Buckliger, begegnete man dir zum ersten Hahnenschrei, so säe die Bohnen in ungerader Zahl, noch ehe dem Meineidigen eine Warze wächst oder der Wind ausgekämmte Haare verweht.
Kehricht, trug man dich noch spätabends vors Haus, so kreuze die Finger dem Mistelzweig zu, dass Elster und Kauz nicht vom Dache schreien Beim Hufschlag der Pferde vor Mitternacht.
Regenbogen, verfluchte man dreimal den Teufel unter dir, so drehe dem Toten das Gesicht gegen Tag, damit keine Flamme den Drudenfuß blende und er zu Walpurgis die bösen Geister übersieht …
Es geht doch um alte Zauberschwüre und mystischen Einsatz von Heilpflanzen , das sehe ich richtig , oder? Ich persönlich finde das alte heilwissen wunderbar und nicht selten weisen wir mit den heutigen Methoden die Wirksamkeit so manchen Krautes nach.
Ich habe den Text als eher spöttisch gelesen - war mir aber nicht sicher ... Wie hast du ihn gemeint?
@ Thomas @ anna a. Jawohl … es geht um "alte Zauberschwüre", zwar nicht unbedingt in Bezug zu Heilpflanzen, aber zum allgemeinen "mystischen" Volksaberglauben. Da diese "schaurig-verrückten" Glücks- und Unglücksverheißungen einfach zusammengewürfelt sind, sieht es sich schon auf den ersten Blick nach "Unlogik" an, trotzdem liegt eine "innere Logik" im Gegeneinander-Spiel dieser Verheißungen, da in jeder Strophe das sich anbahnende Unglück sozusagen in letzter Minute abgewehrt werden soll. Und "spöttisch" - sicher, so kann man ihn lesen, denn eine tiefere Abhandlung über den Aberglauben sollte es nicht sein ... Liebe Grüße Jenno C.
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