Ich knie vor deinem Angesicht und blick in deine Augen. Dein klares Urteil hat Gewicht, ob meine Taten taugen. Denn sind sie mau und außerdem Verdruß und ziemlich unbequem, soll mich der Orkus saugen hinfort.
Liebe Clara Nun musste ich einige Male lesen um mir vorzustellen wie du vor dem Spiegel kniest. Aber ich bin zu begriffsstutzig und muss immer noch fragen was soll der Orkus sein und warum sollst du verschlungen werden. Ich denke es liegt nicht an deinem Gedicht sondern alleine an mir. Liebe Grüße Ilona
vielleicht kann ich andeuten, was clara meint. Das Wort "knien" deutete an.
Aus Korinther 13 : "Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in einem dunklen Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin. Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen."
der Orkus ist die römische Unterwelt, das Totenreich (griechisch Hades). Ihr kennt sicher: "Ich hoffe, du kannst noch in den Spiegel schauen (wegen guten oder schlechten Verhaltens). Es gibt einen Spruch: "Viele Menschen würden erschrecken, wenn sie nicht ihr Gesicht, sondern ihren Charakter im Spiegel sehen würden."
Mit diesem Gedichte wollte ich auch indirekt auf die heutige Zeit deuten. Da wird es auch sehr viele geben, die nicht mehr guten Gewissens in den Spiegel sehen können. Und für mich hoffe ich, dass ich es noch kann, denn sonst habe ich auf dieser Welt nichts mehr verloren.
Und das Knieende (in den Spiegel schauen) hat bereits Thomas erklärt. Danke dafür.
leider komme ich heute erst spät dazu alle Gedichte zu kommentieren. Das etwas uneindeutige des Beginns deines Gedichtes erzeugt eine gute Spannung und einige Fragezeichen, die mittlerweile aber geklärt sind. Der aktuelle Bezug gefällt mir, fragt sich doch ein jede und ein jeder, was heute der angemessene Beitrag sein kann, um sich morgen noch im Spiegel anschauen zu können. Ein gutes Ergebnis finde ich.
jetzt verstehe ich das Gedicht und insbesondere die Anspielung des Knieenden finde ich sehr spannend.
Was den Spiegel betrifft, so fiel mir ein russisches Sprichwort ein: "Gib dem Spiegel nicht die Schuld für dein hässliches Gesicht." Im Grunde sagt es das aus, was Narziss erlebt, als er in sein Spiegelbild schaut. Nicht den Blick für das Wesentliche zu verlieren, immer wieder seine Wahrnehmung schulen und sich auch immer wieder zu hinterfragen, das lässt uns wachsen und entwickeln. So verstehe ich dein Gedicht jetzt.
Vielen Dank, auch an Thomas, für die Erklärungen und danke für deine Antwort.
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