Lieber Thomas,

ich bin beeindruckt von der Leichtigkeit, mit der du dem Leser Elisabeth von Thüringen näher bringst. Die Form scheint hierfür wie gemacht und alle drei Strophen sind harmonisch zusammengefügt.

Ein paar Flüchtigkeitsfehler scheinen sich eingeschlichen zu haben:

Zitat von Thomas im Beitrag #1

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Elisabeth

Lächelnd reichte sie die Blüte
zum Willkommen jedem Gast,
und in grenzenlose(r) Güte
wurde ihr kein Dienst zur Last.
Kranke fanden Trost und Heilung,
Arme Brot und Unterkunft,
selbst die eitle Übereilung
und die blinde Unvernunft
heilte die mit sanftem Schweigen,
und mit liebevoller Huld
teilte sie was ihr zu eigen,
übte sie sich in Geduld.

Kriege, Hunger und Verbrechen
schwächten ihre(n) Glauben nicht,
denn ein himmlisches Versprechen
und die selbstgewählte Pflicht,
lenk(t)en ihres Herzens Schlagen
stets der Not des Nächsten zu,
half ih(r) schweres Los zu tragen
und verwandelte im Nu
Kümmernis und bitt(r)e Sorgen
in ein hoffnungsvolles "Kann",
und ein lebenswertes Morgen
spendete sie jedermann.

Als die Kräfte schließlich schwanden
merkte keiner was geschah,
alle, die sie kannten, fanden,
sie war stets wie immer da,
andre Menschen zu bestärken.
Keine(r) merkte, der sie kannte,
das in ihren guten Werken
sie wie eine Kerze brannte,
deren Glut sich selbst verzehrte.
Kein Verständiger verstand:
Es war nichts, was sie entbehrte,
nur der Docht war ausgebrannt.

Liebe Grüße
der Sanderling

© Ralf Schauerhammer

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Lieber Thomas,

ein würdiges Denkmal in Gedichtform hast du hier der Heiligen gesetzt!

Liebe Grüße aus Gießen, das nicht allzu weit von Marburg entfernt ebenfalls an der Lahn liegt
Karlheinz

Hallo Thomas,
ein großes Thema hast Du Dir da ausgesucht. Dein Text hat mich animiert die Geschichte noch einmal nachzulesen und ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass der Docht nicht abgebrannt ist, sondern dass ihre innere Kerze von Konrad von Marburg und andern bereits in jungen Jahren indirekt zum Erlöschen gebracht wurde. Natürlich haben lyrische Texte eine gewisse Interpretationsfreiheit, mir erscheint es aber doch wichtig, Elisabeth nicht nur als Wohltäterin, sondern auch als Opfer von Intrigen und Undankbarkeit darzustellen sowie ihre Heiligenverehrung zu erwähnen.
LG
Perry

Lieber Thomas,

manchmal denke ich, was soll ich bei deinen Gedichten denn überhaupt noch kommentieren. Sie sind aus meiner Sicht stets fomvollendet durchkomponiert, anders kann ich das nicht beschreiben.

Auch ich habe sofort erkannt, dass es sich um die heilige Elisabeth handelt. (schließlich habe ich auch mal in Marburg gelebt...) und ich denke, wir können in einem Gedicht immer nur bestimmte Facetten einer Person beleuchten.

In diesem Sinne sage ich danke für ein erneutes Lesevergnügen und grüße dich herzlich

anna a.