Gestrecktes Grübeln

Weshalb ich kam? Ich weiß es nicht,
kann mich an nichts erinnern.
Wohin ich geh im Innern,
bleibt offen, fahr auf Sicht.

Das Sein ist nicht verhinderbar,
ich muss da durch wie alle.
Ist das nun eine Falle?
Nicht einer weiß es sonnenklar.

Bin ich nun gleich dem Schöpfergott,
dem allerhöchsten Wesen?
Dies steht so oft zu lesen,
wahrscheinlich auch noch am Schafott.

Lieber Crux,

weißt Du welche Bibelstelle mich von jeher sehr irritiert hat?
„Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde“. Ehrlich gesagt finde ich die Aussage eher beunruhigend.
Vom Menschen im Allgemeinen und manchmal auch im Besonderen habe ich nicht so eine supertolle Meinung.
Im Prinzip sind wir über das Fressen und Gefressen werden ( in unterschiedlichen Versionen) und dem Sex, nicht weit über unsere Artgenossen aus der Tierwelt hinausgewachsen.
Ich schreibe dies hier im Bewusstsein nachher Prügel zu beziehen. …..Auch egal!
Gut, uns steht mehr Gehirnleistung zur Verfügung, vermute ich mal bei einigen, aber wie viele lassen dies ungenutzt und reagieren instinktgeleitet und lernbiologisch. Ist beim Tier auch so.
Gut, wir haben die Fähigkeit Transzendenz zu erleben, aber wer sagt uns, dass Tiere das nicht haben. Auch hier das Beispiel aus der Bibel, von Bileam und seinem Esel.
Gut, wir können denken und haben viele Fortschritte gemacht um unser Leben angenehmer zu gestalten und ich bin dankbar dafür.
Aber andere zahlen den Preis, seien es andere Menschen oder andere Lebewesen.
Vielleicht haben wir die Fähigkeit des Bewusstseins sterben zu müssen als einzige Kreatur, aber auch das weiß ich nicht.
Also wie gesagt, der Mensch als Gottes Ebenbild ist eine Sache, die ich lieber verdränge. Sie ängstigt mich vielmehr und ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung was mit dieser Aussage gemeint ist.
Ich denke aber schon, dass wir Fähigkeiten haben, den Gang der Welt zu beeinflussen, sei es gedanklich, oder in Werken. Deshalb bin ich aber noch nicht Gott, da fehlt es mir erheblich noch an Kräften.

Liebe Grüße, Heidi

Hallo crux,

wir müssen unsere Existenz ertragen und oft auch aktiv bewältigen. Ob unsere Existenz als Falle bezeichnet werden kann, ist unbekannt. Unsere Existenz ist uns von höchster Wichtigkeit (Selbsterhaltungstrieb). Bezugnehmend auf unsere Eigenbedeutung sind wir alle Gott. Letztlich lässt sich neben unserer Existenz nichts für uns in letzter Konsequenz beweisen. Die Aussage ist philosophisch und betrifft das bewusste Sein in guten Zusammenhängen.

LG Hans

Liebe Heidi,

vielen Dank für deine lesenswerten Einlassungen zur "Gottgleichheit", ein äußerst heikles Thema, voller Widersprüche. Ich kann es nur insoweit abstrahieren als ich davon ausgehe, dass es nur ein unpersönliches Allbewusstsein gibt, das sich durch einen jeden von uns innerhalb des abgeschotteten dreidimensionalen Raums zum Ausdruck bringt, wobei die dabei ins Spiel kommenden Illusionen unserem Verstand kaum bewusst werden und es somit zwangsläufig zu mannigfachen Fehlinterpretationen zwischen den einzelnen Meinungslagern kommen muss. Sehr hilfreich für mich sind in diesem Zusammenhang diverse Bücher aber auch youtube-Videos, die das Thema bis in tiefste Tiefen erörtern. Bei Interesse kann ich gerne Querverweise anbieten.

Liebe Grüße
crux

Lieber Crux,
ich habe eine Vorstellung davon was Du meinst, es spiegelt sich ja auch teilweise in der buddistischen Lehre und führt weiter über neue Bereiche in der Physik.
Allerdings meine ich auch, Erfahrungen gemacht zu haben die über das Unpersönliche hinausgehen und die mir eine gewisse Beruhigung im Umgang mit dem Leben und dem Sterben vermitteln.
Herzliche Grüße, Heidi
.

Lieber crux,

neben mir sehe ich als Gott nur das Allganze mit seiner Kraft, Geist und geschehendem Sein. Allerdings ist es auch möglich, das dies alles nur als Vorstellung in meinem Kopf existiert oder existent wird, sobald ich es wahrnehme und damit erschaffe.

