Ich zerbreche mir in einer Art von Selbstverstümmelung den Kopf darüber, warum jemand, der A sagt auch B sagen muss? Es geht mir nicht um das Dürfen oder Können oder Wollen, nein, ich kann nur den durch keinerlei Erwägungen erklärbaren Zwang des Müssens nicht fassen, der von außen verordneten Verpflichtung, der, den freien Willen verneinenden, strikten Anordnung, sei sie nun weltlichen oder göttlichen Ursprungs (im Dekalog, also den Sinaigeboten, ist entweder aus Schlampigkeit des Herrn Moses oder aus nicht nachvollziehbarer … ach was… es ist einfach von einem B-Sagen dort nichts zu finden). Warum ist es ihm, dem A-Sager, nicht freigestellt, etwa F oder K zu sagen? Die Variante G oder Q könnte genauso in Erwägung gezogen werden. Was soll also dieser festgeschriebene Imperativ? In derart kategorisch unsympathischer Weise noch dazu.
Würde es heißen, wie ich schon angesprochen habe, wer A sagt, kann oder soll auch B sagen, oder, wer A sagt, ist durchaus berechtigt auch B zu sagen, es ist oder sei ihm freigestellt, B zu sagen – ja, es gäbe der Möglichkeiten viele - könnte man dieser Empfehlung folgen oder sie einfach ignorieren. Fehlt nur noch, dass Sanktionen auf ein folgendes E oder K angedroht werden. Oder dass man beim Auslöffeln einer Buchstabensuppe darauf achten muss, dass sich in einer Löffelfüllung, in der ein A schwimmt, sich auch ein B befinden muss.
Hatten schon die alten Griechen nach Alphagebrauch einen Betazwang zu erdulden? Mussten die Ägypter der Pharaonenzeit nach dem Hieroglyphenzeichen Geier (steht für A) einen Unterschenkel mit Fuß (steht für B) malen oder meißeln? Wenn ich an das Alphabet und die vielen Geierfüße auf Säulen und an Sarkophagen denke, ist das nicht ganz von der Hand zu weisen.
Wie dem auch sei. Ich lasse mir die Freiheit nicht nehmen, nach Gutdünken I oder M dem A folgen zu lassen. B nach A werde ich awer at sofort mit voller Aksicht und unalweichlich azlehnen. Awel wäre - so geschrieben - wohl nie erschlagen worden.
Hi, ein herrlicher Text, er lässt mich fragen, wie beschränkt unsere Ordnungen sind und wie wenig Widerspruch sie zulassen! Ein Beispiel, Thema Energiewende: Ein Bauer in Schleswig Holstein stellte ein Plakat vor seine Hofeinfahrt, er wollte damit die aufkeimende Kritik hinsichtlich Sinn und Zweck der Biogasanlagen entgegenwirken!
Wer A (Atomausstieg) sagt, muss auch B (Biomais) sagen!
Meine gute Erziehung verbietet mir zu sagen, was ich davon halte!
mit deiner Ansicht zu dem Zwang des Bsagens, bist du nicht alleine. So habe ich erfahren, dass Brecht gesagt haben soll: "Keiner muss B sagen, wenn er merkt, das A falsch war." Oder was mich auch noch beschäftig ist: Wie wird mein Arzt wohl reagieren, wenn ich von A auf B überleite, wärend er den Spartel zückt. Beim Zahnarzt, will ich an dieser Stelle zu bedenken geben, kann das ja sogar zu gesundheitlichen Risiken führen. Wirklich ein wunder Punkt den du hier ansprichst und damit endlich in den Fokus der interessierten Leserschaft rückst.
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