Erscheinung der Poesie

Mich lockt dein Licht dich staunend zu umschwärmen,
dein schönes Antlitz milde zu umfächeln,
geduldig wartend, dass dein Sternenlächeln
von ferne Funken schickt, die mich erwärmen.

Ich will umschwärmend dir nicht nahe treten,
dich wie der Wind den Gipfelgrad umraunen
und wie das Meer den Horizont bestaunen;
vor der Madonna knien, um anzubeten.

Ich will dich sorgsam wie ein Fabelwesen
in Märchen hüllen und Gedichten fangen,
die Kindeskinder noch den Kindern lesen.

Wenn ich schon lange bin dahingegangen,
wird Dichtkunst deiner Schönheit Glanz verklären,
und du wirst unerklärlich ewig währen.


© Ralf Schauerhammer

P.S.: Das Sonett steht im Zusammenhang mit Lobpreisung der Poesie

Erscheinung der Poesie von Ralf Schauerhammer, Vertont: Thomas Leenen

Lieber Sanderling,

soll ich dir etwas Verraten? Friedrich ist mein Freund, näher als manche lebenden Personen, und wir leeren bisweilen ein Fläschen gemeinsam. Genauer gesagt zwei, er Manna und ich Rheinwein. Danke, dein Kommantar hat mich sehr gefreut.

Liebe Grüße
Thomas

Liebe Gabi,

vielen dank, es freut mich, dass es dir gefällt.

Lieber Sanderling,

Raoul Schrott schreibt in "Die Erfindung der Poesie" zur Entstehung des Sonetts: "Die… wahrscheinlichere Theorie geht davon aus, dass das Sonett auf dem 'strambotto' entstanden ist, einer volkstümlichen sizilianischen Liedform." Leider habe ich bisher wenig über diese Liedform gefunden, dass es ein Buch darüber in Italienisch von Tullio Ortolani gibt. Vielleicht könnte man da musikalische Anregungen finden.

liebe Grüße euch beiden
Thomas

Lieber Matteo, lieber Karlheinz,

vielen Dank. Den Komma-Hinweis verstehe ich leider nicht. Was sollte geändert werden?

Liebe Grüße
Thomas

Lieber Karlheinz,

ich habe das Komma vor "um" gesetzt, weil anscheinend die neueste Rechtschreiberegelung das wieder will. Bei den beiden "wies" ist die Kommasetzung freigestellt, d.h. kann, muss aber nicht. Als Sprechhilfe lasse ich es deshalb so. Vielen Dank für deinen Hinweis.

Liebe Grüße
Thomas

Liebe Heliane,

vielen Dank für das Lob für das Sonett.

Eigentlich solltest du mich gut genug kennen, dass ich meine Leser nicht für "blöd" halte. Dann würdest du sehen, dass das Problem mit dem ich kämpfe nichts hat mit der Intelligenz der Leser zu tun hat, sondern damit, dass das Komma ein Zwitterwesen ist, welches ursprünglich eine Sprechpause (ohne Absenkung der Stimme wie beim Punkt) markierte (siehe das "/"-Zeichen in der Lutherbibel) und dann zu einem grammatikalischen Zeichen wurde. Das mach in Prosa kein Problem, aber in der Lyrik fehlt bisweilen das "/" und man ist versucht das "," dafür herzunehmen.

Ich habe mich nun doch entschlossen die Kommas "konventionell" zu setzen, und hoffe, dass es der "blöde" Leser es trotzdem auf die Reihe bekommt.


Lieber Sanderling,

herzlichen Dank für deine schöne Vertonung. Du bist ein Schatz.


Liebe Gabi,

danke für's Umschichten.

Liebe Grüße euch allen
Thomas