LG Hans

Lieber Crux, erst einmal Willkommen hier im Musengarten den du sicher schon länger kennst als ich.
Dein Gedicht wirft Fragen auf, die ich mir nicht so oft und tiefgründig stelle. Wer behauptet denn das Gott uns nach seinem Bilde geschaffen hat. Wie ist nach seinem Bilde zu verstehen. Das Äußere wäre im groben möglich, das Innere niemals, wenn die Beschreibung Gottes stimmt. Das beweist die Geschichte. Im übrigen fehlen viele Beweise für Behauptungen die in der Bibel stehen. Die Entstehung der Menschen und des Lebens, ist ein Thema über das man unendlich und letztendlich ohne Ergebnis, jahrelang diskutieren könnte.
Dein Gedicht beschreibt diese Unsicherheit nach unsere Entstehung. Das Sein ist doch verhinderbar, kann man ganz schnell lösen. Empfehle ich aber nicht weil man auch Pech haben kann und Danach, ist oft schlimmer als vorher. Einzig stört mich das Schafott, da müßte doch Kreuz stehen.

LG Heike

Liebe Heidi übertreibst du nicht ein bißchen? Der Instinkt ist lebensnotwendig, menschlich handeln eine wünschenswerte Eigenschaft. Ich denke die Menschheit ist auf einem guten Weg.

Liebe Heike,
weil Du mich selbst auch angeschrieben hast, übertreibe ich wirklich? Schau dir den Zustand der Menschheit an, Egoismen wohin man sieht.
Aber natürlich es gibt auch andere Menschen und ja: "menschlich handeln eine wünschenswerte Eigenschaft"!
Da hast Du Recht.
Liebe Grüße, Heidi

Liebe Heike,
doch, das steht so wörtlich am AT, wobei man nicht aßer Acht lassen darf, das es darüber auch eine höchst profane Erklärung gibt, folgt man den Argumenten von Zecharia Sitchin, der darüber diverse Bücher geschrieben hat z.B. diese hier:
Der zwölfte Planet: wann, wo, wie die Astronauten eines anderen Planeten zur Erde kamen und den Homo sapiens schufen. Droemer Knaur, München 1995, ISBN 3-426-77159-4.
Der kosmische Code: das Wissen der Götter enthüllt; die unglaubliche Wahrheit über die Anunnaki, die der Menschheit kosmische Geheimnisse preisgaben. Kopp Verlag

Sitchin war ein Vertreter der Prä-Astronautik. In seinen Büchern stellte er über die Übersetzung von alten vorchristlichen sumerischen Keilschrift-Texten die Theorie auf, dass in vorgeschichtlicher Zeit Außerirdische, die Anunnaki, die von Nibiru, einem hypothetischen zwölften Planeten, stammen, die Erde kolonisiert und den Menschen als Arbeitssklaven erschaffen hätten. Der Mensch habe im Auftrag der Außerirdischen vor allem Arbeiten in Bergwerken verrichten müssen. Die Außerirdischen hätten vor 432.000 Jahren die Erde wegen Umweltproblemen auf ihrem Heimatplaneten aufgesucht, wobei die Pyramiden in Ägypten als Landehilfen gedient hätten. Die Außerirdischen hätten sich mit menschlichen Frauen vermischt und vermehrt. Vor 13.000 Jahren schließlich hätte eine große Flut zahllose Menschen getötet, worauf es zu Kriegen zwischen den Menschen und den Außerirdischen gekommen sei.

Für mich liegt diese Theorie weit eher im Bereich des Möglichen als die Version der Bibel.

Nein, nein, das SEIN, jedenfalls das, was ich darunter verstehe, ist absolut und somit zeitlos unzerstörbar, d.h., das, was uns letztendlich ausmacht, ist das, was man nicht nicht sein kann. Man kann ihm also mitnichten ausweichen, dem SEIN, denn der sog. Tod ist nur ein Transit, mehr nicht.

Liebe Grüße
crux

Lieber Crux
und wer hat das alles erschaffen, was vorher da war?
Da gehe ich mit: Nein, nein, das SEIN, jedenfalls das, was ich darunter verstehe, ist absolut und somit zeitlos unzerstörbar, d.h., das, was uns letztendlich ausmacht, ist das, was man nicht nicht sein kann. Man kann ihm also mitnichten ausweichen, dem SEIN, denn der sog. Tod ist nur ein Transit, mehr nicht.

