Lisa und Paul (Bearbeitung)

Kinder, Kinder seid mal ehrlich,
ist`s mit Eltern nicht beschwerlich,
manchmal endet's kriminell,
hört gut zu, dann wisst ihr`s schnell.

Sieh den Papa, den von Paul
ist den ganzen Tag nicht faul,
kommt im Dunkeln er nach haus,
ist bei Paul das Licht schon aus.

Paul hätt gerne noch gekuschelt,
über seinen Tag getuschelt,
Zeit scheint nur etwas für Große,
Paul, der findet´s “Quatsch mit Soße”.

Schaut nun Lisas Mama an,
was die Gute alles kann.
Waschen, kochen und auch nähn,
wird auch noch zur Arbeit gehn.

Lisa muss zur Tagesmutter,
spielt dort und ißt Brot mit Butter.
Lieber ist sie tags zuhause,
trinkt mit Mama Lieblings-Brause.

Endlich Urlaub, wunderbar,
Mama, Papa, beide da.
Haben dann auch ganz viel Zeit,
dann kommt's leider oft zum Streit.

Schon am dritten Urlaubstage,
hält die Stimmung sich die Waage.
Alle schlafen nur bis sieben,
drum, weil Eltern Kinder lieben.

Kinder, Kinder, hier wird's heiter,
so geht's doch nicht immer weiter.
Manche Lisa oder Paul,
hauten anderen auf's Maul,
kamen auf die schiefe Bahn,
Eltern ins Gefängnis dann.

Und ihr Eltern seid gescheit,
schenkt den Kinder eure Zeit.

Lieber Sanderling,

es ist wirklich ein Elend mit de Eltern, so manches Kind muss diese Erfahrungen machen.
Dein Elternschimpf endet mit dem Vorschlag, dann doch besser keine Kinder. Aber manchmal sind die Eltern auch nur am Ende.
Deine Auftakte sind zuweilen unterschiedlich und ab und zu, sehe ich Silben zu viel. Vielleicht schaust Du noch mal, es würde dem Gedicht gut bekommen.

Liebe Grüße, Heidi

Lieber Sanderling,

auch ich finde das Gedicht insgesamt gelungen. Deine Auftakte und die Anzahl der Silben solltest Du jedoch unbedingt noch mal überprüfen!

Liebe Grüße aus Samothraki
Karlheinz

Lieber Sanderling,
eine sehr lustige Idee, die leider in einigen Versen nicht besonders flüssig umgesetzt ist. Heike hat als Vorlage 'Max und Moritz' angegeben; dieses Werk ist in Trochäen (XxXx), also mit betonten Auftakten geschrieben, die bei dir nicht durchgängig berücksichtigt sind. Das ergibt einen Klang, der Buschs Strophen nicht entspricht.
Versuchs mal mit lautem Lesen oder mit der lästigen X-erei, das hilft!
Herzliche Grüße,
Heliane.

Lieber Sanderling, die Idee mit den Eltern finde ich auch gut. Es wurde ja schon geschrieben das du über das Metrum schauen sollst. Mir ist noch aufgefallen das du schreibst, "ist`s mit Eltern nicht beschwerlich, manches Mal gar kriminell,", aber kein Beispiel dafür bringst. Es könnte ja sein die Eltern sind soooo kaputt von der vielen Arbeit das sie auf den Weg in den Urlaub die Kinder zu Hause vergessen oder s.ä. (nur ein Beispiel)
LG Heike

Lieber Thomas,
danke für deinen Kommentar. Die Metrik überarbeite ich nochmal.

Liebe Heidi,
dir sind die Hüpfer in der Metrik auch aufgefallen, das werde ich überarbeiten.
Danke für deine Hinweise.

Lieber Carlino,
ab jetzt wiederholt sich mein Kommentar in Teilen, bitte um Verständnis, da du natürlich auch den Ausbruch aus den Trochäen bemerkt hast. Was an Tolletanz, bezüglich der Silbenzahl, wäre für dich denn noch akzeptabel?

Liebe Heliane,
Danke für deine Anmerkungen zu Lisa und Paul. Die Rhythmusbüche waren/sind mir bewusst, wollte die Trochäen etwas aus der Monotonie holen; mache ich aber gerne noch glatt, weil's nur dann "buschig" ist
Ich lese übrigens immer laut, solltest mich mal hören!

Liebe Heike,
eine schöne Aufgabe hat du uns da gestellt. Ich hatte ganz schöne Ladehemmungen, letztendlich aber viel Spaß!

herzliche Grüße euch allen!
der Sanderling

lieber Sanderling
insgesamt gefällt mir auch Dein Gedicht sehr gut.
was mir auffällt will ich hier schnell markieren.

Zitat

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Schau nun Lisas Mama an,
was die gute alles kann.

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würde ich Groß schreiben.

Zitat

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Waschen, kochen und auch nähn,
muss auch noch zur Arbeit gehn.

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hier würde ich nähen und gehen schreiben

Zitat

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Lisa geht zur Tagesmutter,
spielt dort und ißt Brot mit Butter.

