Die Geburt des Tierschutzes aus dem Geiste des Weibes
Scheppernd steigt er auf sein Ross, Sir Lancelott sieht sich als Boss: Mit Tüchlein winkt ihm Geneviève, schön wärs, wenn die sich mit ihm träf...
nach dem Turnier, er fänd das gut, entflammt ist nun sein Minnemut! Doch da, wer sprengt ihm in die Quer? Der Schwarze Ritter Rüdiger!
Herr Rüdiger auf edlem Ross, der fühlt sich ebenfalls als Boss. Auch ihm das Fräulein huldvoll winkt, was Lancelott erheblich stinkt:
Der schwingt sein Schwert, es ist sehr scharf, nur eines Hiebes es bedarf! Sein Schwert dringt tief in R. hinein, bis in das Mark, das muss so sein...
dringt auch noch in des Pferdes Rücken, (das konnt schon Schwaben einst entzücken): Zur Rechten sieht man wie zur Linken den Recken hälftig niedersinken!
Frau Geneviève, die beugt sich vor, fängt an zu zetern volles Rohr: „Der arme Hengst, er muss so leiden, für Tierschutz will ich künftig streiten!“
ein wahrlich aufklärendes Gedicht. Endlich habe ich verstanden, wie das mit dem Tierschutz angefangen hat. Der Bezug auf Uhlands Schwabenstreich ist köstlich.
Lieber Thomas, danke für Deinen Eintrag! Ja, die Aufklärung war mir schon immer ein wichtiges Anliegen! Dass Du die Anspielung auf den Kaiser Rotbart lobesam als köstlich bezeichnest, ehrt mich! Es war eines meiner ersten Gedichte, das ich in der Schule auswendig gelernt habe, und das auch noch gerne!
im ironischen Titel klingt ja Nietzsches "Geburt der Tragödie..." und sein merkwürdiges Frauenbild an. Außerdem sollte natürlich die Haltung mancher militanter Tierschützer auf die Schippe genommen werden, die es mit dem Menschenschutz nicht so genau nehmen. Nur so viel zur "Aufklärung"!
Willkommen zurück in Lützellinden lieber Karlheinz, jaja, die Schwabenstreiche! Ich mag dein Gedicht mehr als Uhland, denn du hast soooo viele ulkige Formulierungen, mit denen L.U. nicht aufwarten kann. Ich habs mit großem Vergnügen gelesen. Herzliche Grüße, Heliane.
Liebe Heliane, Uhlands Ballade mit so klassischen Aussagen wie "viel Steine gab's und wenig Brot" und "zur Rechten sah man wie zur Linken einen halben Türken niedersinken" ist mir unvergesslich. Der Rhythmus dieses Gedichtes, das eines der ersten war, das ich als Schüler auswendig lernen musste, hat sich mir tief eingegraben. Dass Du meinen Hessenstreich mit großem Vergnügen gelesen hast, erfreut mich und spornt mich an. Viele liebe Grüße aus Lützellinden, das ich schon morgen Richtung Spanien verlassen werde Karlheinz
Wir hoffen, dass dir unser Forum gefällt und du dich hier genauso wohlfühlst wie wir.
Wenn du uns bei der Erhaltung des Forums unterstützen möchtest, kannst du mit Hilfe einer kleinen Spende dazu beitragen,
den weiteren Betrieb zu finanzieren.
Deine Spende hilft!
Spendenziel: 144€
45%
Forum online seit 10.11.2013 Design by Gabriella Dietrich