Zwergohreulenruf -
Stimme der Ungewissheit,
Hitze bahnt sich an

Ja, lieber Thomas,

Das ist mir leider reingerutscht, ich nehme es wieder heraus.

Liebe Grüße und danke für den Hinweis.

anna a.

Liebe anna,
eine Zwergohreule habe ich bisher noch nie gesehen, geschweige denn gehört. Mir fiel auf, dass du der Eule ein paar Buchstaben zuviel verpasst hast und, dass du EINEN Ruf beschreibst, aber "Stimmen" in die Mehrzahl gesetzt hast. Da würde ich glaube ich bei der Einzahl bleiben.
Sehr stimmungs- und geheimnisvoll, dein Eulen-Haiku.
Liebe Grüße
der Sanderling

Lieber Sanderling,

Vielen Dank für deine Anmerkungen, die ich sofort umgesetzt habe. Die Zwergohreule hat einen ganz charakteristischen Ruf, der sehr geheimnisvoll klingt. Dieses Mal habe ich im Urlaub sogar mehrfach eine gesehen.

Liebe anna,
ich bin zwar schwerhörig, aber bei diesem Ton bräuchte ich nachts dennoch Ohropax. Danke, dass du mich ornithologisch weitergebildet hast.
Liebe Grüße
der Sanderling

lb anna,
du bist mir hoffentlich nicht böse, wenn ich anzweifle, dass es sich bei deinem text um ein haiku handelt. begründung: im haiku wird prinzipiell nicht kommentiert oder interpretiert. es wird berichtet, was man sieht.
das "Stimme der Ungewissheit, " sieht und hört die beobachterin nicht. hier ist die autorin in die typische "westeuropäer"-falle getappt. wir müssen ganz offensichtlich überall kommentieren und belehren. in Japan wird die interpretation den lesern überlassen.
was vielleicht gefühlt oder gesehen sein könnte, ist "Der Wind kommt aus den Bergen". der text lautete dann:
"Zwergohreulenruf -
Der Wind kommt aus den Bergen,
Ob es heiß wird?"
lg W.

Hi Thomas,

der zitierte ist inder und kein japaner. daher ist es irrelevant, ob er einen literaturnobelpreis hat oder nicht. haiku ist eine japan. gedichtform, die in China gewisse entsprechungen hat. das zitierte gedicht ist ein sinnspruch, den der autor fälschlicherweise haiku genannt hat.

lg W.

Lieber Walther,
auch Haikus wandeln von je her ihr Gesicht, bei der grundsätzlichen Behandlung von Beobachtungen aus der Natur mit Anteilen der Persönlichkeit der Schreiber. Hier mit dir über ihre Reinheit zu streiten erscheint mir etwas aberwitzig, angesicht deiner sonstigen Freiheiten bei lyrischen Texten ohne Punkt und Komma.
Viele Grüße
der Sanderling

Lieber Thomas, lieber Sanderling,

Die Haiku Diskussion finde ich sehr interessant und werde mich morgen mal in den entsprechenden Büchern belesen. Dass nicht jeder 5/7/5 Silber ein Haiku ist, ist mir durchaus bewusst und ich wage zu sagen, dass selbst das Silbenzählen nicht dem Ursprung dieser japanischen Kurzgedichtform entspricht.

Mehr morgen.

Liebe Grüße

anna a.

Liebe MusengärtnerInnen,

leider ist mein Haiku Buch verschollen, aber ein Zitat von Basho, der von 1644 bis 1694 in Japan gelebt hat und ein Hauptvertreter dieser Kurzgedichtform ist, will ich euch an dieser Stelle nicht vorenthalten.

„Tritt nicht in die Fußstapfen der alten Meister, aber suche, was sie suchten“.

in diesem Sinne grüße ich euch herzlich

anna a.

Ihr Lieben,
meine Gedanken zu der Problematik fernöstliche Haikus in die westliche Sphäre zu übertragen, sind folgende:

Fußstapfen heißt hier wohl soviel wie Form, d.h. man soll die Form nicht imitieren. Das Ziel oder die Haltung jedoch, die durch diese Form erreicht werden sollte, muss weiterhin im Auge behalten werden. Übersetzt heißt das doch, die Form kann verändert werden, wenn nur die Richtung stimmt…
Generell ist m. E., das Formale sehr stark an eine Sprache und Kultur gebunden. Je größer der Unterschied zwischen der gebenden und der empfangenden Kultur ist, umso schwerer ist eine Übertragung…
Peinlich genaue Befolgung von Regeln in einer fremden, wesensfremden Sprache führen in vielen Fällen zu Peinlichkeiten!

Liebe Grüße aus Samothraki
Karlheinz