Ich möchte mich mit einem Traum vorstellen, den ich aufgeschrieben habe. Ich weiß nicht, ob das überhaupt ein Gedicht ist?

Sie tragen Mist auf einen Haufen
Und treten ihn fest
Ich trete mit
Der Haufen wächst
Und wächst und irgendwann
Ist er so hoch
Bis er schaukelt
Und kippt
Springe ich rechtzeitig ab?

Versuch:
auf einem Haufen häuft sich Mist
er wird gut festgetreten
ob man darüber auch vergisst
dass man ihn nicht erbeten?
er wächst und wächst
und irgendwann
wird er nicht mehr gerochen
weil die Gewohnheit, die es kann
durch Masse hat bestochen
das Viel ist gut nur, wenn es billig
ich wehr mich nicht, denn ich bin willig

Lieber Thomas,

ich dachte mir schon, dass es nicht als Gedicht durchgeht. Ich habe auch nur meinen Traum aufgeschrieben. Können Träume uns etwas sagen?
Bevor ich abspringen konnte erwachte ich. Ich weiß die Antwort selber nicht.
Die Bauernregel kannte ich noch nicht. Ich habe sonst auch nichts mit Mist zu tun.
Ob ich abspringen wollte, war mir nicht die Frage, sondern ob ich es noch schaffte?
Ich danke Dir für die Aufklärung.

Liebe Grüße
Ida

Lieber Thomas,
ich habe nach Deinem Vorschlag einen Versuch unternommen, den Traum zu deuten und daraus ein Gedicht zu machen. Was kannst Du dazu sagen?

auf einem Haufen häuft sich Mist
er wird gut festgetreten
ob man darüber auch vergisst
dass man ihn nicht erbeten?
er wächst und wächst
und irgendwann
wird er nicht mehr gerochen
weil die Gewohnheit, die es kann
durch Masse hat bestochen
das Viel ist gut nur, wenn es billig
ich wehre mich nicht, ich bin willig


Ich danke Dir! Liebe Grüße
Ida

Liebe Ida,

das Bild des Misthaufens finde ich spannend und habe mal versucht , deinen Traum mit meinen Worten zu verdichten...das ist aber bitte nur eine Anregung. .

Liebe Grüße

anna a.

Ein Haufen Mist
festgetreten im Traum
trete ich mit,
im Wachsen die Gefahr,
außer Tritt zu geraten,
warten

Liebe anna a.
ich danke Dir sehr für deine Hilfe. Ich wäre auf diese Formulierung nie gekommen.
Liebe Grüße
Ida

Liebe Ida,

der Trick besteht darin, ein wenig Abstand zum Erlebten einzunehmen und ggfs zu abstrahieren oder vielleicht sogar ein anderes Bild einzusetzen, z.B:

Ein Traum

Haufenweise
stapeln sich
Gedankenbilder,
wollen Freiheit,
festgezurrt,
getreten
verlieren sie
den Halt.

Liebe Grüße und viel Spass beim Spielen mit Worten und Bedeutungen....
anna a.

auf einem Haufen häuft sich Mist aus dieser Zeile würde ich häuft streichen –Haufen und häuft passt nicht ist gedoppelt.
er wird gut festgetreten (die Frage von wem wird er festgetreten und warum)
ob man darüber auch vergisst (man ist in einem Gedicht immer unschön)
dass man ihn nicht erbeten? (hier wieder man)
er wächst und wächst
und irgendwann
wird er nicht mehr gerochen (von Geruch war vorher nie die Rede- hier würde ich wahrgenommen schreiben, damit beziehst Du den Geruch und die Masse mit ein)
weil die Gewohnheit, die es kann (weil ist Umgangssprache, im Gedicht unschön und sollte vermieden werden.
--- diese 3 unteren Zeilen kommen mir vor als ob sie nur wegen des Reimes stehen.
durch Masse hat bestochen
das Viel ist gut nur, wenn es billig
ich wehre mich nicht, ich bin willig
Einen Traum in ein Gedicht zu wandeln ist nicht ganz leicht. Hier ist es Dir leider nicht gelungen.
Es gibt in diesem Forum viele Hilfestellungen und Anregungen.
Schau mal hier: Gedicht- und Strophenformen
Ich kann Dir keinen Ratschag geben, womit Du als Einsteigerin anfangen solltest. Ich habe damals über Blankverse ein Gefühl für den Klang im Gedicht bekommen. Aber das fühlt jeder Leser und Schreiber wohl anders.
Herzlich Ilona

Liebe Ida,

Informationen werden zweckbedingt zusammengestellt so dass sie zu Meinungen von Mehrheiten werden. Es geht immer so weiter bis die Zweckbestimmung immer offensichtlicher wird, so dass sie erkannt wird. Jetzt ist die Frage, wer kann sich rechtzeitig von dem Zwang der Richtungsweisung befreien, bevor eine Mehrheit erkennt, dass sie fremdbestimmt wird.

