In stillen Stunden, da versinke ich, da nehmen die Erinnerungen mich nach Haus in alte Sonnenzeiten. Gedanken ziehen mich in ihren Kreis, sie wirken wie ein Zauber, wenn sie leis mich in die Knabenwelt zurückbegleiten.
Und immer wieder find ich mich dabei so unbefangen und so sorgenfrei im alten Bauerngarten wieder. Ich atme blütenstaubgetränkte Luft, veredelt mit dem zarten Maienduft von violettem und von weißem Flieder.
Im Pavillon beim Mirabellenbaum ruht auf der Holzbank immer noch ein Traum im Dornenschatten wilder Rosen. Da ist die Ahne an der Gartentür! Ich schau zu ihr hinüber und ich spür, wie ihre trauten Blicke mich liebkosen.
Mir ist, als ob ein Sehnen mich erfasst, wenn seltsam fließend das Idyll verblasst und ich beginne wegzutreiben. Es kommt der Tag, an dem ich gehen kann, am Ende meines Weges bin und dann komm ich zurück und weiß, dann darf ich bleiben.
ab S2 V3 traumschön, duftig, stimmungsvoll, mit wunderhübschen Bildern und zutiefst berührend! Für die Verse 1 bis 8 könnte ich mir eine kleine Überarbeitung gut vorstellen: V1/V2 „da“; V2, V4, V5 (x 2), V6 „mich“; V8 „so“ (x 2); die Wiederholungen ließen sich vermeiden, was meinst du?
Die letzte Strophe und vor allem der letzte Vers gefallen mir ganz besonders. Ein überaus gelungenes Gedicht, das mit winzigen Veränderungen zu meinen Lieblingsgedichten gehören wird.
Sehr, sehr gerne gelesen ! Herzliche Grüße, Medusa.
Liebe Medusa, danke für Dein Lob und Deine Anregungen. Diese Wiederholungen von "mich" in der 1. Strophe verdienen zwar nicht gerade einen Schönheitspreis, bsonders störend finde ich das aber auch nicht. Ich habe hier mal eine Änderung vorgenommen, um ein "mich" herauszunehmen. Alles andere würde das ganze Gefüge verändern und das möchte ich nicht. Die Wiederholung von "so" in der zweiten Strophe habe ich zur Verstärkung bewusst gesetzt. Ich mache das ab und zu, um eine Aussage herauszuheben und das gehört eben zu meinem Schreibstil. Dasselbe gilt für das doppelte "da" in den ersten beiden Versen. Das werde ich also so stehen lassen. Wiederholungen sind unschön, das stimmt, sie können aber auch ein Ausdrucksmittel sein, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen. Liebe Grüße! Charly
Danke, lieber Thomas, für Dein Lob! Diese Mischung aus Trauer und Freude entsteht durch den Genuss der Erinnerung bei gleichzeitigem Wissen um den endgültigen Verlust. Alles in allem ein berührender Konflikt, den wir immer wieder erleben. Liebe Grüße! Charly
dein Text nimmt mich gefangen und lässt mich bis zum letzten Wort in Erinnerungen schwelgen. Mir ist bei Texten immer wichtig, ich fühle mich verankert und kann dem Schreiber folgen. In diesem Fall ist es 100%ig der Fall.
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