Liebe Grüße, Heidi

Lieber crux,

es gibt nur Anfänge und Enden von Teilen. Das Ganze muss ewig und unendlich sein und es befindet sich mit allem was möglich ist in einem Kreislauf der ewigen Wiederkehr . Die Folge der zwingenden Vollendung des Möglichen ist, das es eine durch Möglichkeit begrenzte riesige Anzahl an parallelen Wirklichkeiten geben muss. Meine Vorstellung ist: Wir leben in einer Wirklichkeit und alle andere existieren unerkannt neben und mit uns. Bedenken wir unvoreingenommen alles mit den Voraussetzungen -Möglich und Wahrscheinlich – dann erhöht sich unsere Wahrscheinlichkeitserkenntnis gewaltig. Siehe: Die parallele Zivilisation ist Wirklichkeit.

LG Hans

Liebe Gabi,
das will ich ja gar nicht, schon gar nicht kontrovers, aber es treibt uns ja alle irgendwie um.
Die letzten, oder vorletzten Dinge brennen uns ja alle auf den Nägeln.
Grüßli,
Heidi

Hallo zusammen, liebe Heidi,
ich muss mich einschalten: Natürlich kann ich verstehen, dass manche Dinge auf den Nägeln brennen und diskutiert werden wollen, keine Frage. Aber dies ist ein Gedichtefaden, hier gehts nicht um kontroverse Meinungen bzw. Inhalte, sondern einzig ums Gedicht, daran sollten wir uns halten.
Für Diskussionen haben wir eine Extrarubrik .
Herzlich,
HelianeMOD.


Lieber Dietmar,
ich mag dein Gedicht sehr. Es ist äußerst gekonnt "gewortet", hat einen schönen Klang und liest sich prächtig -
ein echter Crux .
Sehr gerne gelesen und drüber nachgedacht.
Herzliche Grüße,
Heliane.

Also dann will ich noch etwas zum Gedicht höchstselbst sagen, lieber Dietmar!

Eine interessante Gedankenkette hast Du in dem Gedicht aufgebaut, die zum Nachdenken Anreiz gibt und mich noch den ganzen Nachmittag beschäftigt hat.
Dass an Deiner Technik nichts zu beanstanden ist, versteht sich von selbst. Was soll ich sonst dazu sagen, als dass ich sehe, dass Du den Jambus im umarmenden Reim genutzt hast.
Mit abendlichem Gruß,
Heidi

Hallo crux,

Wissen - Glauben - Zweifel -
Dieses Dreigestirn beschäftigt uns alle wohl immer wieder. Der eine glaubt, der andre weiß, der nächste glaubt zu wissen und der vierte bezweifelt alles, was er oder andere zu glauben oder zu wissen meinen. Alle drei Kategorien braucht wohl der Mensch für seine Jagd nach Erkenntnis. Und wer hat sie ihm eingeimpft? - Weiß der T... , wer immer das auch sei. Ob der liebe Gott, so man seine Existenz nicht in Frage stellt, sich den Menschen nach seinem Bilde schuf, wage ich zu bezweifeln. Da tendiere ich eher dazu, dass sich der Mensch seine Götter(-bilder) nach seinen (Ideal-)Vorstellungen geformt hat und immer wieder formt.

Zitat

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Wohin ich geh im Innern,
bleibt offen, fahr auf Sicht.

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Schöne Formulierung, gefällt mir - trifft es eigentlich ganz gut.

LG Eremit

Liebe Gäste dieses Fadens
@Eremit
@Klatschmohn
@Heliane
@Gabi
@Hans Plonka
Es freut mich sehr, dass ihr so zahlreich und rege zu meinem Erstlingswerk in diesem Forum Stellung bezogen habt, vielen Dank dafür. Die fast durchgängige Zustimmung zum Inhalt hätte ich so nicht erwartet.

Wer mich schon länger kennt, weiß, dass ich u.a. ein Faibel für spirituelle Texte habe, bei denen ich mir immer sehr viel Mühe gebe, dass sie mit möglichst nachdenkenswerten Themen aufwarten. Wir alle sind mehr oder weniger bewusst und nachhaltig suchende geistige Wesen, die sich immer wieder Gedanken über ihr persönliches Sein und Werden machen, sich aber auch gerne mit Gleichgesinnten über grenzwertige Fragen austauschen möchten, die uns alle angehen.

Was sich allein in den letzten zehn Jahren alles an neuen Erkenntnissen, Durchbrüchen und bewusstseinserweiternden Phänomenen angehäuft hat, ist unbeschreiblich, wobei dies für mich ein deutlicher Hinweis auf eine allumfasende Zeitenwende ist, die sich jetzt Bahn bricht.

Liebe Grüße
crux

Ja lieber Dietmar,
unsere Webmasterin ist sehr streng, lass dich nicht einschüchtern, sie ist eine ganz Nette .
Who cares?
Herzlich,
Heliane.