ich habe dein Gedicht mehrmals gelesen. Es hat was, insbesonder der Schluss. Aber irgend etwas störte mich daran. Ich denke, es ist der Anfang, der zu erklärend wirkt und das schöne Bild etwas erdrückt. Schau mal, was mir eingefallen ist:
Vertrauen
Die Sonne spendet den Gesten und Worten Licht und Schatten, und so begegnen wir uns, frei von Regel und Form, im Vorbeiflug des Schmetterlings.
Liebe Anna, auch als von freier Lyrik ziemlich Unbeleckte, muss ich mir eine Kritik erlauben dürfen. Sie ist gewiss nicht böse gemeint, beinhaltet eher Fragen - nicht zum Gedicht, eher zur Technik. Zeilenumbrüche sollen Aussagen hervorheben, nicht wahr? Schaue ich mir deine erste Strophe an, so gerate ich ins Schleudern:
ZitatSie schenkten einander Worte - nach und nach Wagten sie sich, Die Form zu verlassen Und die Freiheit Zu spüren. Warum bricht V1 nach "einander" ab? Schenkten sie sich nicht WORTE? Das gehört doch zusammen! "nach und nach wagten sie sich" gehört auch zusammen! "Und die" ist überhaupt nicht notwendig, "Freiheit" reicht völlig aus, dann passt auch das "zu spüren" als folgende Zeile besser.
Dein Gedicht ist inhaltlich sehr hübsch, überzeugt mich in der Technik überhaupt nicht. Willkürliche Zeilenumbrüche machen noch keine freie Lyrik! Herzliche Grüße, Heliane.
und warum schreibst du es nicht genau so? Warum machst du die seltsamen Umbrüche? Bei allem, wenn auch wenigem Wissen um die freie Lyrik: Deine Verse sprechen mich (!) nicht an. Ich betone, es handelt sich bei meiner Kritik nicht um den Inhalt, denn diesen mag ich durchaus . Als hauptsächlich freie Lyrikerin müsstest du mir erklären können, was deine Zeilenumbrüche bewirken sollen, Hervorhebungen können es in diesem Text nicht sein! Was aber sonst? Die willkürlichen Umbrüche schmälern den Klang der Sprache gewaltig, der auch bei freien Versen für Lesevergnügen sorgen sollte.
Liebe Anna, im Beitrag #5 ist mir ein Satzteil verloren gegangen . Richtig und vollständig wäre der Satz nämlich so: und warum schreibst du es nicht so, wie es logischer und verständlicher wäre? Tut mir leid. Herzliche Sonntagsgrüße, Heliane.
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