Es wuchs an einem Kantenstein ein Löwenzahn heran, recht klein. Bekam dort immer etwas Wasser, sogar im Sommer. War es nasser, dann blieb zurück im Zwischenraum, ein kleines Pfützchen Lebenstraum.
Dann träumte er ganz oft vom Blühen, vom Fliegen auch, vom Weiterziehen. Kam Trockenheit dann wieder auf, zerplatzen seine Bilder drauf, vom leuchtend gelben Blütenmeer. Dann wuchs er langsam und recht schwer.
An einem nassen Regentag, dort plötzlich eine Feder lag. Sie war der Taube ausgefallen, im kurzen Flug mit Wasserrallen. - Da wuchs mit Kraft im Zwischenraum, die gelbe Blüte aus dem Traum.
"Alles wirkliche Leben ist Begegnung" Martin Buber
ich habe es erst nicht verstanden, aber mit dem Bild ist es klar. Ein schönes Gedicht, welches besonders gut die Kleinen ist.
Liebe Grüße Thomas
Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
Lieber Thomas, danke für deinen Kommentar. Dein erster Satz ist für mich bedeutsam. Ohne es vorab selbst werten zu wollen, gibt mir mein visueller Sinn oft den ersten Impuls für ein Gedicht. Mitten im Arbeitsalltag begegnet mir im Rinnstein dieses Bild.... und ich denke: Die Feder und der Löwenzahn. Der Beginn eines Gedichtes. Soll ich dem Impuls folgen? Doch wenn ein Gedicht ohne meine "Initialzündung" , den visuellen Moment der Inspiration nicht auskommt, ist es eigentlich eher schwach. Denn Gedichte sollten ja Bilder freisetzen und nicht abbilden. Mhh... Danke dir auf jeden Fall für die Anregung zur Selbstreflexion. Liebe Grüße der Sanderling
"Alles wirkliche Leben ist Begegnung" Martin Buber
dein Gedicht ist wohl etwas zu bildbeschreibend geraten. Wenn man ein konkretes Bild vor sich hat, verführt das dazu. Mein Tipp, mache es viel kürzer oder sogar zum Haiku, dann geht beschreiben nicht mehr.
Liebe Grüße Thomas
Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
mir gefällt das Gedicht - gerade in der Kombination mit dem Foto. Mir geht es beim Schreiben auch oft so, dass ich etwas bemerke, manchmal auch etwas winzig kleines und das als Impuls zum Schreiben nehme. Thomas Idee mit dem Haiku ist jedoch auch sehr gut. Eine Zeit lang bin ich jeden Mittag in den Park hinter der Klinik gegangen und habe dort eine winzige Naturbegebenheit in ein Haiku verwandelt. Das nenne ich Sprachkontemplation...
Im Löwenzahnblatt erweckt die Taubenfeder Träume vom Fliegen.
Liebe Grüße Thomas
Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
bleibe doch bitte dran, das schöne und interessante Bild hat die Mühe verdient.
Liebe Grüße Thomas
Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller