finde ich interessant, was hier gemacht wird, sozusagen ein bisschen Lehrbuchstunde über Lyrik. Aber darüber schon so viel geschrieben worden, es wird fast zuviel. Aber Mut habt ihr ja.
Ich gebe dir in allem recht, nur in einem nicht, und das ist der Punkt, wo du meinst, der Inhalt eines Gedichtes sei unwichtig. Ganz so ist es nicht, selbstverständlich spielt in einem Gedicht die Form eine große Rolle, aber wenn eine wunderbare Form auf einen belanglosen Inhalt trifft, dann mache ich als Leserin Abstriche am Gelesenen. Nein, vielleicht solltest du dir deine Formulierung noch einmal überlegen, denn es kommt auf das Gleichgewicht an, Inhalt und Form sollten zu einer Übereinstimmung gelangen, dann erst "steht" das Gedicht. Das jedenfalls ist meine Erfahrung, und so kannst du es auch in allen ernst zu nehmenden Fachbüchern lesen. Natürlich entsteht auch ein gewisser Reiz, wenn man etwas zusammenbringt, was nicht zusammen gehört. Ein Beispiel vielleicht: Erzähle einen Witz mit einer Elegie. Daraus kann ein wunderbares, vielleicht ironisches, sarkastisches und tieftrauriges Gedicht entstehen. Aber es ist die Ausnahme.
Aber alle Achtung, die Verfasser des Kompendiums haben sich viel Mühe gegeben, und wer Theoretisches mag, wird hier fündig.
alles was du sagts sehe ich genau so. Wenn ich mich so ausgedrückt habe, dass es anders verstanden werden könnte, dann ist dein Kommentar eine sehr schöne Korrektur und Ergänzung. Viele Dank.
Liebe Grüße Thomas
P.S.: Eigentlich geht es mir (und wahrscheinlich den anderen) gar nicht so sehr um Lehrbuchwissen. Es sind einfach Fragen, die aufkommen, wenn man versucht zu verstehen, wie man etwas möglichst gut macht. Leider ist gut bisweilen nicht so, wie es die meisten machen. Das wäre schön.
Ihr Lieben, was für eine interessante Diskussion! - Ich gebrauchte das LI bisher auch eher uneindeutig, vielleicht so, wie Heliane es zu Beginn der Diskussion auch formulierte. Doch ist Poesie doch viel mehr und wehrt sich nach meinem Empfinden gegen zu enge Grenzen. Natürlich sind wir keine Mörder, wenn wir versuchen einen Mörder im Gedicht zu Wort und Tat kommen zu lassen. Wir sind auch kein Trunkenbold, wenn wir über ein Gelage schreiben. Wir sind vielmehr. Ungeahntes Potential im Denken und Fühlen, Einfühlen und Weiterspinnen. Und gehen achtsam mit Worten und Zuschreibungen um, die andere zu sehr in nur eine Wirklichkeit drängen wollen, die es eben nicht gibt.
Thomas, du hast ein Zitat Schillers unter jedem deiner Gedichte stehen. Dem will ich mich gerne anschließen. Und letztlich ist es egal, wem das, was dann geschieht und auf uns wirkt zugeordnet wird, es bleibt der Mensch, in seiner Vielfalt, als Dichter seiner Werke. Liebe Grüße der Sanderling
es freut mich, dass dir das Zitat in meiner Signatur auch gefällt. Es ist meiner Meinung nach das Wichtigste für die Entwicklung Kunst. Leider ist es heute sehr unmodern.
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