Då had däa doch nie ä Bladd voa da Mund gnomme un jezd dees, des geet doch jezd aba uff koi Kuhhaud, dea waar doch imma da allagröschde Zangapfl im Raum. D’Leid uff d’Schibbe nämme, imma än Schärz im Gnagg, däa wolld am liebschde da Hechd im Karpfedeich sei und oim d’Ironie in Bausch un Boge um d’Ohre haue.
Was ischn jezd demm füra Laus übba d’Läba gloffe? Då krigsch doch di Modde! Då stebbt da Bäa! Ende Gelände! Hei da Geia! I glabs ja kaum. Jezd schmeissd däa d’Flind ins Korn, lassd fünfe grad sei, had koin Bogg mea uffs Sündeboggdåsei un will a nimmä in Kärbe oda uffn Busch haue.
Was hådn demm di Bedersilie so vahaggelt, då steed ma d’Gosch offe wira Scheunedor un i hogg aloi in da Wüschde unnerm letschde Baum. Då beißd echd di Maus koin Fade mea ab, seller Saulus had sich oifach als Paulus endbubbd. I fress än Bäse. I glab, I habbn bunda Rägebogädraum.
Sag ämol, han I denn Tomade uff de Auge ghädd? Isch des jezd gar koin Wolf im Schåfspels? Ja, so än Mischd! Will dea mia heid da Dag vasaue? Jezd muss I a no d’Katz ussm Sagg lasse un dän üba da grüne Glee lobe und sellem Kerle am End no ä goldne Brügg üba da Abgrund baue.
Då had däa doch nie ä Bladd voa da Mund gnomme (däa = der; Bladd = Blatt) un jezd dees, des geet doch jezd aba uff koi Kuhhaud, (dees = das; aba = aber; uff = auf; koi = kein) dea waar doch imma da allagröschde Zangapfl im Raum. (allagröschde = allergrößte; Zangapfl = Zankapfel) D’Leid uff d’Schibbe nämme, imma än Schärz im Gnagg, ( d'Leid = die Leute; uff d'Schibbe nämme = auf die Schippe nehmen; Schärz = Scherz; Gnagg = Genick) däa wolld am liebschde da Hechd im Karpfedeich sei (da Hechd im Karpfedeich = der Hecht im Karpfenteich) und oim d’Ironie in Bausch un Boge um d’Ohre haue. (oim = einem)
Was ischn jezd demm füra Laus übba d’Läba gloffe? (ischn = ist denn; übba = über; d'Läba = die Leber; gloffe = gelaufen) Då krigsch doch di Modde! Då stebbt da Bäa! (krigsch = bekommst du; Modde = Motten; stebbt = steppt; Bäa = Bär) Ende Gelände! Hei da Geia! I glabs ja kaum. (Hei da Gaia! = Ach du lieber Geier!; I glabs = ich glaube es) Jezd schmeissd däa d’Flind ins Korn, lassd fünfe grad sei, (d'Flind = die Flinte) had koin Bogg mea uffs Sündeboggdåsei (Bogg = Bock) un will a nimmä in Kärbe oda uffn Busch haue. (nimmä = nicht mehr; Kärbe = Kerben; uffn = auf den)
Was hådn demm di Bedersilie so vahaggeld, (hådn = hat denn; Bedersilie = Petersilie; vahaggeld = verhagelt) då steed ma d’Gosch offe wira Scheunedor (steed = steht; d'Gosch = der Mund; wira = wie ein) un I hogg aloi in da Wüschde unnerm letschde Baum. (I hogg aloi = ich sitze alleine; Wüschde = Wüste; unnerm ledschde = unter dem letzten) Då beißd echd di Maus koin Fade mea ab, seller Saulus had sich oifach als Paulus endbubbd. (seller = dieser; oifach = einfach; endbubbd = entpuppt) I fress än Bäse. I glab, I habbn bunda Rägebogädraum. (än Bäse = einen Besen; ... = ich glaube, ich habe einen bunten Regenbogentraum)
Sag ämol, han I denn Tomade uff de Auge ghädd? (Sag ämol = sag bloß; han = habe; ghädd = gehabt) Isch des jezd gar koin Wolf im Schåfspels? Ja, so än Mischd! Will dea mia heid da Dag vasaue? (Mischd = Mist; heid = heute; Dag = Tag ) Jezd muss I a no d’Katz ussm Sagg lasse un dän (ussm Sagg = aus dem Sack; un dän = und den) üba da grüne Glee lobe und sellem Kerle am End no (Glee = Klee) ä goldne Brügg üba da Abgrund baue. (Brügg = Brücke)
Ich kann nur staunen, eine bildhafte Sprache voller Geflügelter Worte, sehr schön und in jeder Strophe auf -aum bzw. -aun einmal gereimt, das hat mich um-geh -aun!
ich lebe jetzt schon eine Weile im/am Schwarzwald. Das färbt ab, ob man will oder nicht. Und lange Zeit habe ich auch im Schwäbischen gelebt. So dass ich drei Dialekte beherrsche.
Schön, dass es dir gefällt. Ich hatte schon starke Bedenken, ob es jemand versteht, was I da so gschwätzd häb.
Liebe Clara, es hat Spaß gemacht, sich durch Deine Verse zu arbeiten. Des Schwarzwalddialekts nicht mächtig, glaube ich doch beim zweiten Lesen den Kasus knacksus verstanden zu haben. "Ei verbibbsch", da hat der Kerle Dich aber ganz schön an der Nase durch die Arena der Gefühle geschleppt. Offensichtlich hat der Blick in das kleine goldene Herz des Sündenbocks Deine Meinung gründlich geändert. Aus "... 5e grad sei..." - das wäre mein Vorschlag - würde ich "...fünfe grad se..." machen. Gern gelesen, genüsslich gegrinst - Kompliment! Hayk
danke, dass du dich durch mein Gedicht gewurstelt hast. Ich habe jetzt doch noch unter dem Gedicht ein paar Übersetzungen nachgeliefert. Aber, wie ich lese, hast du den Text bestens verstanden. Deinen Änderungsvorschlag habe ich eingebaut und ansonsten besten dank für das Kompliment.
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