in der Umgebung ist es kalt
wenngleich die Sonne scheinen mag
kein Hoffnung, auch kein grüner Wald
nicht enden will der arktisch Tag

zäh fließt das Blut in müden Adern
zäh ist des Hirnes Tätigkeit
bizarr und spitz statt graden Quadern
sind Eises Berge zugeschneit

ja, wo der Alk sich regt, ist Winter
der Tag ist kurz, das Licht ist matt
dort ist das Ende - nichts dahinter
kein Halt mehr, alle Schollen glatt


(Diese Verse schrieb ich vor Jahren, sie gehören zu meinen ersten)

lieber Günter
Zuerst glaubte ich, Du meinst wirklich den Alk. https://de.wiktionary.org/wiki/Riesenalk
Ich würde ich dafür plädieren den Alkohol beim Namen zu nennen. Alkohol ist so etwas fürchterliches, da kann eine Abkürzung nur wie ein Kosewort erscheinen. Aber, ich habe in unmittelbarer Nähe ein solches Drame erlebt und bin deshalb so hart, was diese Droge angeht.
Insgesamt finde ich aber, Du hast den Nerv getroffen. Ja, es fühlt sich in der Umgebung eines Alkoholikers sehr kalt an.
Ich frage mich, warum Du

Zitat

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kein Hoffnung

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und nicht kein hoffen schreibst?
Ansonsten finde ich das Gedicht ist sehr gelungen.

herzlich Ilona

Liebe Ilona,
diesen arktischen Vogel verwende ich hier als Metapher. Das bietet sich durch den Namen leicht an.
Die Stelle, die Du hier zu recht monierst, wollte ich auch gleich ändern, doch dann reizte es mich, die unreife Urfassung einzustellen.
Danke!
Herzlichst Günter

Im Moment gibt es hier einige Werke über Alkohol und seine Folgen zu lesen. In der Tat ist es ein schweres Thema. Alkohol zertört Menschen und auch die Menschen in ihrem Umfeld. Ein Alkoholiker ist erst zu heilen, wenn er seine Sucht anerkennt und das tut er nicht.
Gesellschaftlich ist Alkohol nicht geächtet, im Gegenteil, mein Leben lang musste ich mich als Spaßbremse und als Nichtpartyadäquate beurteilen lassen, wei ich nie was trank . Ich mag einfach Alkohol nicht. Und ich habe immer gerne einen klaren Kopf.

Die Kälte und Einsamkeit, mit der ein Alkoholiker zu kämpfen hat, obwohl er sie ja gerade oftmals damit übertünchen will, habe ich an einer guten Freundin erlebt, deren Leben vollkommen zugrunde gerichtet war. Was sie ihrer Familie und auch ihrem Kind, das psychische Schäden nahm, damit antat, wird sie vielleicht heute erst wissen, wo sie angeblich trocken ist.

Ein mahndendes Werk, lieber Günther.
Sicherlich geschrieben in einer Reifezeit, wo ein junger Mann dem Alkohol "begegnet" und für sein Leben beschließt, wie er es mit ihm halten will.

Vers 1 würe ich noch einmal feilen. Kein Hoffnung geht nicht, keine Hoffnung hüpft aus der Metrik. Die Inversion mit "und enden will der arktisch Tag ", ebenso wie die Verkürzung bringst du doch heute locker weg.
Aber Begabung zum Schreiben hattest du wohl schon immer...Lächeln und lG von Koko

Liebe Koko,
wie schon gesagt, ist es ein Frühwerk und heute würde ich es anders schreiben. Vielleicht stelle ich noch eine neue Version ein.
ich habe etliche Alkoholiker kennengelernt und jeder ist verschieden. Aktuell komme ich darauf, weil ein Freund nach einigen Jahren Abstinenz wieder rückfällig geworden ist. Wer schon mal trocken war, kennt seine Sucht und und weiß, was er wissen muss. Es fehlt dann nur an der Willensstärke. Man will nicht einsehen, dass ein kleines Bisschen immer schon zu viel ist. Ansprechen bewirkt nichts und darum schickte ich ihm meinen Anstoß als Gedicht (Entscheidung zwischen zwei Freunden (Rätsel)). Er ging aber nicht darauf ein.
Es scheint keine Hilfe von Außen zu geben.
Ich trinke auch zuweilen, kann aber bestätigen, dass ich auch ohne Alkohol sehr schöne und lustige Feiern erlebt habe. Wer schon fröhlich ist, braucht keinen Alkohol, um ausgelassen zu sein und wer traurig ist, wird davon noch trauriger.
Danke für Deinen Kommentar!
Herzlichst Günter