In diesem stillen Birkenhain
schwebt ein Duft so zart und fein
mit dem Sommerleichtgefühl,
drunt am Bache murmelnd kühl,

weht die Sehnsucht dort von fern,
würd den Augenblick so gern,
festhalten für Ewigkeiten,
könnte so uns stets begleiten.

Doch die Zeit steht niemals still,
wie sehr man es auch wünschen will,
alles dreht sich stets im Kreise,
oft auf wundersame Weise.

Wünsche, die sich nicht erfüllen,
nicht des Lebens Hunger stillen,
schimmern weiter auch in Träumen,
von weit her an Mondlichtsäumen.




August 2004

Liebe Carina,

da ist mein Birkengedicht! Und so wunderschön, Deine Worte sind sehr ausgesucht
und bedacht - meine Achtung! Nach zweimaligen Lesen fügt sich auch die letzte
Zeile wunderbar! Eine große Leistung! Lg Jorsch

Lieber Jorsch,

es freut mich sehr , wenn dir meine Birken gefallen.
Ich finde Bäume und auch Wälder, einfach unglaublich schön und so vielseitig.

Vielleicht mags du ja, mal mit mir unter einem Kastanienbaum, auf einer Bank, ein bisserl ausruhen und träumen.
Schau mer mal.

Derweil lieben Gruß,
Carina

Liebe Carina,

ich werde in den nächsten Tagen mal über den Kastanienbaum
nachdenken, wir Beide auf einer Bank aber nicht Kastanienmännchen
basteln? Von was soll ich mich eigentlich ausruhen? Am Wochenende
bin ich eh wieder in der Saunalandschaft - da schreibt es sich am feinsten!

Dir auch schöne Tage Lg Jorsch

Lieber Jorsch,

du musst nicht ins Schwitzen kommen, wegen des Kastanienbaums.
Ich muss nur noch schauen, wo ich den mal hingepflantzt habe.
Morgen werde ich ihn dann auswildern und hier neu einbuddeln.

Derweil lieben Gruß,
Carina

Wer schwitzt hat was falsch gemacht!

Ehrlich, mit der Kastanie tue ich mich schwer, schon der Name liegt mir nicht,
Kastanie klingt für mich so schrecklich unpoetisch. Es wird ein Baum, versprochen!
Ich liebe Apfelbäume, ja ein Apfelbaumgedicht soll es werden! Da habe ich auch
gleich eines in Reserve - als Vorgeschmack - oder so ...

Apfelbaum

Im Schattengarten
stand ein Apfelbaum
es fehlte ihm das Licht

Drei gelbe Äpfel
waren seine Kinder
unscheinbar
und klein

Einer hing nicht weit
vom Stamm

Ein Zweiter hing
an dünnen Ästen

und der Kleinste
im grünen Holz
er wurde nicht gesehen

Im Herbst
fielen sie ins Gras
verdarben

Drei Äpfel
von einem Stamm
sich selbst
so fremd

Es war der Baum
im Schatten

Den Früchten
fehlte warmes Licht

© Jörg Kellermann 2015

Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende und Lg Jorsch

Lieber Jorsch,

ich liebe Apfelbäume und Obstbäume jeglicher Art. Besonders dann, wenn sie im Frühling blühen.

Ich hatte mal vier (junge) Obstbäume in meinem Garten, darunter auch einen Apfelbaum.
Aber wie das Schicksal es wollte, konnte ich leider nicht mehr erleben wie im Herbst Früchte daraus machte.

Irgendwie kann mich beim Lesen deines Apfelbaumtextes, nicht des Eindrucks erwehren, es steckt mehr dahinter, als ginge es hier nicht nur um Bäume, sondern auch um eine menschliche Ebene.
So nach dem Spruch: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.

Und irgendwie denke ich hier an Streuobstwiesen.

Happy Weekend,
Carina

Liebe Carina,
beim Titel dachte ich zunächst an ein anderes Bild, aber auch deines ist sehr schön und stimmungsvoll.
Ich habe ein wenig gebastelt und hoffe, du nimmst es mit nicht übel:
S1 V1: Weil die folgenden Verse durchgehend betont beginnen, könntest du ohne große Probleme korrigieren.

Zitat

---

In diesem stillen Birkenhain
Dort im stillen Birkenhain

---

S2 V3: Hier stimmt die Metrik nicht und das ist sehr schade. Mein Vorschlag ist nur eine dumme Inversion, vielleicht kann sie dich inspirieren?

Zitat

---

festhalten für Ewigkeiten,
halten fest für Ewigkeiten

---

S3 V2: Nimm bitte das „sehr“ heraus, ohne klingts besser

Zitat

---

wie sehr man es auch wünschen will,

---

S4 V4: Zu viele Einsilbler.

Zitat

---

von weit her an Mondlichtsäumen.
Weit entfernt an Mondlichtsäumen.

---

Etwas mehr Sprache und Rhythmus und du bekommst ein wunderschönes und rundes Gedicht.
Herzliche Grüße,
Heliane.

