Lieber Jörg, oh ja, es ist bitterkalt in diesem Winter und ein Ende ist nicht abzusehen. Mütze und Schal reichen nicht mehr aus, um dieser Kälte zu widerstehen ..... Du hat die Tiefs sehr gut auf den Punkt gebracht. Nicht wirklich gerne gelesen. Herzliche Grüße, Heliane.
ich ahnte schon, mein Gd. geht im Forum unter. Doch etwas über Eure Gedanken. Nicht gerne gelesen - doch gerne gelesen, gelesen bleibt aber doch gelesen. Darum geht es mir nicht, ich spreche verschiedene Sichten an und die Frage bleibt dem Leser offen, wo er sich darin wiedererkennt.
Vorige Woche hatte der Mond wirklich eine messerscharfe Sichel, die Metapher der messerscharfen Sichel, ist meiner Ansicht noch nicht deutlich genug herausgearbeitet, ebenso die Überschrift. Wo doch die Mondsichel und ebenso das Kreuz eigentlich für Liebe und Hoffnung steht. Da besteht noch Änderungsbedarf im Gd.
Vor einigen Tagen zeigten im Zusammenstehen viele Menschen ihre "spitzen" Stifte in der Hand. Sind wir heute schon wieder romantisch verklärt? Welche Aufgabe hat Lyrik überhaupt?
lieber Jorsch früher war die Sichel das Zeichen des Arbeiter und Bauernstaates nun scheint nichts mehr zu passen. Die Verzweiflung darüber kommt hier gut zum Tragen. ich finde es auch sehr schön, wie du persönlich Stellung beziehst.
Zitatzerrissen ist mein Land
sicher spüren wir es in diesen Tagen besonders. Und das die Fremden dann auch noch rufen, "wir sind das Volk" ist wie eine zusätzliche Ohrfeige. Und doch, ich spüre auch wieder Hoffnung. Ich war auf einer Gegendemo und das tat gut.
Gerne würde ich dir eine Antwort geben, aber es ist eine Frage, auf die ich seit vielen Jahren eine Antwort suche und noch keine ausreichende Antwort habe. Aber ich habe kürzlich gerade wieder "A Defence of Poetry" von Percy Busshy Shelley gelesen, mir scheint hier ein Ansatz zu liegen, der sich in weiterentwickelter Form heute noch dringlicher stellt. Nicht nur in dem Sinne, wie ich es in meiner "Miss Amerika" andeute, sondern angesichts der Situation, dass immer weitere Bereiche, die wir als wesentlich und wichtig für den Menschen ansehen im IT-Zeitalter von der Technik übernommen werden wird.
schön, dass Du zurück gelesen hast! Mit der Sichel habe ich keineswegs an die sowjetische Arbeiter- und Bauernsymbolik gedacht. Es ging mir um die Mondsichel des Islam und den Missbrauch ihrer Religion. Die Sichel ist ebenso eine Todesmetapher in der Lyrik, darum die Tränen im Schnee.
Der "schneeweiße" Schnee und das unschuldig vergossene Blut verblendeter Ideologie, der Terror. Das ist auch Ausdruck der Angst vor Überfremdung. Die kann nicht weg geleugnt werden. Wenn ich abends die Tagesschau sehe, fühle ich mich wie ein Statist und wenn ich dagegenlaufe, bin ich mir nicht sicher ob mein Ort die Straße ist.
Wenn die Leute auf der Straße jetzt rufen: Wir sind das Volk, fühle ich mich geohrfeigt, darum schreibe ich rufen Fremde auf der Straße, wir als alte DDR-ler verstehen es wohl nur zu gut.
wir Beide haben bereits in einer weit zurückliegenden PN das Thema reflektiert. Ich sehe es ebenso und schliesse mich Deiner Sichtweise gerne an. Wer moderne Lyrik verstehen will, benötigt einen Schlüssel, der ihm die Augen dazu öffnet. Ich habe die Beobachtung gemacht, dass Gedichte nur noch rational interpretiert werden und sich nur wenige Menschen die Mühe machen zwischen den Zeilen zu lesen. Das macht Mühe und Mühe braucht man sich im Zeitalter von Wikipedia und Co nicht mehr zu machen.
Bei meiner letzten Lesung hatte ich das Gefühl ich rede gegen die Wand, da wurden einfache "lustige" Einlagen nicht mal verstanden. Wer sich nur noch Gerichtssendungen, "Bauer sucht Frau" oder hodenfressende 3. Wahl-Sternchen ansieht, dem ist die Weltsicht mächtig unterbelichtet. Die Lyrik heute erreicht für mich nur noch einen kleinen Insiderkreis, schade.
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