Der stumme Schrei (Chaucer Strophe)

Sie fühlt sich wie gelähmt in diesen Tagen,
bedrohlich jede neue Kunde scheint.
Die Angst vorm Tod diktiert ihr Zukunftsfragen,
und jeden Morgen wird sie wach und weint.
Seitdem das Leben eingesperrt erscheint,
verdorrt die Seele, trotz des Frühlings Schein.
Ein stummer Schrei vertreibt ihr Glücklichsein.

Lieber Sanderling,

das ist dir formal und inhaltlich sehr gelungen und greift die Gefühle vieler in diesen Tagen auf!

Liebe Ostermontagsgrüße aus Wegguckistan
Karlheinz

Hallo Sanderling,

dich hat ja auch das Chancer-Fieber gepackt. Steht dir aber gut. Und irgendwie scheint es auch ansteckend zu sein. Neenee, keine Sorge, manche sind immun.

Dein Gedicht passt in die momentane Lage mitten im Frühling, mitten in der Osterzeit, du hast den Isolationsfrust gut erfasst.

Liebe Grüße
Clara

Lieber Thomas, da geht es mir genauso!

Lieber Sanderling,

kurz, abgetrennt, kompakt, ganz für sich - diese Form unterstreicht den Inhalt deiner Chaucer Strophe ungemein. Ich hörte den stummen Schrei und bin gespannt, mit welchen Folgen dieser Reglementierung wir alle noch konfrontiert sein werden.

Liebe Grüße

anna a.

Liebe Heliane,

ich finde, Sanderling hat diese Lähmung, die nun mal viele, gerade ängstliche Menschen derzeit befällt, sehr treffend skizziert. Denn auch dieses Gelähmtsein hat sicher tiefere Gründe, die ich anders als ein “ Gejammere” empfinde. So gehen wir Menschen alle unterschiedlich mit bedrohlichen Situationen um und das empfinde ich als sehr wohltuend.

Viele Grüße

anna a.

Liebe Heliane,
ich danke dir sehr für deinen Kommentar. Besonders natürlich für die ersten Zeilen.
Ich habe großes Verständnis für deine Abwehr gegenüber dem Inhalt, taugt er doch dazu anstecken zu können, was natürlich nicht beabsichtigt ist. Ich scheue mich nicht über belastende Inhalte zu schreiben, da sie die momentane Realität ein Stück wiedergeben. Und die Betroffenen freuen sich über Verständis gegen die mögliche Isolation ihrer Gefühle und Gedanken.
Liebe Grüße
der Sanderling