Lieber Thomas,

sicher ist der Eremit enttäuscht von seinem vorherigen Leben und der Welt in der er lebte. Zurückgezogen in die Einsamkeit plagen ihn die Gedanken an die Welt. Es ist ein Verzichten auf ein Leben das ihm nicht gefällt und ein Warten auf den Tod in der Hoffnung auf ein Danach.
Den Eremit hast Du gut dargestellt und man spürt dabei ein traurige Stimmung.

LG Hans

Lieber Thomas,

dazu meine Gedanken:

wenn einer freiwillig in die Einsamkeit geht, muss es sich zwangsläufig mit sich selbst auseinandersetzen.
Seine eigenen Gedanken werden ihm zu schaffen machen.

Vielleicht sieht er nach einiger Zeit ein Licht am Horizont, es wird klarer und er findet zurück, wer weiß?

Viele Menschen leben mitten unter uns, aber nicht mit uns und leben ein ewiges Eremitendasein,
lassen sich dort nicht heraus holen.

liebe Grüße
Luzie

lieber Thomas
mir gefällt immer wie Du es schaffst den Inhalt und die Form Einklag zu bringen.
Durch die weiblichen Endungen jeder Zeile lese ich das Gedicht automatisch getragen und in mir bleibt etwas hoffendes weiches.

sehr schön, es berührt
herzlich Ilona

Hallo Thomas,
ich finde, Du hast diese Stimmung gut eingefangen. Sicher gibt es verschiedenen Gründe für eine selbst gewählte Einsamkeit, doch das Ergebnis sollte sich gleichen. Mir gefällt es und stimmt mich nachdenklich. Ich versuche mal, meinen Eindruck mit eigenen Worten wiederzugeben:
Einsamkeit ist mehr als Stille, die den Schmerz vergessen lässt.
Drückend laut ist fremder Wille, nimmt dem Ich den letzten Rest.
Einsam durch die stillen Stunden, bringt die Suche neuen Sinn.
Nacht und Leere sind verwunden, Licht ist neuen Tags Beginn.
Ich hoffe, Dich richtig verstanden zu haben.
Gern gelesen!
Herzliche Grüße
Günter

Lieber Thomas,
Einsamkeit dürfte eine schwer zu beherrschende Haltung bzw. Stimmung sein, im Gegensatz zum Alleinsein, das jederzeit geändert werden kann.
Dein Gedicht schildert sanft und ohne Pathos eine Phase der Einsamkeit, aus der es noch ein Zurück gibt; die letzten Verse geben Hoffnung.
Schau mal hier:

Zitat

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hin zum Tag und neuem Leben.

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Sehr einfühlsam formuliert, gefällt mir sehr gut.
Herzliche Grüße,
Heliane.

Lieber Thomas,

in Inhalt und Form hast du das Eremitenleben gut dargestellt -
ein einsames Leben voller Zweifel, Ängste, Visionen - für mich nicht erstrebens- und lebenswert.

Eine Kleinigkeit: heben / erheben - eine Wiederholung, die mir nicht so gut gefällt.

Vorschlag: statt "erheben" - "erlösen von den Qualen" - müsste vom Sinn her auch passen.

Liebe Grüße

Michael

Lieber Thomas,
Ich bin froh, dass Dein Eremit sich mit der aufgehenden Sonne seelisch erholt hat. Tatsächlich ist die Nacht von jeher angstbesetzt und bietet Raum für Gedanken, die tagsüber kaum Platz haben.
Für Deinen Eremiten hoffe ich aber, dass er in der Überwindung der Angst eine Hürde in seiner Seele überwunden hat.
Aber irgend etwas an dem Erleben Deines Eremiten stört mich, ich kann allerdings nicht genau sagen was es ist.
Deine Reime jedoch lesen sich geschmeidig und sind wohlklingend. Dafür ein ganz dickes Lob.
Liebe Grüße,
Heidi

Lieber Thomas,
dein Gedicht liest sich gut. Ich habe mir aber unter einem Eremit jemanden vorgestellt, dem klar ist, was mit der selbst gewählten Einsamkeit auf ihn zu kommt. Das er diese Einsamkeit sucht, sich nicht fürchtet und schweigt. Keine Ahnung warum. Selbst habe ich ja noch keinen getroffen aber ich dachte es wären menschenscheue/müde Leute.
LG Heike

Hi Leutz, allen voran Thomas natürlich,

vielleicht liege ich da wie leider öfters mal völlig falsch, aber mir zeigt das Gedicht eine ganz andere Seite des Eremitentums. Die der Zurückgelassenen, hier meine Ansätze:

V1 er ruft ... also entweder weil jemand da sein könnte der ihn hört, oder was viel wahrscheinlicher ist weil er etwas anprangert oder beklagt.
V5 Lähmung durch Spinnennetze... also etwas hält ihn in der selbauferlegten Verbannung. Wahrscheinlich dass wogegen er protestiert, der Grund weshalb er die Gemeinschaft verlassen hat ist noch existent.
Letzter Vers ... die erhabene Sonne ... das bedeutet doch dass der Eremit nicht gerne alleine ist, weil er in der Dunkelheit jemand bräuchte, der seine Ängstee lindert. Der Eremit ist also nicht freiwillig ein solcher, sondern er will dadurch etwas bewirken. Die die darum wissen wünschen sich den Eremiten wieder in ihre Mitte zurück.

Hier meine verrückte Idee: Der Eremit entsagt der Gemeinschaft, weil etwas (ihr kollektives Verhalten in einer bestimmten, den Eremiten tangierenden, Situation) mit seinen Überzeugungen unvereinbar ist.

Es gibt ja auch nicht nur Eremiten die sich tatsächlich von der menschlichen Gesellschaft zurückziehen, man kann sich ja auch von einer bestimmten Gruppe zurückziehen, wird dadurch nur in diesem Bereich den man bis dahin als tägliche Gemeinschaft hatte zum Eremiten. Das abbrechen von Kommunikation in Foren wäre so ein modernes Beispiel.

Thomas du hast mit deinem Gedicht also wieder eine Menge an Gedankenanstößen geliefert. Oft habe ich als Leser deiner Kunst das sehr befriedigende Gefühl, dass es einfach mehr zu entdecken gibt, als das erste Lesen einem offenbaren kann. Damit meine ich natürlich nicht, dass meine Vorkommentatoren dein Gedicht nur oberflächlich betrachtet hätten, ganz im Gegenteil es gibt so viele Varianten die du zur Deutung anbietest, dass sich darin eines der Geheimnisse deines Schreibens zeigt.

Wie so oft ziehe ich den Hut und sage danke für die stimulierende Lektüre

Derolli