Die Poesie kommt mit den Worten, doch niemals aus den Worten, wo manche sie verorten.
Nur wenn sich Geist und Herz verbinden und metaphorisch einzigartig neu die Wirklichkeit der Welt erfinden, und das Erträumte dann getreu in einen Kranz zu Bilderfolgen winden, dann kann vielleicht die Zunge wagen das unaussprechliche zu sagen.
Die Sprache weist uns in die Schranken aus alten und verbrauchten Zeiten, mit Worten und mit logischen Gedanken, die neues stets in alte Gleise leiten; doch bringen sie Poeten recht ins Wanken, beginnt der Traum von selbst zu singen, kann die Metapher durch die Worte klingen.
ich möchte anmerken, dass dieses Gedicht durch dich angeregt worden ist. Es hat mich sehr erfreut, als du sagtest: "Wenn ich deine Zeilen lese, bin ich immer wieder erstaunt, wie gut du mir / uns Bilder präsentieren kannst, ohne dass sie abgedroschen oder überzogen klingen würden. Deine Worte finden immer wieder den Weg in mein Herz, zeugen von Schlichtheit und doch übermitteln sie Großes."
Genau das ist mein Streben. Und vor lauter Freude ist mir sofort in Gedichtform eingefallen, was für mich dabei das wichtigste ist. Dieses Gedicht "Poesie und Sprache" will also nicht belehren oder kritisieren, sondern einfach nur verständlich machen, wie ich denke und fühle, wenn mein Flügelpferdchen die Schwingen ausstreckt.
Kann man es besser erklärbar machen? Ich glaube nicht
Schon die ersten beiden Zeilen sprechen für den Künstler, in deinem Fall Poeten. Ich habe mir gerade die Frage gestellt ob nicht alles was man in Leben tut mit diesen zwei Zeilen beginnen sollte, ob jetzt in der Poesie oder in der Liebe, der Arbeit, im miteinander allgemein? Würde nicht vieles leichter gehen wenn Geist und Herz von Haus aus eingebunden wären ? Würde dadurch nicht von Grund auf alles einfacher und erklärbarer werden? Vor allem wertvoller werden und überzeugender? Die Sprache des Herzens ist doch die ehrlichste ! Man nehme nur den Kindermund her. Wir stellen uns manchmal selber ein Bein indem wir hin und her denken was denn jetzt sinnvoller wäre, obgleich das Herz schon lange weiß was das richtige wäre. Wir scheuen uns nur oftmals es anzunehmen, mitunter weil Ehrlichkeit auch verletzend sein kann bzw. man im Laufe unseres Daseins schmerzlich auf die Nase gefallen ist weil dem Gegenüber das Herz und den Geist vorübergehend abhanden gekommen ist.
Oje. . Ich verzettel mich gerade. Auf was ich hinaus wollte. Wenn Geist und Herz nicht bei der Sache sind dann wird daraus nix gscheids, wie wir Kärntner sagen würden. . host ka herz hülft da dos Hirn a nix. Von allen ein bisschen wäre gut
Ich denke, dass das Wort durchaus klingen kann, denke man nur an die vielen wunderbaren Lieder die es gibt. Aber nicht nur in der Musik auch ein Gedicht kann klingen. Liegt es an dem Leser? Jein . Der Schreiber ist der Komponist der Leser das Notenblatt .
Thomas, wenn ein kleiner, vom Herzen kommender Kommentar so etwas wunderschönes herbeizaubern kann wie dieses Gedicht von dir dann, mei, gibt es doch nichts Schöneres, oder?
Ja, liebe anna, beim Leser kommt sie "über" die Worte an, weshalb der Leser meinen kann, sie "in" den Worten zu finden. Aber der Poet findet sie da nicht, sondern legt sie hinein.
Dein Verweis auf den "Kindermund" finde ich sehr passend, liebe Behutsalem, wie überhaupt alles was du geschrieben hast. Aber sich den Kindermund zu bewahren, trotz der Erfahrung des erwachsen seins, ist wohl das wichtigste. Der, ach so strenge und theoretische Schiller sagt das in einem meiner Lieblingsgedichte so:
Licht und Wärme.
Der bessre Mensch tritt in die Welt Mit fröhlichem Vertrauen; Er glaubt, was ihm die Seele schwellt, Auch außer sich zu schauen, Und weiht, von edlem Eifer warm, Der Wahrheit seinen treuen Arm.
Doch Alles ist so klein, so eng; Hat er es erst erfahren, Da sucht er in dem Weltgedräng Sich selbst nur zu bewahren; Das Herz, in kalter, stolzer Ruh, Schließt endlich sich der Liebe zu.
Sie geben, ach! nicht immer Glut, Der Wahrheit helle Strahlen. Wohl Denen, die des Wissens Gut Nicht mit dem Herzen zahlen. Drum paart, zu eurem schönsten Glück, Mit Schwärmers Ernst des Weltmanns Blick.
Schwärmers Ernst ist sehr treffend und warum auch soll im Schwärmen kein Tiefgang zu finden sein...
Sich die Leichtigkeit zu bewahren und auch die Fähigkeit, ganz in einen Augenblick einzutauchen, ist in der Tat eine große Gabe, die das Leben unendlich bereichert..
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