Wenn dunkle Schatten vor sich selbst erschrecken und Strauße Schnäbel in die Erde stecken, wenn stolze Krieger schnell die Biege machen und selbst die kleinen Kinder nicht mehr lachen, wenn sich die Sonne voller Schmerzenswehen stur weigert weiter für uns aufzugehen und Felsen keinen festen Halt mehr finden, dann werde ich mich bibbernd an dich binden, mich unter deinem breiten Rock verstecken, vor Satans Welt samt ihren üblen Schrecken.
Lieber Olli, Du entfachst in mir einige Verwirrung. 1. für die Kleinen? so klingt es nicht, eher doch für die Großen! 2. Muttergefühle? eher die Gefühle eines Kindes, sicher hast Du es auch so gemeint. Die Silben stimmen und doch empfinde ich es nicht ganz rund. Die Aussage und die Bilder gefallen mir jedoch sehr! LG Ulrich
Die einzige Stelle, wo man (nicht des Metrums, sondern des Rhythmus, der Phrasierung wegen) etwas tun könnte wäre statt "verkriecht - sich weigert weiter aufzugehen" zu sagen "verkriecht, wenn sie sich weigert aufzugehen". Das nochmals wiederholte "wenn" leitet zu nun folgenden "dann" hin. Vielleicht ist es die "unrunde" Stelle die Uller Rich meinte.
Als Überschrift könnte ich mir einfach "Mama" vorstellen.
Lieber Olli, dein Gedicht ist schaurig-schön und liest sich für mein Empfinden sehr rund. Es scheint mir aber durch die ziemlich aufregenden Bilder bei den "Kleinen" nicht ganz richtig untergebracht zu sein; wäre "Nachdenkliches" o.Ä. nicht passender? Mit leichter Gänsehaut sehr gerne gelesen. Herzliche Sonntagsgrüße, Heliane.
ja, aus heutiger Sicht habe ich es über meine Gefühle damals gechieben, deshalb - weil es eigentlich die Empfindungen des kleinen Derollis sind, stehet es bei "für die Kleinen". Der Titel ist natürlich mal wieder so ne Wortspielangelegenheit und müsste eigentlich lauten: "Gefühle die der kleine Derolli hatte, wenn die böse Welt ihn zu erdrücken drohte, doch zum Glück wuchs er in einem behüteten Elternhaus auf, in welchem er stets Zuflucht bei seinen Eltern fand, ins Besondere bei seiner liebevollen Mutter". Allerding war mir das zu lang, deshalb die Muttergefühle, man sagt doch auch Angstgefühl und meint damit nicht dass die Angst dieses Gefühl hat. So dachte ich ich könnte vielleicht diesen festgelegten Begriff mit neuer Bedeutung füllen. Aber du hast natürlich recht. Ich werde den Titel also abändern.
Lieben Dank dir.
Lieber Thomas,
das ist ein sehr guter Vorschlag und ich werde ihn einbauen - der Stop an dieser Stelle, durch den Einschnitt geht auf ein Gespräch mit Kulturheizi zurück, der mir mal gesagt hat dass es auch bei Gedichten sowas wie einen Bauchnabl gibt "des goldenen Schnitt." Aber das ist ohnehin zu komplex für mich und deshalb werde ich hier runden.
Dankeschön
Liebste Medusa,
die Kinder von heute brauchen doch aufregende Bilder um sie aus der Reserve zu locken, seit der Erfindung des Gameboys sind sie echt schwer durch Non-E-Zeugs zu beeindrucken. Mein Gedicht soll hier an dieser Stelle wachrütteln und ein neues Zeitalter der Leseratten einläuten - mal sehen ob das auch klappt.
Kulturheinzi, heißt manchmal auch Festival, oder Karneval glaube ich und ist ein begnadeter Dichter - Hans und er sind wie Feuer und Wasser aber nicht so harmonisch, ich habe ihn damals auf dotcom kennengelernt zu meinen Anfängen, jetzt bin ich ja nur hier aktiv - ein Forum ist einfach genug für mich.
Lieber Derolli, kürzlich entdeckte ich dein Gedicht "Monster unterm Bett" in der Rubrik, "Für die Kleinen". Es ist sicher das ältere Kind, dass du mit deinen Langversen ansprichst, die so wunderbar einfühlsam und dicht daher kommen, dass ich ganz gespannt, aber auch zurückhaltend, dem Ende entgegen las. In seiner Gesamtaussage ist es wunderschön, spielst du doch mit so bekannten Metaphern, wie dem Fels (in der Brandung) oder der Sonne, die doch immer wieder aufgeht. Was mag da insgesamt im "Lyrischen Ich" toben, dass soviel in Frage gestellt wird, fragte ich mich als Leser. Das "Lyrische Du" bleibt etwas im Dunkeln, auch das finde ich gekonnt und sehr passend zur Gesamtaussage.
Wie schön, dass ich dein Monster unterm Bett gefunden habe, es hat sich mit mir angefreundet und mir verraten, es ist harmlos! Vielen Dank für das Lesevergnügen!
danke dafür, dass du dich noch in dieses kleine Gedichtlein eingelesen hast.... Ich bin immer wieder schockiert was ich so alles schreibe, wenn ich es selbst mal wieder lese. Mir ist es allerdings eine Freude, dass dich das Gedicht anspricht, danke für dein Lob.
Lieber Derolli, sei nicht schockiert, du wirst gute Gründe gehabt haben. Und retrospektiv ist man oft klüger, oder glaubt es für den Moment jedenfalls. Ich kenne das so gut! Viele Grüße der Sanderling
Lieber Derolli, dein Gedicht gefällt mir. Wie die Schatten vor sich selbst erschrecken, bringt mich etwas zum Schmunzeln. Die Szene sehe ich gerade als Comic vor mir und somit entschärft sie ,mit einer leichten, vielleicht auch ungewollten Ironie, dieses fantasievolle Gruselszenario eines Untergangs der Weltordnung. Alle Kinder erleben diese Zeit der Ängste, wenn die Nacht mit ihren Schrecken und Alpträumen kommt. Wie schön das du als Kind eine dich tröstende und beschützende Mama hattest. Lediglich "wenn selbst die Kinder nicht mehr lachen", scheint mir ein Widerspruch in sich zu sein, denn Diesen ist nicht zum Lachen zu mute. Was hälst du von "Possenreisern".
Ironie, das kommt der Intuition mit der ich das Gedicht damals geschrieben habe wohl am nächsten. Die Strophe mit den Kindern ist tatsächlich etwas befremdlich muss ich noch mal drüber nachdenken. Danke fürs vorbeischauen.
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