Es flog ein Stern vorüber. Er war sehr fern und doch so nah! Ein Leuchten war, das mich belebte. Ich sah es klar, als er am Himmel schwebte.
Er schien zum Greifen und auch wieder nicht. Mich nur zu streifen – welch ein kühner Traum! Der Stern zog weiter auf bestimmten Wegen. Noch eben heiter, vermisste ich den Segen.
Wie ich zur Nacht oft an den Himmel schaue! Ob das mir lacht, worauf ich immer hoffe? Versteckt in Sonnenstrahlen schickt er mir einen Gruß. Und meinen Sehnsuchtsqualen, sie folgen auf dem Fuß.
Variante von Thomas Es flog ein Stern vorüber. Er war so fern und nah. Es war ein Lebensleuchten, das ich am Himmel sah.
Er schien mir nah zum Greifen. Der Traum schien mir zu kühn. Drum ließ ich seinen Segen am Himmel weiterziehn.
Wenn ich zum Himmel schaue in mancher Winternacht, dann frage ich mich bange, Ob mir dereinst lacht.
Versteckt in Sonnenstrahlen schickt er mir einen Gruß. Und meinen Sehnsuchtsqualen, sie folgen auf dem Fuß.
Lieber Günter, es ist zuweilen sehr schwierig, die richtigen Worte für eine Kritik zu finden, besonders bei einem solch stimmungsvollen Gedicht. Mir gefallen deine Strophen nicht wirklich. Nicht, weil du kurze und lange Verse schreibst, und nicht, weil du Reime und nicht Gereimtes miteinander vermengst. DAS mag ich sogar sehr gern, es ist dir sehr gut gelungen. Es liegt vielleicht an der Sprache, die mir etwas gedrechselt daher kommt. Für diese schönen, leicht melancholischen Bilder könnte sie etwas runder, gefälliger sein, sanfter klingen. Vorschläge habe ich leider keine. Herzliche Grüße ins Wochenende, Heliane.
ich danke Dir für Deine Einschätzung! ….die Worte klingen nicht schön….gedrechselt…. Das hilft mir nicht recht weiter. Welche Zeilen oder alle? Vielleicht kannst Du etwas konkreter werden und mir sagen, was ich besser machen kann. Ich habe ganz bewusst auf die Metrik verzichtet, weil ich das bei anderen Gedichten auch schon gesehen habe, dort wurde das nicht beanstandet. Auch habe ich jeweils bei den ersten zwei Zeilen den Reim nur in die Mitte die Zeile gelegt. Es sollte ein Experiment sein. Ist das falsch? Muss sich ein Gedicht immer am Ende reimen? Vielleicht ist deshalb die Sprache nicht schön? Welche Worte würden denn schöner klingen? Kannst Du mir ein Beispiel geben? Da ich ja im Prinzip formfrei bin, ist mir jedes Beispiel recht. Bei den verschiedenen Rubriken wird nach dem Inhalt unterschieden. Hätte ich es unter Freie Lyrik oder unter Besonderes einstellen sollen? Ich dachte, ich müsste es nach der Aussage platzieren?
Vielen Dank für Deine Hilfe! Herzliche Grüße Günter
ich habe einen ähnlichen Eindruck wie Heliane und möchte versuchen deiner Frage nach Konkretisierung nachzukommen, obwohl das nicht ganz einfach ist.
Das Hauptproblem des Gedichts wird an den beiden Schlusszeilen deutlich:
Versteckt in Sonnenstrahlen schickt er mir einen Gruß. Und meinen Sehnsuchtsqualen, sie folgen auf dem Fuß.
Da der Text davor jambisch war, wirken diese aus dem Metrum fallenden Zeilen wie angeleimt. Die Zeilen an sich sehr sind gut. Nur so wie du sie Hinschreibst (wahrscheinlich um eine vierzeilige Strophe zu erhalten) können sie ihre Schönehit nicht zeigen. Ich schreibe sie einmal so hin, wie sie sich präsentieren sollten:
Versteckt in Sonnenstrahlen schickt er mir einen Gruß. Und meinen Sehnsuchtsqualen, sie folgen auf dem Fuß.
Das zeigt meiner Meinung nach, dass Metrum und Reim eine Verbindung eingehen und dass Binnenreim und Endreim nicht das gleich ist. Um die Schönheit dieser Zeilen zu beweisen, habe ich dein Gedicht einfach (von hinten her) umgeschrieben.
Es flog ein Stern vorüber. Er war so fern und nah. Es war ein Lebensleuchten, das ich am Himmel sah.
Er schien mir nah zum Greifen. Der Traum schien mir zu kühn. Drum ließ ich seinen Segen am Himmel weiterziehn.
Wenn ich zum Himmel schaue in mancher Winternacht, dann frage ich mich bange, Ob mir dereinst lacht.
Versteckt in Sonnenstrahlen schickt er mir einen Gruß. Und meinen Sehnsuchtsqualen, sie folgen auf dem Fuß.
Du musst dich entscheiden. Wenn du den Anfang deines Gedichts (in etwa) so belassen willst wie er ist, dann musst du die letzte Strophe ändern, und den schönen Schluss noch schöner machen.
Lieber Thomas, wie Du Dich äußerst, bestätigst Du meinen Verdacht. Es liegt nicht an den Worten sondern an der Form. Mein Versuch ist also fehlgeschlagen. Die klassische Form klingt nur wirklich schön. Besser nicht experimentieren. Ist es zulässig, wenn ich Deine Version darunter setze? Ich möchte meinen Versuch noch nicht ganz aufgeben. Danke für Deine Mühe! Herzliche Grüße Günter
Hallo Günther, schön dass Du die Version von Thomas dazu gestellt hast. Da gefällt mir sogar der Inhalt besser, weil es sich so eingängiger liest. Das Bild erzählt für mich von einem verpassten Zugriff zum Glück und trotzdem bleibt etwas. Ob mir dereinst lacht., müsste um der Metrik Willen nach dem Ob nicht noch ein "er" stehen ?
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