Er sagt dem Volk, er wisse was zu tun ist und zu lassen. Umjubelt von den Massen beschwört er ohne Unterlass die eigne Stärke und den Hass der gläubigen Gemeinde auf all die bösen Feinde.
Er sagt dem Volk, er mache frei von allen Zukunftssorgen. Und einen neuen Morgen, der endlich die Erlösung sei, verspricht er, denn die Zukunft sei durch seine Kraft für jeden ein neuer Garten Eden.
Er spricht sehr viel. Der Tag ist lang. Ich höre die Versprechen und ahne die Verbrechen. Ein Albtraum. Mir wird angst und bang. Mir klingt es, wie es damals klang, als die vom Wahn Betörten Europa fast zerstörten.
Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
ich habe zwar gesagt, dass ich nicht kommentieren würde. Da ich zuwenig von der Materie der Gedichte verstehe. Mir ist nur etwas aufgefallen, im letzten Vers. Zeile 6 = als die vom Wahn betören, sollte das nicht besser, als die vom Wahn betör(t)en heissen?
auf diesen Erlöser hast Du Dich ja ganz schön eingeschossen. Wir wollen hoffen, dass das nicht die Last Trumpet der Apokalypse ist! Wie Gabi schon erwähnt hat, sollte da wohl „die vom Wahn Betörten“ und „zerstörten“ stehen!?
mir gefällt Dein Gedicht sehr gut, besonders weil Du ohne Nennung von Namen auskommst. Ich sehe es nicht wie Karlheinz und lese nicht hinter Deinen Zeilen nur Trump. Ich lese hier gerade auch Erdogan, ich lese Putin gerade jetzt und ich lese hier viele andere Mächtige im Wahlkampf. Über den kleinen angemerkten "Fehler" bin ich auch gestolpert. Ansonsten ist Dein Gedicht sehr rund und gelungen. herzlich Ilona
Lieber Thomas, sehr eindrucksvoll deine Bürgschaftsstrophen. Das Schreckensbild ist sehr realistisch gefasst, und dennoch gut in Lyrik gestaltet. Strophe eins braucht glaube ich einige Kommata.
herzliche Grüße! der Sanderling
"Alles wirkliche Leben ist Begegnung" Martin Buber
Lieber Thomas, ich kann mich meinen Vorgängern nur anschließen und finde besonders die Antwort von Karlheinz und die letzte Trompete sehr prägnant. Aber wen Du auch immer genau gemeint hast, es lässt einen schauern und gruseln. Die Form hast Du gut rübergebracht und das Gedicht wirkt in sich geschlossen. Betören/ betörten ist mir auch aufgefallen.
"Es ist nie zu spät eine glückliche Kindheit zu haben" Ben Furman
leider hatte ich heute keine Zeit. Vielen Dank für eure netten Kommentare. Der Fehler am Ende (typisch ich) wird korrigiert. Morgen mehr.
Liebe Grüße Thomas
Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
Lieber Thomas, egal wer sich hinter dem Erlöser verbirgt, die Lügen müssen entlarvt werden. Der Garten Eden ist unser Leben im hier und jetzt auf der Erde, und es gilt ihn zu bewahren. Du beschreibst eindrücklich die Macht und das Ziel der Hasspredigt.
mir ist erst jetzt aufgefallen, dass ich dir nicht geantwortet habe.
Gerade habe ich in der Zeitung folgendes gelesen: "Trump lügt durchschnittlich 7,6 Mal am Tag... Würde Trump nicht lügen, könnte er sich nicht als alleiniger Retter der USA inszenieren. Wäre er für seine Anhänger nicht der Retter der USA, würden sie ihm nicht zu Füßen liegen. Und Trumps Anhänger müssen inzwischen schon deshalb seinen Behauptungen zumindest halbwegs glauben, weil der Umkehrschluss unbequem wäre: die Erkenntnis, einem Schwindler aufgesessen zu sein."
Seit ich das schrieb hat Trump also 699mal nachweislich gelogen. Jeder könnte es wissen, aber die Sehnsucht nach einem Erlöser ist größer.
Liebe Grüße Thomas
Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller