Verirrt

Wir haben uns wie die Kinder im Walde verirrt,
hörten am Tag die Insekten noch summen.
Nun lauschen wir bange, das Herz schlägt verwirrt:
kein Geräusch, im Gehölz selbst die Vögel verstummen.

Hörten am Tag die Insekten noch summen,
als wir unbeschwert streiften durch Wald, Feld und Flur.
Kein Geräusch! Im Gehölz selbst die Vögel verstummen -
wo ist sie geblieben, die helle Natur?

Als wir unbeschwert streiften durch Wald, Feld und Flur,
glaubten, die Welt stünd` unendlich uns offen,
wo ist sie geblieben, die helle Natur?
Wohin nur sind Jugendtraum und alles Hoffen?

Glaubten, die Welt stünd` unendlich uns offen,
zürnten den Alten, die am Herdfeuer hockten.
Wohin nur sind Jugendtraum und alles Hoffen?
Wohin nur die Sehnsüchte, die so sehr uns lockten?

Zürnten den Alten, die am Herdfeuer hockten,
erkennen: auch wir sind am Weg angeschirrt!
Wohin nur sind Jugendtraum und alles Hoffen?
Wir haben uns wie die Kinder im Walde verirrt.

.................................
gesprochen von der Autorin Elsa Rieger aus Wien

lieber Thomas
da bist Du im Irrtum. Das Gedicht ist von mir. Nur gesprochen wird es von Elsa Rieger.
Danke für Dein Lob.
Im übrigen hat sie es für mich extra gesprochen. Sie hat tatsächlich eine ausgebildete Stimme.
Ich könnte das so nicht.

herzlich Ilona

Liebe Ostseemöwe,

dieses Gedicht ist wirklich sehr, sehr schön und obendrein ein gelungenes Pantum. Dass DU nicht liest, war mir gleich klar, denn du hast sicher den norddeutschen Tonfall, während Elsa Rieger diesen zauberhaften österreichischen Klang drauf hat; er passt ganz hervorragend zu deinem Gedicht.

Ich mag die X-erei überhaupt nicht; hier, so glaube ich, sie könnte hilfreich sein. Du hast dir als Versmaß den Daktylus (XxxXxxXxx..... mit oder ohne Auftakt xXxxXxxXxx....) ausgeguckt? Warum nicht? Experimente, besonders bei solch schwierigen Strophenformen, sind immer gut. Von Frau Rieger vorgelesen sind die kleinen Abweichungen überhaupt nicht störend, in der stillen Kammer schon.

Ich würde versuchen, die Auftakte anzugleichen und den meist gelungenen Daktylus durchzuhalten.

Was hälst du davon, wenn ich dein Gedicht in die Rubrik „Lieder und Vertontes“ verschiebe? Dort geht es nicht so schnell verloren.

Ich wünsche viel Erfolg und grüße herzlich,
Medusa.

Wir haben uns wie die Kinder im Walde verirrt,
hörten am Tag die Insekten noch summen.
Nun lauschen wir bange, das Herz schlägt verwirrt:
kein Geräusch, im Gehölz selbst die Vögel verstummen.
xXxXxxXxxXxxX
XxxXxxXxxXx
xXxxXxxXxxX
XxXxxXxxXxxXx

Hörten am Tag die Insekten noch summen,
als wir unbeschwert streiften durch Wald, Feld und Flur.
Kein Geräusch! Im Gehölz selbst die Vögel verstummen -
wo ist sie geblieben, die helle Natur?
XxxXxxXxxXx
xxXxxXxxXxxX
XxXxxXxxXxxXx
xXxxXxxXxxX

Als wir unbeschwert streiften durch Wald, Feld und Flur,
glaubten, die Welt stünd` unendlich uns offen,
wo ist sie geblieben, die helle Natur?
Wohin nur sind Jugendtraum und alles Hoffen?
xxXxxXxxXxxX
XxxXxxXxxXx
xXxxXxxXxxX
xXxxXxXxXxXx

Glaubten, die Welt stünd` unendlich uns offen,
zürnten den Alten, die am Herdfeuer hockten.
Wohin nur sind Jugendtraum und alles Hoffen?
Wohin nur die Sehnsüchte, die so sehr uns lockten?
XxxXxxXxxXx
XxxXxXxXxxXx
xXxxXxXxXxXx
xXxxXxxXxXxXx

Zürnten den Alten, die am Herdfeuer hockten,
erkennen: auch wir sind am Weg angeschirrt!
Wohin nur sind Jugendtraum und alles Hoffen?
Wir haben uns wie die Kinder im Walde verirrt.
XxxXxXxXxxXx
xXxxXxxXxxX
xXxxXxXxXxXx
xXxXxxXxxXxxX

liebe Medusa
ich denke ich habe das gedicht unter Lieder und Vertontes rein gesetzt. Danke für das XXXX. Ich werde mal sehen wann ich dazu die Muse habe es zu überarbeiten.
Mit dem selbst rezitieren habe ich große Schwierigkeiten. Wie Du sagst, vor dem Norddeutschen fällt mein dialekt nicht auf. Aber der Norddeutsche spricht ohne Klang. Elsa hat eine ausgebildete Stimme. Da sie von dem Gedicht so angetan war, hat sie mich zum Geburtstag damit überrascht.

herzlich ilona

Liebe Ostseemöwe,
Gedichte leben von 2 bzw. 3 Dingen, vom Text, vom ggf. Vortrag und vom Hörer/Leser. Hier hast Du ein exzellentes Beispiel, wie ein Gedicht durch einen Vortrag gewinnt. Die kleinen metrischen Abweichungen wurden ganz geschickt kaschiert und sind kaum noch aufgefallen. Das Gedicht an sich ist wirklich gelungen, doch zum selber Lesen, wäre eine metrische Überarbeitung zu empfehlen. Die Stimmung und auch die Gesamtaussage gefällt mir sehr!
Du sagst "der Norddeutsche spricht ohne Klang" die Aussage verwundert mich. Ich bin auch einer und meine doch etwas anderes.
LG Ulrich

lieber Ulrich

Zitat

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Du sagst "der Norddeutsche spricht ohne Klang" die Aussage verwundert mich. Ich bin auch einer und meine doch etwas anderes

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Ich nehme den Satz mit Bedauern zurück. Ich hasse selbst Verallgemeinungen. Mein dummer Spruch ist so eine. Nein, es liegt wohl daran, ich liebe den norddeutschen Dialekt. Dagegen finde ich das Hochdeutsch von mir gesprochen etwas flach.
Ansonsten vielen Dank für das Lob. Ich werde es bei Zeiten überarbeiten.

herzlich zu Dir
Ilona

Ostseemöwe- dein Gedicht hat mich nachhaltig beeindruckt und sehr inspiriert...

So gar nicht verwirrte , sondern klare Grüsse

Anna

liebe Anna

vielen Dank
ich freue mich sehr über dieses Lob.

herzlich Ilona

Liebe Ostseemöve,

also im Zuge unserer Pantumbesprechung habe ich hier mal etwas gegraben und diese Kostbarkeit gefunden. Sogar gar herrlich eingesprpchen ei genuss.

Liebe Grüße

Derolli

lieber Olli

vielen Dank
ich freue mich sehr über dieses Lob.
Damals verstand ich noch zu wenig von metrik und habe es aus einem inneren gefühl heraus geschrieben.

herzlich Ilona