Liebe Carina!

Zitat

---

Irgendwie kann mich beim Lesen deines Apfelbaumtextes, nicht des Eindrucks erwehren, es steckt mehr dahinter, als ginge es hier nicht nur um Bäume, sondern auch um eine menschliche Ebene.
So nach dem Spruch: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.

---

Richtig! Die 3 Äpfel sind meine Schwestern und ich. Es geht nicht um Nachfolge, bitte lies es nocheinmal ...
Ich schicke Dir einen Link als PN, da kannst Du den ganzen Zyklus lesen! Ich versuche stets mehrere Ebenen
zu erfassen, manchmal gelingt es, manchmal nicht. Lg Jorsch

Liebe Heliane,

mit deinen wohlgemeinten Vorschlägen , mag ich mich leider so gar nicht anfreunden.

In diesem stillen Birkenhain, ist eben ein ganz bestimmter Birkenhain gemeint nicht nicht irgendwo dort.

Halten fest für Ewigkeiten klingt aber arg verdreht, oder?

Das sehr kann ich nicht fortnehmen, denn es ist schon wichtig, allenfalls konnte ich es durch *stark * ersetzen aber das ist ja wieder nur einsilbig.

schimmern weiter auch in Träumen,
von weit her an Mondlichtsäumen.

Auch hier ist es ein Unterschied, ob ich es so schreibe, oder wie dein Vorschlag lautet:
Weit entfernt an Mondlichtsäumen



Darum liebe Heliane, möchte ich meinen Text so belassen wie ich ihn auch geschrieben habe.
Lieben Gruß,
Carina

.

Zitat von Medusa im Beitrag #8

---

Liebe Carina,
beim Titel dachte ich zunächst an ein anderes Bild, aber auch deines ist sehr schön und stimmungsvoll.
Ich habe ein wenig gebastelt und hoffe, du nimmst es mit nicht übel:
S1 V1: Weil die folgenden Verse durchgehend betont beginnen, könntest du ohne große Probleme korrigieren.

Zitat

---

In diesem stillen Birkenhain
Dort im stillen Birkenhain

---

S2 V3: Hier stimmt die Metrik nicht und das ist sehr schade. Mein Vorschlag ist nur eine dumme Inversion, vielleicht kann sie dich inspirieren?

Zitat

---

festhalten für Ewigkeiten,
halten fest für Ewigkeiten

---

S3 V2: Nimm bitte das „sehr“ heraus, ohne klingts besser

Zitat

---

wie sehr man es auch wünschen will,

---

S4 V4: Zu viele Einsilbler.

Zitat

---

von weit her an Mondlichtsäumen.
Weit entfernt an Mondlichtsäumen.

---

Etwas mehr Sprache und Rhythmus und du bekommst ein wunderschönes und rundes Gedicht.
Herzliche Grüße,
Heliane.

---

Lieber Thomas,

was soll ich da groß erklären?
Ich möchte den Text nach so langer Zeit nicht mehr ändern.
Es mag ja stimmen, dass er nicht den üblichen Regeln entspricht aber ich schrieb ja schon mal, dass ich damit nicht viel im Sinn habe, sondern nach Gefühl schreibe.
Ich habs schon verstanden, dass Medusa es gut gemeint hat, finde ich ja auch toll von ihr, mir Hilfe anzubieten, nur wenn mir die vorgeschlagenen Änderungen nicht gefallen, über nehme ich sie auch nicht.
So einfach ist das.
Das heißt aber nun nicht, dass ich bei neueren Texten vielleicht vermehrt darauf achten werde.
Wenn aber der Inhalt eines Gedichtes so verbogen werden muss, dass der Sinn des Ganzen - für mich- verloren geht, nur um Regeln einzuhalten. Dann muss ich das Reimen eben einfach sein lassen.


Ich wünsche dir einen sonnigen Herbsttag, muss ja nicht im Birkenhain sein.
Liebe Grüße,
Carina

Lieber Thomas,

vielleicht gelingt es mir doch noch, eines schönen Tages, Sinn und Regeln miteinander zu vereinbaren.
Danke für deine Meinung und dein Verständnis.

Derweil liebe Grüße,
Carina

Liebe Carina,

mich spricht dein naturverbundenes Gedicht sehr an, ich mag auch die Wehmütigkeit die aus deinen Zeilen hervor geht. Es steckt viel Gefühl in deinem Schreibstil und vor allem Authentizität. Mich berühren deine Zeilen und das ist mir wichtig.

Liebe Grüße
Eywa

Liebe Eywa,

hab herzlichen Dank für deinen Kommentar und deinen Eindruck von meinem Text.

Freut mich sehr, wenn dir mein Birkenhain gefällt.
Es stimmt, ich liebe die Natur, Bäume Wiesen und Wälder und versuche dieses auch - auf meine Weise - zum Ausdruck zu bringen.

Liebe Grüße und einen sonnigen Herbsttag,
Carina