Die große Liebe geht auf eignen Wegen.
All schull sik bannig goot verstahn, verdregen.

Ich möchte dich mit meinem Glück beschenken,
aus meinen Händen forme ich ein Deingedenken.
Beim Streit beginne ich stets einzulenken.
Min Oort un Wies is datt, min Hart un Egen.

Mein Lächeln soll durch graue Gänge führen,
in jedem Lichtlein sollst du Wärme spüren,
ein Wort von dir und offen stehen alle Türen.
Un bin ik klötrig liegs all blot an Bregen

Bedenkst du mich mit einem Augenkosen
und reichst mir hin und wieder rote Rosen
kein Tränchen fließt, es gibt niemals ein Tosen.
Wull direktmang in sövten Häven flegen.

Bei meinem Liebsten fühl ich mich geborgen,
mit ihm vergeß ich alle Alltagssorgen
und freue mich auf jeden frischen Morgen.
Mien Leevdag nich wull ik di nich bedregen.

Liebe Ilona,
nach öfterem langen Lesen habe ich nun vieles von Deinem Plattdütsch verstanden, bloß das Wort „schull“ und den Satz „bin ik klötrig liegs all blot an Bregen“ habe ich noch nicht raus.
Die Dialektverse bringen aber auch eine schöne Spannung in das Gedicht hinein und verhindern zu viel vom „rosarot zuckrigen“
Ein Liebesgedicht an einen besonderen Menschen lese ich hier und freu mich darüber.
Hier( wider rote Rosen) musst Du noch ein „e“ einfügen: wieder rote Rosen.
Sehr schön!
Liebe Grüße, Heidi

liebe Heidi
vielen Dank für das Lob. Ich hatte mir ja im Vorfeld Gürtelgedichte angeschaut und fand faszinierend 2 Sprachen in ein Gedicht zu verweben. Auch für mich eine Herausforderung. Den Fehler habe ich beseitigt.
Schön, dass Du Dich mit dem Patt beschäftigt hast. Ich will Dir die Spannung nicht nehmen, Du wirst sicher auch die letzten Rätsel dieser Zeilen entziffern.

herzlich zu Dir Ilona




lieber Thomas
vielen Dank für Dein Lob. Ja, irgendwie war es meine erste Eingebung, Hochdeutsch mit Plattdeutsch zu gürteln.

herzlich zu Dir Ilona

Liebe Ilona,
gleich vorweg dies: Ich mag das Platt sehr und habe, welch ein Wunder, alles verstanden .

Wenn ich die Erläuterungen zum Gürtelgedicht richtig verstanden habe, so bezieht sich die Änderung von der Hochsprache zur Umgangssprache auf die letzten beiden aa-Verse des Gedichts, nicht aber auf die letzten Verse einer jeden Strophe.
Du bist die Einzige, die daran gedacht hat . Ich habe in meinem Gedicht die letzten beiden Verse alternativ in Mundart hinzugefügt.

Auch wenn die Mundartverse an der falschen Stelle sitzen, so ist dein Gedicht sehr warmherzig und liebevoll und ich möchte mir die plattdeutschen Verse gar nicht wegdenken, sie gehören dazu und verleihen dem Gedicht eine ganz besondere Stimmung.

Eine kleine Mäkelei zum Schluss: Als "Gatte" werden die Begleiter nur noch in vornehm daher kommenden Golfclubs, beim Juwelier oder im KaDeWe bezeichnet. Ich bin der Meinung, Liebster, Partner ....... passen zu deinem Gedicht viel besser.
Herzliche Grüße,
Heliane.

liebe Heliane

Du hast Recht mit dem Gatten ich hab es geändert.

so hat denn wohl meine Ausweitung des Gürtels mir zwar viel abverlangt,
aber es hat auch Spass gemacht. Ich hatte es so verstanden, dass darurch ein Gedicht im Gedicht entsteht.
Und so würde es als kleines Plattdeutsches stehen.

