über heimtückische fallstricke stolpert sie in minenfelder kränkungen detonieren schuldzuweisungen nehmen gefangen bis zum nächsten unerwarteten gefecht sucht sie auswege meidet jeden fehltritt aus dem hinterhalt schlägt er zu hilflos erträgt sie die wucht der explosion entkommen scheint unmöglich entmenschlicht aufs ende wartet sie blessuren von scham getarnt verbleiben im teufelskreis die salbung aus reuebekenntnisse bis alles von vorne beginnt oder sie durchschneidet die schlinge und flieht
* geändert - Titel und die ersten beiden Zeilen danke an Linde vorher Trichter der Gewalt
sehr schön hast du das Sichzuspitzen einer angespannten, zur brachialen Aggresivität neigenden Beziehung in Form gebracht. Den Trichter, den in die Breite gehenden zweifachen Stau, die Verängungen des Durchflusses im "sie" und endlich das unvermeidliche und befreiende "flieht" am Schluss.
lieber Carlino vielen Dank. Ja, ich sehe diese Gewalt wie ein Trichter in dem es nur ein Entkommen gibt, die Beziehung zu beenden. Leider stecken diese Menschen in einer Coabhängigkeit. Sie wollen glauben und müssen immer wieder aufs neue erfahren, die Gewalt nimmt zu.
da ich Gedichte sehr mit den Ohren lese, haben graphische Anordnungen für mich nur geringe Bedeutung. Aber: "sie, sie flieht" ist schon interessant gemacht und Carolinos Kommentar kann ich zustimmen.
das ist mein erster Kommentar, ich hoffe also, ich mache das richtig . Mir gefällt die graphische Umsetzung und ich kann sie gut mit dem Inhalt übereinbringen. Als „Trichter“ vermag ich dein Gedicht allerdings nicht zu sehen, oder wenn, dann nur den obersten Abschnitt. Aber gerade dieses sich Zuspitzen und wieder Weiten trifft das Muster sehr gut, das sich in einer solchen „gewaltsamen Beziehung“ manifestiert.
Nur eine Anregung: vielleicht den Titel noch einmal überdenken? Etwas wie: 'Im Sog der Gewalt' oder 'Im Strudel …' 'Muster der G.' klingt vielleicht ein bisschen zu harmlos, obwohl es am Ende zum 'Durchschneiden der Schlinge' passen würde. Auch der erste Vers erscheint ein wenig missverständlich, so, als ob SIE die „Fallstricke unbemerkt gezogen hätte“ . Auch wenn man weiß, wie es gemeint ist, birgt er die latente Gefahr unfreiwilliger Komik, ähnlich wie das „Lesen mit den Ohren“ .
Das war jetzt hoffentlich nicht zu „streng“? Es scheint Lehrerinnenmanier, dass mir gerade an den Dingen, die mir gut gefallen, fast immer noch etwas einfällt, wie man es vielleicht etwas „ab-“ oder auch „aufrunden“ könnte .
liebe Linde danke für den kostruktiven Kommentar. Strudel der Gewalt finde ich richtig gut. Ich denke, ich werde es ohne wenn und aber so ändern. Was meinst Du: wenn ich schreibe über verborgene fallstricke stolpert sie im minenfeld
oder über getarnte Fallstricke stolpert sie im Minenfeld ............................... ich habe bewusst im Gedicht militärische Ausdrücke verwendet. Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, hier handelt es sich um eine Art Krieg.
ja, das geht natürlich beides. Um die Trichterform zu verstärken wären eventuell ein paar Buchstaben mehr auch kein Fehler. Was meinst du?
Zitat
unbemerkt fallstricke gezogen stolpert sie im minenfeld
[über verborgene fallstricke stolpert sie im minenfeld] . über hinterhältige fallstricke stolpert sie im minenfeld . über heimtückische fallstricke stolpert sie im minenfeld
Ich freue mich, wenn du mit meinen Anregungen etwas anfangen konntest. Es ist ein gutes Gefühl, dass mein Kommentar von dir als "konstruktiv" empfunden wurde.
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