Ein flüchtiger Blick nur, ein abschätzig’ Wort, doch steht sie beständig, wie ewig schon dort. Verschwenderisch groß und auch trutzig und mächtig beschützt sie geduldig, gewaltig und prächtig.
Erinnrung an Lachende, Trauernde, Tote, an Hilflose, Mächtige, Ge- und Verbote. Verachtet, verspottet, mit Blut besudelt, von einem Sturm in den nächsten getrudelt.
Die Fenster verwittert, ermüdet und fahl. Die Luft abgestanden, staubschwanger und schal. Gemälde verschleiert im Kerzenlicht scheinen, aus gruftkalten Tiefen vermodertes Greinen.
Dem Glanze vergangener Zeiten entrückt verharrt sie vergessen, ermattet, gebückt. Gebete, Geschichten von Generationen erzählen die Mauern und zeitlos belohnen
die Himmel in Gleichmut auch Standhaftigkeit. Portale und Türme erstrahlen, bereit nun abermals festlich und laut zu verkünden: Der Heiland wird kommen, ein Staunen entzünden.
ich dachte beim Lesen sofort an die Sommerkonzerte in der Umgebung Berlins, die oft in zerfallenen Kirchen abgehalten werden; bei gutem Wetter ist es eine feine Sache . Bild- und wortgewaltige Schilderung des alten Gemäuers und seiner Jahrhunderte alten Bedeutung. Leider ist an einer Stelle die Metrik etwas aus dem Ruder geraten:
ZitatDie Luftabgestanden, staubschwanger und schal.
Betonst du anders? Warum setzt du bei 'abschätzig' ein Apostroph?
Sehr, sehr gerne und mit Vorfreude auf die kommenden Musikabende gelesen . Herzliche Grüße, Medusa.
Glück ist eine gute Gesundheit und ein schlechtes Gedächtnis (Ernest Hemingway)
Danke für deine Rückmeldung. Mit der Metrik in S 3, Z 2 hast du natürlich recht. Aber mir fällt alternativ nichts ein. Abschätziges muss es ja heißen, deshalb das Apostroph. Danke für dein hinterlegtes Lob.