Frühjahrsahnung weckt der Tag. Sonnenkringel huschen durch das Kahlgeäst. Seenass streichelt sanft das Ufer, wo die Enten blinzelnd sich der Strahlen wehren. Erste Mückenschwärme narren Augen, mimen vor den Kätzchenweiden ein Jojo. Ich bemerke, wie ein Ahorn zwinkert - mir zu.
diesen Text und damit meine ich besonders die Art ubd Weise (Form) wie du ihn geschrieben hast, würde ich gerne verstehen. Welch Idee verbirgt sich hinter dieser, für mich doch sehr ungewohnten Darstellung? Welche Wirkung soll erzielt werden? Ich lese sehr gerne solche und ähnliche Texte, aber verstehe ihre Tiefe wohl eher nicht. Das liegt natürlich nicht an dir, du bist ein großartiger Dichter, sondern viel mehr an meinem beschränkten Kenntnis über diese für mich neuen Formen und Ideen mit verschiedenen Verslängen und Satzverschachtellungen. Ich weiß nicht, ob du nachvollziehen kannst was ich meine, ich kann ja selbst kaum mit Worten ausdrücken, warum mich Gedichte wie dieses leicht verwirren. Ich glaube ich lese es erst noch ein paar Mal und vielleicht wird mir dann seine Wirkung und die Elemente die du hier verwendest etwas klarer.
Hallo Derolli! Ich danke dir herzlich für den Kommentar. Ich versuche hin und wieder einmal aus dem Reim/Rhythmus-Schema auszubrechen und mit einfachen Sätzen das Bild, das ich gerade im Kopf habe, zu "zeichnen". Hier eben die zaghaften Versuche des Frühlings an einem Weiher. Die tatsächliche Beobachtung: Ich sah die Enten blinzelnd in der Sonne sitzen und Mücken auf und nieder tanzen. Es ist dies nur ein Versuch, wie gesagt, einmal ein bisschen anders halt. LG Ingo
Lieber Ingo, beginnts schon zu lenzeln in Puch? Hört sich ganz danach an... hier in Kopfunter haben wir herrliches Spätsommerwetter. Verrückt irgendwie...
Hübsche, sehr stimmige Naturbetrachtung im Vers libre? An den muss ich mich erst ein wenig herantasten, der ist Neuland für mich. Experimente find ich immer gut. Die blinzelnden Enten sind natürlich mein Highlight!
an deinen gereimten Werken fasziniert mich besonders die Leichtigkeit, mit der du unsere Sprache zum Klingen bringst, lustige oder verträumte Bilder vollendet zeichnest.
Hier vermisse ich vor allem die Melodie, die deine Gedichte unnachahmlich macht. Deine Beschreibung des ersten Frühlingsahnens liest sich für mich so staubtrocken wie ein Leitartikel .
Ich muss allerdings einräumen, dass ich bisher wenig Zugang zur freien Lyrik gefunden habe und dieses traurige Schicksal mit vielen Dichtern der "reinemden Zunft" teile . Meine Kritik entbehrt also jeder Qualifikation .
Wir werden ein Thema "Freie Lyrik" einrichten, in dem sich Interessierte, Lernende und Spezialisten austauschen können. Herzliche Grüße, Medusa.
jetzt ist es schon passiert, ich wollte eigentlich davon abraten etwas besonderes für "Freie Lyrik" einzurichten, schon allein deswegen, weil das die einzige Rubrik wäre, welche durch die Form charakterisiert ist und nicht durch den Inhalt. Auch würde ich mich noch weniger wagen dort etwas einzustellen, als bisher, da ich mir nicht sicher bin war "Freie Lyrik" überhaupt ist.
Ingos Gedicht habe ich mehrmals gelesen. Zu einem Kommentar hat es nicht gereicht, da mir nicht klar genug ist, was mich an dem Schluss stört. Die ersten 6 Zeilen gefallen mir sehr gut, dann gerät die Sache in Zeile 7 bis 9 leicht aus den Fugen, was nicht so schlimm wäre, wenn der Schluss die Bewegung abschlösse. Aber meiner Meinung nach tun die letzten 3 Zeilen das nicht. Es fällt mir ohnehin schwer, mir ein zwinkerndes Ahorn vorzustellen. Blinzelnde Ente, ja, aber ein zwinkerndes Ahorn, welches auch noch kahlästig ist? Zusätzlich sind ausgerechnet diese 3 Zeilen recht unrhythmisch.
Eine Lösung habe ich nicht, vielleicht es für den Schluss einfacher, wenn Zeile 7 bis 9 sich metrisch nicht so stark von den ersten Zeilen unterschieden.
Lailany, Medusa, Thomas! Es freut mich, dass ihr euch so eingehend mit disem Versuch befasst habt. Ich wollte einmal ohne Reim und Rhytmus Frühlingsstimmung beschreiben. Zum zwinkernden Ahorn. Durch die kahlen Zweige des Ahorns "blinzelt" das Licht (mir zu) . Einmal versuch ich's noch! Danke euch! LG Ingo
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