Wahnsinnige Liebe

Er will in Frauenarmen Liebe finden,
verzweifelt sucht er nach dem wahren Glück,
doch nur der Wahnsinn kommt zu ihm zurück,
wenn ihre Leiber sich in Sünde winden.

Ja sie ist Schuld, wenn ihm die Sinne schwinden,
Versprechen locken in dem Augenblick,
er glaubt, es wär des Teufels böser Trick,
nur so kann er vor Gott sein Tun begründen.

Vergebens klingt an seinem Ohr ihr Flehen,
er muss in diesen Augen Wahrheit sehen,
doch spiegelt sich darin das wilde Tier.

Und wieder ist ein schöner Stern gefallen,
er glaubt, es war der Liebste ihm von allen,
wenn sie verlöschen, endet seine Gier.


© Heike Schmidt
November 2016

Liebe Heike,

der Wechsel der Kadenzen belebt den Lesefluss. In der Aussage wird die Liebe auch mit der körperlichen Nähe in verbunden. Die Bezeichnung von Sünde, Schuld und böser Trick, schwächt hier die positive Sicht zur Liebe ab. Sie muss begründet (kalkuliert), statt aus dem Gefühl geboren werden. Letztlich ist es dann doch ein Flehen, dass dann aber wieder in erlöschender Gier endet.
Eine interessante,überraschend vielseitige Aussage die ein gute Lösung der Aufgabe ist.

LG Hans

Liebe Heike,

sexuelle Gier gepaart mit Wahnsinn und das Töten als Triebabfuhr...,
die wahnwitzige Vorstellung von einem strafenden Gott und einem Verführer...
all das hast Du hier gekonnt verarbeitet!

Den Titel würde ich an Deiner Stelle ändern und vielleicht geheimnisvoller formulieren

Liebe Grüße aus Lützellinden
Karlheinz

Liebe Heike,
oje, das ist ja grausam! Auf diesen schrecklichen Inhalt gehe ich besser nicht ein und beschränke mich auf die Technik:
Sehr, sehr schön, äußerst "sonettig", klangvoll und rund - es gibt überhaupt nichts zum Mäkeln .
Herzliche Grüße,
Heliane.

Zitat

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er glaubt Komma, es wär des Teufels böser Trick,

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liebe Heike
wir "normalen" Menschen würden diesen Mann als Monster und Krank bezeichnen. Ich mag gar nict darüber nachdenken. Leider gibt es so etwas immer mal wieder.
Du hast es hervorragend in Worte gepackt.
Deine Mordgeschichten machen mir immer wieder Angst, aber so lange es Dir Spaß macht und Du keine Albträume davon bekommst, immer her damit.

herzlich Ilona

Liebe Heike,

ich glaube, du solltest mal einen Krimi schreiben, es wäre wahrscheinlich ein blutroter. Mir läuft es jedenfalls hier wieder kalt den Nacken runter.
Schon schlimm, was eine auf Sünde fixierte Erziehung anrichten kann, oder Missbrauch oder was auch immer. Wenn dann noch ein gewisser Wahn dazu kommt…..!
Leider wird diese Gier wohl nicht verlöschen, sie will sich immer neu entzünden. Schrecklich!
Dein Sonett liest sich sehr gut und Dein besonderes Sprachgefühl kommt hier wieder mal zum Ausdruck.

Liebe Grüße, Heidi

Ihr Lieben, vielen Dank für euere positiven Kommentare.

Lieber Hans, leider gibt es hier nur einen krankhaften Trieb, der hat nichts mit Liebe zu tuen.

Lieber Thomas, ich habe eher in der Vergangenheit gesucht, in alten Filmen, Büchern wird dieses Szenario auch dargestellt. Von Endingen wußte ich bis jetzt nichts, da ich nur wenig Nachrichten schaue und höchstens im Radio so nebenbei mal etwas an meinem Ohr vorbeischwebt. In der Gegenwart möchte ich Grausames möglichst ausblenden. In Büchern und Filmen kann ich bestimmen was ich verkrafte.

Lieber Karlheinz, wenn du eine Idee für den Titel hast dann immer her damit. Geht aber nur noch bis morgen. Dann bin ich längere Zeit nicht mehr online.

Liebe Heliane, in der Welt gibt es viel Grausamkeit, ich kann verstehen wenn man davon nichts wissen möchte.

Liebe Ilona, das macht mir keine Alpträume und ich beschäftige mich ja auch mit fröhlichen Themen.

Liebe Heidi, es wird erst ein Ende finden wenn der Täter verhaftet und für immer eingesperrt ist, wie bei den meisten Triebtätern.
In einem Krimmi von mir würde warscheinlich das Blut aus dem Buch laufen, deshalb schreibe ich keinen.

Liebe Grüße Heike