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dieser Vers scheint mir sehr dem Reim geschuldet ich würde daraus folgendes machen
Lisa geht zur Tagesmama
morgens gibt es oft ein Drama

herzlich Ilona

Liebe Ilona,
schön dass du wieder zu lesen bist
Die "Gute" mach ich groß, da war ich unsicher. Das Brot mit Butter hat für mich auch die Bedeutung, dass es eben nur die Basis dessen darstellt was ein Kind zum Essen braucht, und das passt zur Betreuung bei einer Tagesmutter; deshalb lasse ich es auch stehen.
Wenn ich die vorgeschlagenen Endungen hinzufüge (nähen und gehen) dann bin ich silbemäßig wieder aus dem Rhythmus. Schöner klingend fände ich es auch.
Danke für deine Vorschläge!
der Sanderling

Lieber Sanderling, ich habe noch einmal über dein geändertes Gedicht geschaut und ein paar Vorschläge. Letzendlich entscheidest aber du, da es ja dein Gedicht ist.


Kinder, Kinder seid mal ehrlich,
ist`s mit Eltern nicht beschwerlich,
manches Mal (manchmal) fast (endet's) kriminell,
hört gut zu, dann wisst ihr`s schnell.

Sieh den Papa, den von Paul
ist den ganzen Tag nicht faul,
kommt im Dunkeln (er)nach haus,
ist bei Paul das Licht schon aus.

Paul hätt gerne noch gekuschelt,
über seinen Tag getuschelt,
Zeit, scheint nur etwas für Große,
Paul, der findet´s “Quatsch mit Soße”.

Schau(t) nun Lisas Mama an, (du sprichst doch zu mehreren Kindern)
was die Gute alles kann.
Waschen, kochen und auch nähn,
muss (wird) auch noch zur Arbeit gehn.

Lisa geht (muss) zur Tagesmutter, (Lisa will ja nicht)
spielt dort und ißt Brot mit Butter.
Lieber wär(ist) sie tags zuhause,
tränk(trinkt) mit Mama Lieblings-Brause. (da wäre das tränk weg)

(Endlich Urlaub, wunderbar,)
Urlaub, oh wie wunderbar,
Mama, Papa, beide da!
Haben dann auch ganz viel Zeit,
kommt dann, schade, meist zum Streit.
(doch die endet meist in Streit)

Danach würde ich nur noch ein Fazit schreiben.
Darin einerseits Verständnis wecken für die Eltern, die ja einen Spagat zwischen Arbeit und Kindern leisten müssen,
andererseits eine bessere Lösung aufzeigen. Was hilft es den Kindern, wenn du für Kinderlosigkeit plädierst.
Was du mit kriminell meinst habe ich immer noch nicht herausgefunden.
Im letzten Vers hast du dich verhaspelt. Mit zwei Kindern ist man doch nicht Kinderreich. Wenn meinst du mit "Liebe Großen?"
Ich finde du verlierst ein bißchen den ersten Vers aus den Augen.

Paul und Lisa mußten leiden
beide kamen sie beizeiten
von dem rechten Wege ab
weil es keinen Ausweg gab.

Liebe Eltern seit bedacht,
was den Kindern Freude macht?,
ist sich einfach Zeit zu nehmen,
für die Dinge, diese schönen,
die man nicht für Geld erhält.
und als Glück in Herzen fällt.


oder so ähnlich.


Schon am dritten Urlaubstage,
hält die Stimmung sich die Waage.
Alle schlafen nur bis sieben,
drum, weil Eltern Kinder lieben.

Liebe Großen, seid gescheiter,
ohne Kinder geht’s auch weiter;
kinderreich wollt ihr doch sein?
Gerne, dann muss Zeit auch sein.


LG Heike

Liebe Heike,
ich danke dir sehr für deine Anregungen und Feststellungen. Gerne übernehme ich davon einiges und an den Schluss geh ich auch nochmal. - Ich werbe übrigens nicht wirklich für Kinderlosigkeit; doch wo kein Kind ist, kann auch keines vernachlässigt werden, wenn Eltern nicht bedenken, dass ihre Kinder am Meisten elterliche Zuwendung über ZEIT nötig haben.
Danke für deine Mühe!
Lieben Gruß,
der Sanderling

Lieber Sanderling,

jetzt ist ja schon ziemlich alles gesagt worden, so bleibt mir nur noch anzumerken: Tolle Idee, die Eltern statt der Kinder die unmögliche Rolle zuzuschieben. Lustig wäre es gewesen, statt dummer Kinderstreiche vielleicht einige Elterndöddeligekeiten einzubauen. Aber, gefallen hat es mir auch so.

Liebe Grüße
Clara

Liebe Clara,
danke für deine Worte. Ich fand die Aufgabe schwierig, weil ich mir so gar keine Streiche einfallen lassen kann. Ich arbeite täglich mit Kindern und Eltern, da erlebe ich zu viel Realität, die oft gar nicht witzig ist. Aber ich bin im Endeffekt doch zufrieden, das ist ja auch was.
herzliche Grüße,
der Sanderling