Version I:
Er kann mich noch nicht sehn,
der mir mein Herz entriss,
wo ich ihn stets vermiss,
Gefühle nicht vergehn,
mein Blut vor Schmerz gefriert,
weil ich ihn nie empfing -
wär gern der Schmetterling,
der seinen Atem spürt.

Version II:
Er kann mich noch nicht sehn,
der mir mein Herz entriss.
Gefühle nicht vergehn,
wo ich ihn stets vermiss.

Mein Blut vor Schmerz gefriert,
weil er mich nie empfing,
doch hab ich ihn gespürt:
Ich bin der Schmetterling.

Liebe Yette,

durch das Bild des Schmetterlings setzt du ein zartes, fast beschwingtes Bild ein, das im Gedicht vielleicht etwas leichter daher kommen könnte. Auch wenn die Melancholie deutlich und dumpf herüber kommt, muss sie nicht schwerfällig formuliert sein.
Das liegt wahrscheinlich an den verdrehten Sätzen, die ich dir markiert habe; sie wirken auf mich (!) sehr dem Reim geschuldet, sogar etwas komisch.

Ich mag deine knappen, präzisen Gedichte sehr gern. Hier könnte ich mir ein, zwei zusätzliche Verse sehr gut vorstellen, um 1. die Inversionen zu umgehen und 2. die traurige Stimmung etwas näher zu beschreiben.

Ich habe mich sehr gerne mit deinem Gedicht beschäftigt .
Herzliche Grüße,
Medusa.

Er kann mich noch nicht sehn,
der mir mein Herz entriss,
wo stets ich ihn vermiss,
Gefühle nicht vergehn,
vor Schmerz mein Blut gefriert,
weil nie ich ihn empfing -
wär gern der Schmetterling,
der seinen Atem spürt.

Liebe Medusa, lieber Thomas,
vielen Dank für eure Wortmeldungen.

Ach mensch Medusa, du hast den Finger wieder auf die Wunde gelegt, denn natürlich sind die Inversionen unschön, daher habe ich sie jetzt weitestgehend getilgt.
Und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, daß die 8 Zeilen nur der Auftakt sind, so daß ich das Gedicht nochmals in der Heim-Werkstatt überarbeiten werde.

Alles Liebe von Yette

Hallo Yette
Medusa polkt ständig in offenen Wunden (sie weiß zu viel ). Mir gefallen beide Gedichte. Ein paar mehr Zeilen wären nicht schlecht.
Gruß
Levi

Hallo Yette von York;

Auch mir gefallen beide Exemplare.
Was mir daran gefällt ist die Kürze;
Im Sinne " weniger ist oft mehr "
oft gibt es ganz einfach nicht mehr zu sagen.

Sehr anrührend, geht zu Herzen.
Gerne gelesen,

behutsame Grüße, Behutsalem

Zitat von Thomas im Beitrag #7

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Liebe Yette von York, die erste Version gefällt mir besser.

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