Menschen suchen schnell das Weite,
nesteln an den Masken rum,
wechseln gleich die Straßenseite,
blicken vorwurfsvoll und stumm.

Um mich macht man einen Bogen,
so als wäre ich tabu,
Fenster werden zugezogen,
Türen schlagen hastig zu.

Spinnen kräuseln ihre Beine,
fallen hilflos aus dem Netz,
Hunde zerren an der Leine,
jemand ruft nach dem Gesetz.

Einsam dreh ich meine Runden
ganze Viertel leergefegt,
alles Leben ist verschwunden,
keiner, der's mit Fassung trägt.

Und so geht das schon seit Wochen –
grüß ich, sind sie schon ums Eck.
Nächstes Mal lass ich beim Kochen
doch die Knoblauchknollen weg.

Und dann werden die Masken wieder abgeschafft, weil man mit Maske den Knofiduft nicht so intensiv wahrnimmt...

Dank Dir, Thomas, und liebe Grüße!
Stefan

Lieber Thomas,

zumindest der Eigengeruch wird mit Maske verstärkt, so dass man sich schlussendlich selbst meidet ;-)

Liebe Grüße,
Stefan

Lieber Stefan,
deinem Gedicht kann ich ein schönes Schmunzeln abgewinnen, ist man doch eigentlich sowohl die Maske leid, als auch die Gedichte darüber. DU schaffst an Ende aber immer noch eine sehr pointierte Wende.

Liebe Grüße
der Sanderling

Lieber Sanderling,

vielen Dank für Deine positiv getestete Rückmeldung!
Es freut mich immer, wenn der Plan aufgeht und ich den Leser auf die falsche Fährte locken kann.

Liebe Grüße,
Stefan

Lieber Stefan,

der Wandel am Ende hat mir auch sehr gut gefallen. Eating for social distancing, hat man nicht mit Knoblauch früher schon Vampire vertrieben?

Lächelnd grüßt dich

anna a.

PS: Und das Wort "nesteln" hat mich besonders begeistert in dem Zusammenhang...

Lieber Thomas,

Dann berichte mal vom Ergebnis. Virtuell ist das ja ohne Probleme möglich...

Liebe Grüße

anna a.

Liebe anna,

Knofi hilft so ziemlich gegen alles. Mir ist seitdem auch noch kein Vampir zu nahe gekommen - da muss also was dran sein.

@Thomas: Dann lade ich mir gleich die Knofi-Warn-App herunter, die nahenede Knollen schon vor ihrer olkfaktorischen Reichweite meldet.

Danke Euch beiden und liebe Grüße!
Stefan