1. Version


Das Hänschen war ein Hasenfuß, die Nerven lagen blank.
Versteckte sich bei jedem Pups in Mutters Kleiderschrank.
Verkroch sich unterm Bettgestell und unterm großen Tuch.
Der Vater sprach zum Sohnemann: „Die Angst ist längst ein Fluch.

Die Furcht sie lähmt den Spieledrang, vertilgt die Lebenslust.
Das Fremde kann auch Heilung sein und weitet deine Brust.
Ich zeige dir, mein lieber Sohn, das Schöne dieser Welt,
dass Anderssein auch Gutes hat und schafft so manchen Held.“

‚Ein Elefant der stach sich einst mit einem hölzern Dorn,
und ohne eine kleine Maus sein Leben wär verlorn.
Gar Stunden fraß und schmatzte sie, der Ast, er wurde Brei.
Das große Tier bedankte sich mit einem lauten Schrei.

Das Mäuschen fragte: „Rüsseltier, nun sag wovor du bangst,
du bist der Riese hier im Reich und zitterst voller Angst?“
„Ich wär gestorben ohne dich und deinen Tatendrang.
Du bleibst für immer mir ein Freund, erwirbst den Heldenrang.‴

Es dauerte geraume Zeit, das Hänschen sprach sehr leis:
„Ob ich nun groß bin oder klein in unserm Lebenskreis
es spielt gar keine Rolle hier, denn Jeder hat die Macht
in seinem Leben Groß zu sein.“
- Wer hätte das gedacht.

Original
Ballade vom Hasenfuß

Das Hänschen war ein Hasenfuß, die Nerven lagen blank.
Versteckte sich bei jedem Pups in Mutters Kleiderschrank.
Verkroch sich unterm Bettgestell und unterm großen Tuch.
Der Vater sprach zum Sohnemann: »Die Angst ist längst ein Fluch.

Die Furcht sie lähmt den Spieledrang, vertilgt die Lebenslust.
Das Fremde kann auch Heilung sein und weitet deine Brust.
Ich zeige dir, mein lieber Sohn, das Schöne dieser Welt,
dass Anderssein auch Gutes hat und schafft so manchen Held.«

›Ein Elefant der stach sich einst mit einem hölzern Dorn,
und ohne eine kleine Maus sein Leben wär verlorn.
Sie knabbert stundenlang am Holz, der Ast er wurde Brei.
Das große Tier bedankt sich arg mit einem lauten Schrei.

Das Mäuschen fragt das Rüsseltier: »Ach sag wovor du bangst,
du bist der Riese hier im Reich und zitterst voller Angst?«
»Ich wär gestorben ohne dich und deinen Tatendrang.
Du bleibst für immer mir ein Freund, erwirbst den Heldenrang.«‹

Es dauert eine lange Zeit, das Hänschen sprach sehr leis:
»Ob ich nun groß bin oder klein in unserm Lebenskreis
es spielt gar keine Rolle hier, denn Jeder hat die Macht
in seinem Leben Groß zu sein.« - Wär hätte das gedacht.

Liebe Ilona,

eine nicht allzu schlimme Tragik hast Du wunderbar humorvoll dargestellt. Angst ist eine wichtige Reaktion die notwendige Aufmerksamkeit bewirkt. Bei Kindern ist sie besonders stark. Mit dem Älterwerden lernen wir damit umzugehen. Hier sagst Du uns auch dass Angst genauso auch bei starken und großen Lebewesen besteht. Hierzu denke ich dass je mehr es zu verlieren gibt, die Angst auch größer wird. „die Angt ist längst ein Fluch. Hier hast Du das "s" vergessen.
Insgesamt hast Du eine sehr sinnvolle und schöne Ballade mit Humor geschrieben.

LG Hans

Liebe Ilona,
welch schöne und klangvolle Langverse - ich liebe sie .
Die Geschichte ist ein bissele naiv, liest sich aber rund und macht viel Spaß durch die niedlichen Bilder. Ich glaub, es wäre eine hübsche Kindergeschichte zum Vorlesen .
Die fehlerhafte Interpunktion hat Thomas bereits kritisiert, ich setze noch eins drauf: Vor einer wörtlichen Rede steht ein Doppelpunkt und danach wird immer mit Majuskeln begonnen!

Eine nette und lustige Geschichte, die sogar zum Nachdenken anregt.
Herzliche Grüße,
Heliane.

Liebe Ilona,

Du hast hier, in der Erzählung des Vaters, eine alte Fabel zur Ballade umgedichtet, die einen vieles lehren kann.
Hänschen hat aus der Fabel seine Lehre gezogen. Oft nützt eine alte Geschichte mehr als alle Ermahnungen.
Deine Verse gefallen mir, lediglich der Schluss: „Wer hätte das gedacht.“, stößt mir ein bisschen auf.
Aber mir ist auch nichts anderes eingefallen.

Liebe Grüße, Heidi

lieber Hans, lieber Thomas, liebe Heliane, liebe Heidi

vielen Dank für euer Lob. Ich freue mich natürlich Riesig. Ja, Heidi es ist eine alte Fabel. Ich habe sie vor kurzem in einem arabischen Bilderbuch gesehen. Die Zeichnungen waren sooooo süß, vorallem wie die Maus am Rüssel des Elefanten rum knabbert. Mir wurde dann erzählt, es ist eine alte Fabel die in der ganzen Welt erzählt wird.
Das Hänschen hat es sicher auch verstanden Es ist sicher gut als kleine Geschichte für Kinder geeignet.
Die interpunktion habe ich ausgebessert. Nun habe ich gelesen, für lyrische - und Prosatexte verendet man vorzugsweise französische Interpunktionen weil diese den Text nicht so auseinanderreißen. Ich hoffe es ist jetzt alles richtig.

Lieben Gruß
Ilona

Liebe Ilona,
jetzt muss ich schimpfen : WAS, bitteschön, hat die französische Interpunktion in deutscher Lyrik zu suchen? Dabei gehts hauptsächlich um die 'blanks', also die Leerzeichen!
Beim erneuten Lesen ist mir aufgefallen, dass du die Zeiten, also Präsens und Präteritum, in ein paar Versen nicht durchhälst. Ich glaube, deine Erzählung wäre noch schöner und klarer, hieltest du die Konjugationen ein.
Herzlich,
Heliane.

Liebe Ilona,
mich stören die französischen Teile auch nicht! Ansonsten finde ich Deine Langverse sehr schön und geglückt. Den Ausdruck" Spieledrang" kenne ich nicht. Da Spieldrang nicht passt, könntest Du an dessen Stelle vielleicht "bei Spiel und Sport" einsetzen. Die korrekte Zeitenfolge finde ich ebenfalls wichtig.
Liebe Grüße aus Lüli
Karlheinz

lieber Karlheinz
vielen Dank für Dein Lob. Um Heliane nicht zu verstören habe ich nun die üblichen Interpunktionzeichen gewählt, obwohl mir gefällen die anderen tatsächlich besser.
Was den Ausdruck Spieledrang betrifft, mag sein das es ein Norddeutscher Ausdruck ist. Er bringt aber auf den Punkt was ich meine, also mag ich ihn nicht ändern. Aber ich habe alles in die Vergangenheit gesetzt. Nur die Geschichte in der Geschichte nicht. Ich denke so ist es richtig.
Vielen Dank für das nochmalige rüberschauen an Thomas und Heliane.
herzlich Ilona