Schweigend stehe ich am schneeweißen Sarg, trauerschwarz, den Schleier tief im Gesicht. Feuerlilien an die Brust gepresst, ganz allein erfüll ich trostlos die Pflicht.
Leise und leicht man sie zu Grabe trägt, ach, gerne möchte ich ihr Lieder singen, während die Sonne mild und freundlich scheint, aber kein Ton will nach außen dringen.
Schließlich sinkt der Sarg hinab in die Erde. Werfe Blumen, fass es immer noch nicht. Trauerreden halten Spatz und die Lerche, steh dabei, so leer, mit Tränen im Gesicht.
Auf dem kleinen Holzkreuz neben dem Grabe, tief ins Holz geritzt ein Herz und zwei Namen, Hoffnung ist zerstoben, Eichhörnchen springt von der Mauer und ein Rotkehlchen singt.
Sonnenstrahlen kitzeln mich an der Nase. Wir, ein Traum, halten konnt ich ihn nicht. Du, gerade du, hälst über mich nun Gericht? Hand in Hand mit ihr geh ich jetzt ins Licht.
Lieber Thomas, ich komme bei dem Gedicht ein bisschen ins Grübeln, ich sehe eine Frau (schwarzer Schleier) am Grab eines Menschen stehen, der im weißen Sarg beerdigt wird (Kind oder Frau) - und zwar ganz alleine. Schließlich wird der Sarg herabgelassen und der Trauernde sieht sich nun vor ein Gericht gestellt. Was ist das für eine rätselhafte Geschichte, die irgendwie ein mulmiges Gefühl in mir auslöst. Rätselnde Grüße, Heidi
dieses Gedicht ist vielleicht nicht - wie sonst viele meiner Gedichte - auf den ersten Blick verständlich, aber hier wird kein Mensch zu Grabe getragen, sondern ein Gefühl. Ein Wichtiges, deshalb dieser Aufwand und es gibt auch nur einen menschlichenTrauergast, sonst ist nur die Natur, die aufmuntertund "Händchenhaltet". Mehr will ich jetzt nicht verraten.
Ich danke dir fürs Lesen und Gedankenmachen. Liebe Grüße Clara
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