schön, dass ihr beide meine paradoxen Gedanken und Gefühle nachvollziehen könnt. Paradox, weil es so schwer und leicht zugleich ist.
Liebe Grüße Thomas
Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
irgendwie erinnert mich dein Gedicht an den Psalm 23 " Der Herr ist mein Hirte". Geht es in der Liebe nicht auch um genau das Vertrauen, die Hingabe, ein sich Fallenlassen können, wie es in dem Psalm beschrieben wird?
Jetzt gehe ich mit deinen Wort beseelt und erfüllt in den Abend hinein - danke dafür.
der dreiundzwanzigste Psalm ist für mich einer der schönsten Texte der Literatur, es kann sein, dass er mich unbewusst beeinflusst hat. Insgesamt drückt er jedoch noch größere Ruhe und tieferes Vertrauen aus, als mein Textlein.
Lieber Derolli,
die zweite Strophe drückt, wie ich es sehr, einen anderen Aspekt aus, als sie erste, während du eher eine Verstärkung der ersten sehen möchtest. Hinzu kommt, dass mir ein Abbild (Konterfei) nicht hilfreich wäre. Deshalb würde ih es gerne lassen, wie es ist.
Liebe Grüße euch beiden Thomas
Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
Eine Frage: Auch ich habe Probleme mit der zweiten Strophe. Wäre sie überhaupt notwendig?
"wie gerne hätt ich manchmal den Beweis, dass es dich gibt – als Formel hingeschrieben... ...jedoch bisweilen schließt sich mir der Kreis: "Wir fühlen deinen Hauch, wenn wir nur lieben."
Lieber Thomas Mir ist aufgefallen, du sprichst in den ersten Zeilen einen ganz persönlichen Wunsch aus. Dann aber wechselst du ins wir. Also, Wir fühlen deinen Hauch ... Ich finde für diesen Wechsel keine Begründung, kannst du mir da weiterhelfen? Liebe Grüße Ilona
vielen Dank für euer Interesse an dem Gedicht. Das Niederschreiben des Gedichts ohne die zweite Strophe zeigt mir eigentlich, dass sie nicht fehlen sollte. Es ist eben nicht nur der (in der ersten Strophe ausgesprochene) Wunsch nach Gewissheit, sondern das häufige Scheitern bei dem Versuch diese zu gewinnen, welches zu Schlussstrophe führt.
Das hängt auch damit zusammen, warum ich in der Schlusszeile bewusst nicht beim subjektivem "ich" bleibe. Ich habe hin und her überlegt, ob ich das dem Leser zumuten soll, aber ich denke schon, dass hier etwas Menschliches ausgesprochen ist. Ein bekennender Atheist, der die zweite Strophe nicht kennt, wird hier zwar widersprechen, aber nur, weil er sich in einer Frage sicher glaubt, obwohl er eine "Negationsformel" (im Sinne der ersten Strophe) nicht hat.
Liebe Grüße euch beiden Thomas
Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller