Welten liegen in den Weiten,
wecken Mythen wach in mir.
Zwischen wilden Wandelzeiten,
weiß ich um der Würde Zier.

Pflege neben Worten Wünsche,
wohl durchdacht und weis’ gehegt,
wundersame Weisheitstrümpfe
wirkungsvoll in Wind gelegt.

Willensstark will ich mich zeigen,
wieselflink und wissbegierig,
werd mich vor dem Wann verneigen,
wachsen, wiegen, nichts wirkt schwierig.

Wolkenweiten winken mir,
wundersame Weißgebilde,
winken mich trotz Wirren hier
wunschgemäß durch Wortgefilde.

Meine Regel: Pro Zeile sollen mindestens zwei Worte mit dem Anfangsbuchstaben W auftauchen.

Wieder wunderbar, wie wir’s wünschen!

Wahrlich wirksam wirklich wunderbar wirksam, welche Wirkung! Wahrscheinlich unentwirrbar, wahre Wortgefechte, willensstarke Wörtersümpfe

weithin wirksam...

Warme Worte
Wessen?
Karlheinz

Liebe anna,
wenn Wunder wieder Wahrheit wären, wie wandelbar die Welt wohl wär .... ?
Wunderbar, dein Ausflug in die Welt der W's. Phantastisch, leicht und beflügelnd. Vor allem ansteckend.
Danke für diese schöne Aufgabe!
Liebe Grüße
der Sanderling

Lieber Sanderling, lieber Thomas, lieber Karlheinz,

danke für deine Rückmeldung. Ich habe mich mit meiner eigenen Aufgabe sehr schwer getan und es hat ewig gedauert bis ich mich zu einer Regel entschließen konnte. Als sie dann feststand, war ich selber über das Ergebnis erstaunt. Ich kann nur unterstreichen, dass das Einführen von Regeln, bzw. Beschränkungen interessanterweise den kreativen Prozess fördern kann. Wie ist es euch mit der Aufgabe ergangen, das würde mich interessieren.

Lieber Thomas, deinen Hinweis auf die Beschleunigung durch das W finde ich spannend, das ist mir noch gar nicht aufgefallen. Und, lieber Karlheinz, dass du ein Künstler der Alliterationen bist, hast du ja bereits mit quodlibet gezeigt. Entsprechend fand ich deine Antwort weiter inspirierend.

Liebe Grüße und allen ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr voller Poesie und Zauber.

anna a.

Hallo anna,
mit selbstauferlegten Regeln kann man durchaus den kreativen Prozess anregen, allerdings kann er manchmal dadurch auch blockiert werden.
Da ich selbst gerne mit Alliterationen arbeite -soweit sie sich passend ergeben- will ich Dir gerne mitteilen wo ich im Text etwas hängen geblieben bin.
Bei "wecken Mythen wach in mir." passt das "wach" zwar thematisch, wirkt aber im Zusammenhang mit "wecken" etwas gezwungen. Leider kann ich Dir keine passende Alternative anbieten, denn zu wecken passt irgendwie nur "auf."
LG
Perry

Lieber perry,

vielen Dank für diese Rückmeldung. Ich bin auch der Meinung, dass Beschränkungen unseren kreativen Prozess fördern können, dies aber nicht müssen. So gibt es Pasen bei mir, in denen ich mich gerne in einer äußeren Form bewege und dann wieder andere, in denen ich froh bin, frei aus mir herauszuschreiben. Nicht umsonst wurde ja das free writing ursprünglich in Amerika für Studierende entwickelt, um sie aus ihrer Schreibblockade herauszuführen.

Vielen Dank für das Anregen einer Diskussion darüber.

Herzlichst

anna a.