Der graue Star hüllt sanft die ganze Welt in Nebel ein, verschluckt das Licht, verwischt Konturen, Glanz und Schein und nimmt von matten Bahnhofsuhren die Zeiger weg und auch die Zeit, genauso wie die Ferne, die sternenweit entrückt nur vorgestellt beglückt. Hier walten göttliche Gestalten, die hilfreich Seelenkräfte mir entfalten, dass ich der Welt, wie einst Teiresias der Blinde, das Unsichtbare in mir selber finde.
diese freien Verse/Rhythmen sind für mein Empfinden ganz hervorragend gelungen, sie verbinden gereimte und nicht gereimte Verse aufs Trefflichste. Und zudem bringen Sprache und Jambus einen wunderschönen Klang - es geht doch .
Der Inhalt kommt trotz der erschreckenden Wirklichkeit eher fröhlich herüber, denn der zweite Teil zeigt, dass es für einen Verlust auch einen Ersatz geben kann, Teiresias hats vorgemacht . Die Bilder sind bestens gewählt. Die Bahnhofsuhr, der die Zeiger und die Zeit fehlen, gefällt mir ganz besonders gut, weil du von dort aus völlig unerwartet Empfindungen schilderst, die dem Sehenden oft verloren gehen.
Dieses kleine Juwel habe ich nicht zum letzten Mal gelesen! Herzliche Grüße, Medusa. (Ich glaube, der Graue Star wird groß geschrieben, es ist ein Eigenname, ganz sicher bin ich mir allerdings nicht.
nicht selten kommen mit dem Alter auch Schwächungen der Sinne und dadurch eine verminderte Wahrnehmung, die manches eintrübt und in Nebel hüllt. Die Konturen und Grenzen werden unscharf und die Phantasie lässt daraus manches entstehen das nur im Inneren des Betrachters existent ist. Hier hast Du wunderbar dargestellt, wie die Psyche aus Verschwommenem Gebilde erschaffen kann. Eine schön dargestellte Aussage.
das Gedicht ist mir schon länger bekannt und mehrfach bei dielyriker.de als Zufallsgedicht begegnet, ich finde es gut gelungen. Die Schreibweise "der graue Star" ist korrekt.
vielen Dank für die positive Aufnahme. Das vor einiger Zeit entstandene Gedicht ist mir wichtig, weshalb ich es hier eingestellt habe. Dass es in den Zufallsgedichten erschiin wusste ich nicht, es wundert mich (aufgrund der damaligen Reaktionen) sogar ein wenig.
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