Die Eiche ist die Königin der Bäume,
Symbol für Stärke, Lebenskraft und Pflicht.
Sie wurzelt tief und widersteht dem Sturm.
Uralt wird sie, streckt sich in weite Räume,
die Krone wohlgestalt, so weit, so licht -
ihr Stamm sehr kräftig, wehrhaft wie ein Turm.
Wer hätte dort nicht Träume;
denn keiner fühlt sich unter ihr als Wurm.
Erquickt vom kühlen Schatten, den sie spendet
glaub ich, sie ist von Göttern uns gesendet.

Luzie R.

Liebe Luzie,

Die Ansicht einer Eiche kann je nach Betrachter sehr verschieden sein. Du hast hier einige interessante Eindrücke dazu aufgezeigt, die jedoch nur ein kleiner Ausschnitt von zahllosen weiteren Möglichkeiten sein kann. Die Ordnung des Gedichtes erscheint mir sehr gemischt, wobei ich eine experimentelle Linie nicht entdeckt habe. Die achte Zeile erscheint mir in der Aussage nicht logisch.
"Keiner" ist mir zu absolut und der "Wurm" zu spezifisch, denn es könnten ebenso viele andere Wesen benannt werden.

a Die Eiche ist die Königin der Bäume,------------------11 Silben-----Kadenz w
xXxXxXxXxXx—oder--xXxxxXxxxXx
b Symbol für Stärke, Lebenskraft und Pflicht.---------10 Silben----------------m
xXxXxXxXxX
c Sie wurzelt tief und widersteht dem Sturm.---------10 Silben----------------m
xXxXxXxXxX
a Uralt wird sie, streckt sich in weite Räume,---------11 Silben-----------------w
XXxXXxxXxXx
b die Krone wohlgestalt, so weit, so licht --------------10 Silben----------------m
xXxXxXxXxX
c ihr Stamm sehr kräftig, wehrhaft wie ein Turm.—-10 Silben----------------m
xXxXxXxXxX
a Wer hätte dort nicht Träume;---------------------------7 Silben-----------------w
xXxXxXx
c denn keiner fühlt sich unter ihr als Wurm.----------10 Silben----------------m
xXxXxXxXxX
d Erquickt vom kühlen Schatten, den sie spendet---11 Silben----------------w
xXxXxXxXxXx
d glaub ich, sie ist von Göttern uns gesendet.--------11 Silben----------------w
xXxXxXxXxXx

abcabcacdd

LG Hans

Lieber Hans,
danke für die Mühe, die Du meiner "Eiche" angedeihen ließest.
Ganz klar ist, dass jeder Betrachter sie unterschiedlich sieht, dies alles aufzuzählen würde den Rahmen sprengen.
Nun zur Ordnung des Gedichts.
Es ist der Versuch einer ( italienischen) Kanzone, da gibt es ja viele Formen, liege ich wirklich so daneben?
Ich könnte und würde sogar noch einiges umstellen wollen,können, wenn ich es jetzt so lese.

Zitat

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"Keiner" ist mir zu absolut und der "Wurm" zu spezifisch, denn es könnten ebenso viele andere Wesen benannt werden.

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Gut, der Wurm ist spezifisch, damit sollte ausgesagt werden, dass sich keiner klein fühlt wie ein Wurm und ja... es passte zum Turm
wie schon geschrieben, man kann nicht alles berücksichtigen.
Man muss sich halt entscheiden.

Gewisse Ordnung sehe ich für mich schon, sicherlich wäre was zu verbessern,

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und ich werde in meinem jetzigen Leben auch wohl keiner werden.

Liebe Grüße Luzie

Liebe Luzie,
mit Kanzonen kenne ich mich nicht aus, sie können sicher sehr unterschiedlich sein. Leider kann ich mich In ein Schema nur hineindenken, wenn ich es einheitlich vor Augen habe. Hierzu habe ich folgende unterschiedliche Beispiele gefunden.

Februars Überraschung von Renate Golpon
a Als konnten sie den Frühling kaum erwarten,
b erblühten Krokusse in zarten Farben.
a Sie sprühten bunte Flecke in den Garten
b und ließen uns vergessen Winters Narben.
a Wir freuten uns – der Frühling sollte starten!
b Nach Wärme wollten wir nicht länger darben.
c Der Winter kam zurück dann über Nacht
c und überzog das Gras mit Weiß ganz sacht.
d Der Hauch von Frühling ist nun schnell verschwunden
d und Winter will die Herrschaft neu bekunden.

