So gerne lausch ich in die Nacht hinein, von friedenvoller Ruhe sanft umflossen. So heilsam in die Stille eingeschlossen, da fließen die Gedanken seltsam rein.
Wie Wohltat hab ich das Vergessensein im Schoße jener Dunkelheit genossen und trank vertrauensvoll und unverdrossen Besinnlichkeit wie süßen Seelenwein.
Erkenntnis fließt in endlos schwarzer Tiefe, mit Sternenfunkeln feierlich geschmückt. Mir ist, als ob darin die Antwort schliefe,
wenn Ewigkeit mir den Verstand erdrückt, als ob da draußen etwas nach mir riefe und mich dem Dasein nebelhaft entrückt.
Nachts schlafe ich, Tagmenschen entgeht einiges, was dein Sonett beweist. Eindrucksvoll beschrieben. Ich werde ausprobieren, ob ich deine Eindrücke teile, der Wecker wird gestellt. Gruß Levi
welch ein gelungenes Sonett (über die stumpfen Kadenzen sehe ich sehr gerne hinweg )! Mit nur zwei Reimen in den Quartetten zauberst du eine nächtliche Stimmung in schönen Bildern und reicher Sprache herauf, die ich nur selten erlebe, denn auch ich schlafe nachts . Selbst die Synthese, für mich der schwierigste Teil des Sonetts, ist dir hervorragend gelungen: Sprache und Bilder sind zart und melancholisch zugleich - ich bin begeistert!
Liebe Levi, danke für Dein Lob! Nun, als Frau und Tagmensch brauchst Du da tatsächlich einen Wecker. Als Mann im fortgeschrittenen Alter habe ich einen Wecker im Körper, der mich zuverlässig wie ein Baby nachts mehrmals auf die Reise schickt. Liebe Grüße! Charly
Liebe Medusa, danke für Dein großes Lob! Ich dachte, dass das Reimschema abba für beide Quartette zwingend sei, oder täusch ich mich da? Durchgehend gleiche Kadenzen finde ich eintönig und je nach Text fast langweilig; ich glaube, das werde ich nie machen. Wenn ich auch immer mehr Regeln kennenlerne, es macht immer wieder Spaß, ein Sonett zu schreiben. Liebe Grüße! Charly
Chapeau! Das ist eine sehr gutes Sonett. Dem Lob der Vor-Kommentatoren schließe ich mich uneingeschränkt an.
Da es im Deutschen weniger Reimworte gibt als in romanischen Sprachen, muss man das Schema abba nicht unbedingt einhalten und kann ein zweites Reimpaar hinzunehmen. Um so besser, wenn es mit einem gelingt.
Es müssen im Deutschen auch nicht nur weibliche Reime sein (was durch die 11 Silben des italiensichen Sonetts nahegelegt wir), wobei der Rhythmus der Oktette meiner Meinung nach gestört wird, wenn man die männlichen Reime in Zeile 2 und 3 verwendet. Aber das hast du ja nicht getan.
Es gibt noch weitere Gründe, warum dein Sonett sehr gut ist. Es war mir eine Freude, dein Gedicht zu lesen.
Hallo Thomas, danke für Dein schönes Lob! Du scheinst ja ein Sonett-Spezialist zu sein, deshalb einmal auch danke für die Informationen und zweitens eine Frage: Wo kann man sich denn da mal kompetent kundig machen? Ich nehme mir selten vor, ein Sonett zu schreiben, da ich aber die umarmenden Reime sehr mag, wird aus meinen Texten beim Schreiben immer wieder mal von allein eines. Nicht umsonst hat sich diese Gedichtform über die Jahrhunderte erhalten, sie hat einfach was. Herzlichen Dank nochmal und liebe Grüße! Charly
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