All schull sik bannig goot verstahn, verdregen.
Min Oort un Wies is datt, min Hart un Egen.
Un bin ik klötrig liegs all blot an Bregen.
Wull direktmang in sövten Häven flegen.
Mien Leevdag nich wull ik di nich bedregen.

vielen Dank für Dein Lob
herzlich Ilona

Liebe Ilona,
hebe diese kleine Kostbarkeit unbedingt auf! Vielleicht kommt eine Glühbirne mal auf die Idee, ein Liebesgedicht in Mundart zu schreiben?
Eine Frage: Könnte es sein, dass sich hier

Zitat

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Mien Leevdag nich wull ik die nich bedregen.

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ein Tippfehler eingeschlichen hat? Wird "du" im Platt nicht ohne "e" geschrieben?
Herzliche Grüße,
Heliane.

liebe Heliane
Danke, tatsächlich wird "di" geschrieben. Ich habe noch mal nach geschaut.
es ist nicht das du aber das "dich". "du" ist "du" im Platt.
Ich ändere es gleich mal.
Und damit sich am Patt niemand den Kopf zerbricht versuche ich es mal zu übersetzen.

All schull sik bannig goot verstahn, verdregen.
beide sollen sich sehr gut verstehen, vertragen.
Min Oort un Wies is datt, min Hart un Egen.
das ist meine Art und Weise, mein Innerstes.
Un bin ik klötrig liegs all blot an Bregen.
Und bin ich schlecht gelaunt liegt es nur an meinem Dickschädel
Wull direktmang in sövten Häven flegen.
ich möchte sofort in den siebenten Himmel fliegen.
Mien Leevdag nich wull ik di nich bedregen.
mein Lebtag würde ich dich nicht betrügen.

herzlich Ilona

lieber Thomas
als ich mich mit Deiner Aufgabe beschäftigt habe, hatte ich den Eindruck, die Gürtelzeilen in einer fremden Sprache waren damals eine Geheimbotschaft für den Geliebten. Aber wie können wir heute noch Geheimbotschaften in einen Text einbauen? Fremde Sprachen sind nicht mehr schwer zu deuten. Ich kann jede Sprache mit Übersetzungsprogramme aus dem Internet für mich zugänglich machen.
Früher gab es da andere Möglichkeiten.
Ich freue mich sehr, dass mein Gedicht auch Dir gefällt.
herzlich Ilona

Liebe Ostseemöve,

nun habe ich mich eingehender mit dieser Sprachsynthese beschäftigt und muss sagen, dass du mir erstmal die Augen geöffnet hast. Die Schlusszeilen für ein eigenes Gedicht zu präparieren, das ist tatsächlich ein hohes Level, an das ich überhaupt keinen Gedanken verschwendet habe bei meinem Versuch zu gürteln. Also hiermit heimst du das erste "Bravo!" von mir ein und das zweite "Brava!" gibt es für folgende Lautmalerei "-egen, -egen, -enken, -enken, -enken, -egen, ... -egen, ... -orgen, - orgen, - orgen, -egen!". Prächtig!

Liebe Grüße

Derolli

lieber Olli
da siehst Du mal wie heikel auch das Platt sein kann.
ick wull di nich bedregen und wi wulln uns verdregen ist ein himmelweiter Unterschied.

Vielen Dank für Dein Lob.
herzlich Ilona

Liebe Ilona,

jetzt versuche ich das in 14 Tagen versäumte nachzuholen. Dein Gedicht gefällt mir sehr gut, obwohl ich von dem Dialekt nur wenig verstehe. Die Form ist einwandfrei und die Dialektverse hast Du gut eingefügt, was sicher nicht leicht war. Die liebevolle Aussage hast Du in der Gürtelform gut dargestellt. Eine gute anerkennenswerte Leistung.

LG Hans

lieber Hans
ich hoffe Du hattest einen schönen Urlaub.
Danke für Dein Lob.
herzlich Ilona