Warum können Hummeln brummeln, wenn der Mond noch schläft um acht? Warum können Mäuse schummeln, wenn der Donner blitzt und kracht? Warum können Berge schluchzen, wenn die Täler sich verschließen, warum können Nelken juchzen, wenn sich Tulpen längst verdrießen?
Warum liebt die Kuh das Schmausen, wenn das Pferd vor Glück sich dreht, warum können Wellen brausen, wenn die Düne seitwärts geht?
Warum fährt der Traum nur Schlitten, wenn die Nacht den Mondschein küsst? Weil das Kindlein heut’ inmitten Tupfenglücks geborgen ist.
Fragen über Fragen, ohne Antworten! Das Paradoxe liegt hier in Fragen, die nicht beantwortet werden können. Zugleich fördert die surreale Häufung solcher Fragen in immer gleichem Duktus das Einschlafen.
auch ich finde es sehr schön und unterschreibe alles, was Karlheinz gesagt hat.
Vielleicht könnte man sagen: "Warum müssen Berge schluchzen," um schon hier anzufangen das "können" verschwinden zu lassen, was später so schön gelingt. Und ganz am Ende vielleicht doch ein Fragezeichen, weil es andeuten würde, dass das Kind direkt angesprochen ist.
Das sind aber Kleinigkeiten und nur Ideen, wie sie mir beim Lesen immer kommen.
Liebe Grüße Thomas
Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
Liebe anna, jede "Warum-Frage" eines Kindes eröffnet uns ihre Welt. So ist es auch mit deinem Kindergedicht. Es lässt Horizonte wachsen, hinter den sonst oft so strengen Gedanken der Erwachsenen. Das ist sehr schön und fantasievoll. Du gehst sogar noch einen Schritt weiter und regst neue Bilder an, die bisher unvorgestellt waren. Typisch anna! Sehr schönes Ergebnis! Liebe Grüße der Sanderling
"Alles wirkliche Leben ist Begegnung" Martin Buber
dieses Gedicht war mir eine große Freude. Ich habe auch bei all euren Gedichten gemerkt, wie gut man zu den Zeilen die entsprechenden Bewegungen zu den Verben machen könnte, um die Kinder mit einzubinden in unsere Reime.
Thomas, ich habe das Warum können bewusst fast durchlaufen lassen, da Kinder Wiederholungen sehr lieben. Deshalb ändere ich es nicht in ein "müssen" ab, aber das ist wie so häufig ja Geschmackssache.
Nun können eure Enkelkinder viel Freude haben, wenn ihr unsere Reime ausprobiert...
Herzliche Grüße und danke für die Inspiration und das Teilen.
Liebe Hedda, denke ich an meine Kindheit zurück, so hätten mich die Grübeleien um die Beantwortung die vielen "Warum"-Fragen ganz sicher am Schlafen gehindert. Ich weiß nicht so recht, wie ich mit dem Gedicht umgehen soll. Es ist hübsch gereimt, liest sich perfekt und bringt lustiges Kopfkino, aber als Kindergedicht mag ich es nicht. Herzliche Grüße, Heliane.
Glück ist eine gute Gesundheit und ein schlechtes Gedächtnis (Ernest Hemingway)