidenschaft, die einst lichterloh brannten sind erloschen. Sie pickte jede Brosamenliebe, schluckte hingeworfene Krümel wie Möwen die Mücken im Flug. Unverdaut lagern Wackersteine im Magen. Die große Liebe fand sie nie. Nicht, dass sie nicht liebte, nicht alles gab. Nur das bisschen Glück war allzeit stumm. Es fehlte der Schatten hinter dem Licht.
Licht, dass den Blick weitet, Schatten durchdringt. Sie tastete im Dunkeln, hoffte, eines Tages Intarsien zu finden. Feste Formen und begehbare Punkte, einen Halt ohne Signalwirkung, ohne Achtungszeichen.
Nun steht sie vor ihrem Spiegelbild. Sieht verloren aus im hölzernen Rahmen. Nur blinde Flecken im Glas bleiben oxidiert an der Rückwand, unsichtbar am Tag.
Sie kann weiterhin nach außen lächeln. Männer bemerken zuerst ihre Augen, das Lodernde und die fuchsrote Mähne, heute blond gewaschen. Die Augen morsen ihren Ich-will-doch-nur-spielen-Blick.
gekürzte Version
Die Flammen der Leidenschaft, die einst lichterloh brannten sind erloschen. Sie pickte jede Brosamenliebe, schluckte hingeworfene Krümel wie Möwen die Mücken im Flug. Unverdaut lagern Wackersteine im Magen. Die große Liebe fand sie nie. Nicht, dass sie nicht liebte, nicht alles gab. Nur das bisschen Glück war allzeit stumm. Es fehlte der Schatten hinter dem Licht.
Sie kann weiterhin nach außen lächeln. Männer bemerken zuerst ihre Augen, das Lodernde und die fuchsrote Mähne, heute blond gewaschen. Die Augen morsen ihren Ich-will-doch-nur-spielen-Blick.
mir fallen 3 Kleinigkeiten ein: Das "Doch" am Beginn der 7. Zeile könnte man Streichen In der 13 Zeile sollte man "den Horizont ab" streichen, wer sucht da "Intarsien"? Den Schluss verstehe ich nicht recht, Meinst du vielleicht: "Die Augen morsen ihren Ich-will-doch-nur-spielen-Blick."
Außerdem wäre es schön, wenn als Titel nicht einfach nur die erste Zeile stünde. Mir fällt aber nichts ein, vielleicht etwas mit "Glut" oder "Glimmen"?
lieber Thomas Du hast mir sehr geholfen, vielen Dank. Dieses Gedicht ist aus einem Prosaversuch von mir entstanden. Den will ich Dir nicht vorenthalten.
die flammen der leidenschaft
die flammen der leidenschaft, die einst lichterloh brannten, sind erloschen / sie pickte jede brosamenliebe, schluckte sie, wie möwen die mücken im flug / unverdaut lagern sie immer noch / wackersteine im magen / doch die große liebe fand sie nie / nicht, dass sie nicht liebte, nicht alles gab / nur das bisschen glück war immer stumm / damit konnte sie nicht lange / es fehlte der schatten hinter dem licht //
licht, dass den blick weitet / schatten durchdringt und den rahmen des bildes verdichtet / sie tastete im dunkeln den horizont ab, hoffte eines tages dort intarsien zu finden/ feste formen und begehbare punkte / einen halt / ohne signalwirkung, ohne achtungzeichen / nun steht sie vor ihrem spiegelbild und sieht verloren aus im hölzernen rahmen / nur blinde flecken im glas bleiben / oxidiert an der rückwand und unsichtbar am tag / sie kann immer noch nach außen lächeln mit dem eisblau // männer sahen stets zuerst ihre augen / dieses lodernde und die fuchsroten haare / diese mähne, die sie sich heute blond wäscht / heute lächelt sie wieder / ihr, "ich will doch nurspielenblick" -------------------------------------------------- ist sicher etwas schwer zu lesen. Aber ich schreibe oft so skriptartig meine Gedanken auf.
Nun habe ich den Titel geändert. Es geht mir hier ja um eine Frau aus der heutigen Zeit. Eine Frau, die ihr Frausein lebt und nun feststellt, sie hat die große Liebe nie gefunden.
Liebe Ilona, dein lyrisches Ich scheint zur Zeit etwas traurig zu sein , schreib mal wieder was Heiteres. Mir gefällt dein Gedicht besser als dein locker hingeworfenes Script, schreibst du sowas immer klein?
Die erste und die letzte Strophe empfinde ich als äußerst gelungen, vor allem die Bilder beeindrucken. Auch sprachlich fehlt überhaupt nichts. Das Dazwischen könnte auch wegbleiben, denn diese beiden starken Strophen sagen alles, die Aussagen sind an Intensität gar nicht zu überbieten. Ich befürchte, sie flachen durch die mittleren Strophen eher ab. Herzliche Grüße, Heliane
liebe Heliane, das mit dem traurigen lyrischen Ich scheint nur so. Aber im Urlaub hatte ich Zeit einwenig an meinen alten Gedanken und Skripten zu arbeiten. In den meisten Fällen schreibe ich sowas klein. Das liegt aber daran, ich schreibe mit 3 Fingern und dann nehme ich mir oft nicht die Zeit die linke Hand für die Hochstelltaste zu nehmen. So hat jeder seine Marotten. Ich habe nun als Versuch die erste und letzte Strophe als Gedicht zusammen gefügt. Ich muss erst abwarten was mein Bauch dazu sagt. Im Augenblick will er noch nicht ganz. Vielen Dank für Dein großes Lob. herzlich Ilona
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