Wohlwollend bin ich eine von denen, jetzt endlich frei, Lebensfreude zu empfinden, nach all den Jahren hinter Mauern mit dem Plumpsklo und den Kleinkarierten.
Bin zu müde, mich zu verteidigen. Gestehe trotz allem gelacht, getanzt, Blumen gesät, ja, ich gestehe, heimlich verbotene Früchte vernascht, mich berauscht zu haben an Wellen und der Sonne. ( sie schien trotz der Mauer), und geträumt, dass ich vergessen kann die Zwänge und Enge.
Von außen betrachtet gehöre ich aufs Schachbrett, als Bauernopfer sah ich mich nie. Nichts will ich vergessen, es bleibt ein Teil von mir.
..... und das ist gut so! Du kannst nicht prägende Jahre vergessen, für die du nicht verantwortlich warst. Dass es immer noch zu Situationen kommt, in denen schöne Erlebnisse verteidigt werden müssen, halte ich für verwerflich. Es gab und gibt für alle von uns Gutes und Schlechtes, damit müssen wir leben; nirgends ist es perfekt. Du hast diese Zerrissenheit sehr schön und ohne Pathos treffend formuliert.
Mir fehlen ein paar Satzzeichen; sie könnten den Lesefluss noch einprägsamer machen, was meinst du?
Ein schönes und persönliches Gedicht, das mir sehr gut gefällt. Herzliche Grüße, Medusa.
Zitat Dass es immer noch zu Situationen kommt, in denen schöne Erlebnisse verteidigt werden müssen, halte ich für verwerflich. Es gab und gibt für alle von uns Gutes und Schlechtes, damit müssen wir leben; nirgends ist es perfekt. Du hast diese Zerrissenheit sehr schön und ohne Pathos treffend formuliert.
danke ich denke mein Gedicht sagt alles. Ich schrieb das Gedicht als jemand in einem anderen Forum behauptete, Er habe bei seinen Besuchen in der DDR nur kleinkarierte bleiche Menschen angetroffen, die sich mit Plumsklos zufrieden gaben. Ich habe die Satzzeichen nun gesetzt. Vielen Dank herzlich Ilona
rückschauend fand ich dieses Gd. von Dir und ich bin auch durch diese Zeit mit Narben davon gekommen. "kleinkariert" erinnert mich an Jürgen Fuchs der inhaftiert und ausgebürgert wurde
Was bist Du heute auf dem Schachbrett?
Es wird immer ein Teil von uns bleiben, bei mir ging es bis ins eigne "Nest" hinein. Letzte Zeile vertrautes Zitat ...
Kindertage
auf dem Asphalt grauer Kindertage bieder teilten Mauern entzweite Menschen bis ins eigne Blut
ovale Marken an den Kragen beschatten misstrauisch brüllen hasserfüllt
gekaute Phrasen absurd gespielt verblendet fremd und aufgesetzt
ein Gedanke unbedacht mit Konsequenzen in der Kinderstube abgestraft angstvoll verbogen vorm Herrn angepasst
meine Kindertage in bipolarer Deckung ungezogen hergerichtet
Hallo Ostseemöwe Ich lebe jetzt unter Kleinkarierten. Aufgeklärte wie du sie im Gedicht beschreibst, begegnen mir selten. Du siehst klar die Vor und Nachteile, die Mehrheit um mich herum hat blind für das Zeitgeschen das jammern kultiviert. Ich kanns nicht mehr hören Dein Gedicht lässt mich hoffen, danke dafür Gruß Levi
lieber Jörg vielen Dank für Dein "Kinder"-Gedicht. Ja, auch bis in die Kinderstuben ging die Macht und Ohnmacht. Es waren andere Zeiten, nur der Nachhall bleibt. Was ich heute auf dem Schachbrett bin? Ein Nichts. Aber ein Nichts hat den Vorteil wenigstens den Mund öffnen zu können.
lieber Levi danke auch Dir. "Aufgeklärte" habe ich selbst in einem Gedichteforum erlebt. Er war der Meinung, als Grenzerfahrener Lübecker wusste er genau was in der DDR abging.
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