LG Hans

Liebe Ilona,
das sind sehr viele Fehler, die Du hier aufzeigst. Vorschläge machst Du mir leider keine, ich fühle mich damit überfordert.
Mag sein, dass ich besser Blankverse schreiben sollte, doch habe ich davon noch nichts gehört. ich werde mal nachschauen.

Lieber Hans,
wer kann sich rechtzeitig von dem Zwang befreien, schreibst Du. So ein bisschen ist es das, was ich damit sagen wollte.
Fremdbestimmt ist auch so ein Begriff, ich denke daran kommt wohl niemand vorbei?

Ich danke Euch mit
lieben Grüßen
Ida

liebe Ida

Zitat

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das sind sehr viele Fehler, die Du hier aufzeigst. Vorschläge machst Du mir leider keine, ich fühle mich damit überfordert.

---

oh, das tut mir sehr leid, es war nicht meine Absicht Dich zu überfordern oder zu verunsichern. Soviele Fehler habe ich doch nicht angemerkt, es sind Kleinigkeiten die Du für die nächsten Gedichte bedenken kannst.
sorry sagt Ilona

Liebe Ida,
oje, das ist ein sehr unappetitlicher Traum, hoffentlich wird er nicht Wirklichkeit.
Lass dich nicht verunsichern oder durcheinander bringen. Schau dir die Rubrik "Wissenswertes" an und versuche selbst eine Form zu finden, die dir zusagt.
Von deiner Idee, Blankverse zu schreiben, möchte ich dringend abraten, sie sind seeeehr schwierig, willst du sie in die richtige Form bringen. Sie gut zu schreiben, brauchst du eine Menge Erfahrung.
Schau mal, ich zeige dir an einem sehr unbeliebten Hilfsmittel, dem xXxX, unabhängig von der Sprache, was du technisch eventuell ändern könntest:

Zitat

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auf einem Haufen häuft sich Mist xXxXxXxX
er wird gut festgetreten xXxXxXx
ob man darüber auch vergisst xXxXxXxX
dass man ihn nicht erbeten? xXxXxXx
Die kleinen x sind unbetonte Silben, die großen X werden betont (Hebungen); du hast einen perfekten Jambus im Kreuzreim (jeder zweite Vers reimt sich) mit wechselnden Kadenzen (das sind die letzten Silben bzw. die letzte Silbe eines jeden Verses) geschrieben, prima!
er wächst und wächst xXxX
und irgendwann xXxX Diese beiden Verse könntest du zusammen ziehen und wärst wieder perfekt im vierhebigen Jambus.
wird er nicht mehr gerochen xXxXxXx
weil die Gewohnheit, die es kann xXxXxXxX
durch Masse hat bestochen xXxXxXx Auch hier wieder im perfekten Jambus mit wechselnden Kadenzen und unbetonten Auftakten (erste Silbe eines Verses).

das Viel ist gut nur, wenn es billig xXxXxXxXx
ich wehre mich nicht, ich bin willig xXxxXXxXx Hier könntest du wegen des besseren Klanges ändern in
"Ich wehr mich nicht, denn ich bin willig" xXxXxXxXx, dann stimmt auch der Jambus.

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Insgesamt ist dein Gedicht technisch gut gelungen. Die Sprache ist noch etwas ungelenk, das ändert sich aber mit der Zeit .
Ich habe mich sehr gerne mit deinem Gedicht beschäftigt.
Herzliche Grüße,
Heliane.

Liebe Heliane,
so wie Du es mir vorführst, könnte ich meinen, es wäre schon, zumindest technisch ein Gedicht. Die Worte gefallen mir teils selber nicht, doch dafür bin ich ja hier. Das mit den xX ist plausibel.
Ich danke Dir für Deine Hilfe!
Liebe Grüße
Ida

Liebe Ida,
der Satz mit der freien Lyrik ist mir irgendwie hereingerutscht, er hat hier gar nichts zu suchen. Ich nehme ihn oben raus, in Ordnung?
Ja, technisch ist dein Gedicht fast perfekt
Hrzliche Abendgrüße,
Heliane.

Liebe Ida,
ein interessanter Traum, den ich leider so nicht deuten kann, aber spannend.
Die Verbesserung hat Deinen Zeilen gut getan. Weiter so!
Liebe Grüße, Heidi

Liebe Heliane, liebe Heidi,
danke für Euren Zuspruch!
Liebe Grüße
Ida