Lieber Karlheinz, ein interessantes Stück ist dir da gelungen, was scheinbar auf und mit vielen Ebenen spielt. Dieses Spiel wirkt auf mich frei, sowie dein Ergebnis, welches sich inhaltlich uneindeutig gibt. Da ich in den letzten Wochen selbst soviel mit Zeilenumbrüchen und Formen spielte, da Form und Inhalt so stark korospondieren, experimentierte ich auch mit deinem Text. Ich will dir das Ergebnis nur anbieten, damit du selbst deinem Text vielleicht noch einmal neu begegnen kannst. Betrachte es als "Mitspiel" meinerseits.
Wohin?
Kleines Stück Pappe ich vertraue dir dir und dem Schaffner er wird schon wissen,
wohin die Türen noch schließen... und ab geht’s
Die Fahrkarten bitte!
herzliche Grüße der Sanderlinge
"Alles wirkliche Leben ist Begegnung" Martin Buber
vielen Dank, dass du mein anspruchsloses Werklein weitergesponnen hast. Mir scheint die ursprüngliche Form schlüssiger, besonders was die Stellung des „wohin“ anbetrifft.
ich finde dein freies Werk schlicht und einfach gelungen. Den Zeilenumbruch würde ich auch so lassen.
Liebe Grüße Thomas
Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
was für eine Idee - ein Gedicht über einen Fahrschein... Die Pappe, die uns den Weg weist...Ich finde übrigens Sanderlings Spiel mit den Umbrüchen interessant und versuche es hier auch nochmal.
Wohin?
Kleines Stück Pappe ich vertraue dir, dir, dem Schaffner, er wird schon wissen,
wohin die Türen noch schließen... und ab geht’s
Die Fahrkarten bitte!
Hast du bewusst auf hinter dem einen "dir" kein Komma gesetzt?
Liebe Grüße und dein Gedicht zeigt mir wieder, dass wir Poesie an jeder Ecke im Alltag finden können.
ja die Idee kam spontan, da ich mich an alte Zeiten erinnerte, in denen die Tickets für die Bahn noch aus brauner Pappe waren. Du hast recht, hinter das erste dir gehört unbedingt ein Komma, das habe ich vergessen, weil ich die Satzzeichen erst zum Schluss setze. Vielen Dank auch für deinen Umbruchversuch, aber ich bleibe bei meinen Umbrüchen. Übrigens habe ich ein kleines Gedichtlein vor geraumer Zeit eingestellt, das vielleicht meine Haltung zu Umbrüchen widerspiegelt, bisher aber unkommentiert blieb:
Brüchig
Da kann ich mir (k)einen Vers drauf machen Umbruch hin Umbruch her
Herzliche Grüße und vielen Dank aus Lüli Karlheinz