Renate Golpon
Manchmal mild und manchmal wild
a Das Meer kann ruhig, friedlich sein
b mit kleinen sanften Wellen.
a Es lädt, ganz blau, zum Baden ein,
b sehr warm an seichten Stellen.

c Doch weh, wenn Wind ist aufgekommen
c und du zu weit hinausgeschwommen,
d den Strand allein nicht kannst erreichen,
d vor Angst laut schreist, mit Hand gibst Zeichen,
x bis dann ein Rettungsboot vertreibt die Not.

Fünfhebige Jamben, Aufgesang rot, Abgesang blau

LG Hans

Lieber Thomas,

es gereicht Dir zur Ehre, dass Du Dir über die Gefühle der Würmchen Gedanken machst, siehst Du, das habe ich nun wirklich nicht bedacht, dass ich sie gekränkt haben könnte.
Ich werde, wenn ich mich unter Eichen befinde, Abbitte leisten, versprochen !

Ich, wenn ich ein Würmchen wäre, würde mich dort sicherlich wohlfühlen.



Liebe Grüße Luzie

Liebe Luzie,
warum nicht auch mal an der Kanzone basteln? Für meinen Geschmack hast du jedoch etwas zu viel verändert. Mir fehlt insbesondere der typische Klang, den nur der Daktylus (xXxxXxxXxx) bringen kann.
Dass die Reimfolge nicht dem klassischen Schema entspricht, stört mich überhaupt nicht, es passt zum Gedicht.
Du beschreibst die Eiche und die Gefühle, die wir bei ihrem Anblick haben, sehr einfühlsam. Mir gefällt dein Gedicht trotz des etwas zum Reim gequälten Wurms.
Wir haben hier HIER kleine Hilfen erstellt. Vielleicht wirst du dort fündig?
Ich habe mich sehr gerne mit deinen Versen beschäftigt .
Herzliche Grüße,
Heliane.

Liebe Lilli, mir gefällt deine Eiche. Das es eine Kanzone ist wußte ich nicht, es wäre doch besser die Gedichteform noch darunter zu schreiben, für Leser wie mich z.B.
LG Heike

Guten Abend, Lilli,

ich kann dir da nur zustimmen. Du hast die Eiche gewählt, ich liebe die Tannen. Jeder BAUM sollte uns Freund sein und wir sollten ihn ehren. Dies tust du mit deiner Kanzone, die mir sehr gut gefällt. Die 5 er Hebungen im Jambus machen es tragend und liedhalt leicht. Eben so wie eine Kanzone sein soll, eine Mischung aus Lied und Ode.
Einzig der "Wurm" fällt einfach aus der Sprachschicht. Klar aber , was du damit sagen möchtest.
Gerne gelesen mit lG von Koko

Danke @ Hans, Thomas, Heike, Heliane, Koko,

Ich habe mir die Eiche noch einmal vorgenommen um den leidigen Wurm zu entfernen.
Wie denkt Ihr denn über diese Lösung?

Wer hätte dort nicht Träume,
die dem Leben geben Zuversicht.

den Vorschlag von Thomas

Zitat

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"und jedem lässt sie Riesenkräfte keinem." oder etwas ähnliches.

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finde ich sehr gut, doch da habe ich keine Reimung.

liebe Grüße Luzie

Liebe lilli,


musst du unbedingt auf Sturm reimen, ist das bei der Kanzone vorgegeben als Dreierreim?
Sonst ginge vielleicht auch auf licht..
Dein Vorschlag hat eine Inversion ( Satzverdrehung), wäre also eine "Verschlimmbesserung":
Schau mal, was hältst du hiervon:

Die Eiche ist die Königin der Bäume,
Symbol für Stärke, Lebenskraft und Pflicht.
Sie wurzelt tief und widersteht dem Sturm.
Uralt wird sie, streckt sich in weite Räume,
die Krone wohlgestalt, so weit, so licht -
ihr Stamm sehr kräftig, wehrhaft wie ein Turm.
Wer hätte dort nicht Träume,
weilt gerne dort, schreibt ein Gedicht?
Erquickt vom kühlen Schatten, den sie spendet
glaub ich, sie ist von Göttern uns gesendet

LG von Koko

Liebe Koko,

schau mal, was ich vor Deiner Antwort angeboten habe, das ist eine Reimung auf Licht,

Wer hätte dort nicht Träume,
die dem Leben geben Zuversicht.


so wie ich die Kanzone angelegt habe,hat sie in den Zeilen

eins bis sechs und acht bis zehn jeweils 5 Hebungen ,
nur die siebte sollte verkürzt mit nur drei Hebungen sein.
oder müsste vor der achten Zeile ein Auftakt?

Ich weiß nicht mehr, wo ich diese Anleitung mal gefunden habe.

LG luzie

Liebe Luzie,

Zitat

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Ich weiß nicht mehr, wo ich diese Anleitung mal gefunden habe.

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HIER wirst du fündig .
Herzliche Grüße,
Heliane.