Lieber Thomas,
welch schöner Langvers ist dir mit "Spätsommer" gelungen. Ich bewundere deinen systematischen Aufbau, der so sehr voller tragender Bilder ist, dass die Ambivalenz des Herzens, zwischen leicht und todestrunken nur allzu verständlich erscheint. Obwohl "todestrunken" anfänglich eine innere Abwehr auslöste, scheint es mir jetzt doch genau die Brücke darzustellen, der es hin zum Entgegensehnen des Winters bedurfte, damit sich diese Stimmung bis zur Auflösung im Winterbild steigert.
Wunderbar Thomas!
herzliche Grüße,
der Sanderling

Lieber Thomas,
ich habe bei Deinem Gedicht zwiespältige Gefühle, einmal klingt das rosarot der Morgenwolke träumerisch schön und leicht - und dann:
Nebelschleier, Wiesenhauch und die späte Sonne, verdüstern das Bild wieder und haben einen Bezug zu der Stimmung die Du im Anschluß beschreibst, der Melancholie.
Liebe Grüße,
Heidi

Lieber Thomas,

dein Gedicht habe ich jetzt mehrmals gelesen. am anfang wusste ich gar nicht, was ich dazu sagen sollte, weil mich dieses "todestrunken" und "den winter herbeisehnen" in eine sehr depressive Stimmung zogen, im Gegensatz zu der wunderschönen Naturbeschreibung im Rest deines Gedichtes. Damit ist es dir gelungen eine sehr starke Wirkung beim Lesen zu bewirken und zum Nachdenken anzuhalten.

Sehr gelungen.
Liebe Grüße
Clara

Lieber Thomas,

ein farbenprächtiges, weitgefasstes Naturbild, das mit persönlichem Erleben verbunden präsentiert wird beeinflusst und erwärmt den Betrachter. Hieraus wird der Mut geschöpft auch negative Veränderungen in einem positiven Licht zu sehen oder zumindest erträglich erscheinen zu lassen.
Die umfassende Aussage in einem Satz dargestellt vermittelt einen guten Gesamteindruck. Gerne auch mehrmals gelesen.

LG Hans

Lieber Thomas,
warum sich auf der Schwelle zum Herbst/Winter ubiquitär Melancholie und Todessehnsucht breit machen, verstehe ich nicht, denn selbst die lange Abende haben ihren Reiz und können viel Spaß machen.
Trotzdem habe ich dein Gedicht sehr gerne gelesen; du weißt ja, ich liiiebe Langverse !
Herzliche Grüße,
Heliane.

Lieber Thomas, dein Gedicht ist sehr schön und vermittelt mir eine Stimmung die ich nur zu gut kenne. Da im Herbst die Natur "stirbt" d.h. in einen "todesähnlichen" Schlaf sinkt, empfinden übersensible Menschen diese Stimmung besonders stark. "dann wird mein Herz so leicht und todestrunken,
dass es dem Winter sich entgegensehnt."
Es scheint ein Kuriosum, das man vor Glück sterben möchte, aber es ist nur ein Ausdruck für die überwältigenden Gefühle und eine heimliche Sehnsucht nach Stille und auf winterliche Geborgenheit. Auch der Schnee legt sich schützend über das Leben wie eine warme Decke, unter die wir auch gerne kuscheln.

LG Heike

Liebe Heike,
so, wie unsere Gedichte für uns als Individuen stehen, so tuen dies auch unsere Kommentare. Mir gefällt sehr, wie du mitschwingst, in möglichen Enpfindungen des lyrischen Ichs.
Einen sehr persönlichen Aspekt möchte ich zu deinem Kommentar noch anmerken. Für mich gibt es keine "übersensiblen" Menschen. Denn das würde voraussetzen, das es eine Definition von normalsensiblen, respektive unsensiblen Menschen gäbe. Dies festschreiben zu wollen empfinde ich grundsätzlich anmaßend. Fest steht für mich lediglich, es gibt da eine natürliche Bandbreite. - Du Heike, gehörst aber "eindeutig" zu den "sensiblen".
herzliche Grüße,
der Sanderling

Lieber Thomas, lieber Sanderling, ja ich meine besonders empfindsame Menschen, so wie mich Wie andere Menschen empfinden kann ich nur verstehen wenn sie es mir mitteilen und ich werde mich hüten irgendwelche Maßstäbe anzulegen. Dieses Thema finde ich übrigens sehr spannend und ich werde noch öfter über dein Gedicht und deinen Satz "Ich denke auch, dass in dieser Sehnsucht nach Ruhe etwas anklingt, das größter ist als Leben und Tod zusammengenommen." nachdenken.

LG Heike

lieber Thomas
auch ich liebe Deinen Spätsommer mit allem was Du hier so zwiespältig malst.
Selbst das Grün verwandelt sich in dieser Zeit, immer noch Grün und doch schon spüren wir die Wandlung.
Dein Gedicht nimmt mich in all seinen Facetten gefangen.
herzlich Ilona

Lieber Thomas,
auch dein letzter Kommentar an Ilona ist für mich pure Poesie. Er regt mich an, in diesem Moment voller Morgensonne, das "leichte Band" zu entdecken.
herzliche Grüße,
der Sanderling