Sommerzeit

Der Sommer schenkt wie immer pralles Leben,
die Blütenkelche sich zur Sonne heben,
viel Buntes ziert den Wegesrand.
Die Vögel putzen zwitschernd ihr Gefieder,
sie tirilieren ihre frohen Lieder,
die weithin schallen übers Land.

Wer spürt nicht neue Kraft in müden Gliedern
bei dem Gesang von all den Jubelliedern,
wir atmen auf, der Kopf wird frei.
Das Sonnenlicht vertreibt die grauen Zonen,
die im Gehirn als Schreckensbilder wohnen,
verflogen ist die Grüblerei.

Die hellen Tage lassen uns gesunden,
wir speichern Kraft für dunkle Winterstunden.
Die ganze Welt ist klar und licht.
Seit Ewigkeiten wechseln Jahreszeiten,
die Lebenszeit wird uns dereinst entgleiten,
bis dahin trägt mich Zuversicht !

Liebe lillii,

da ist Dir ein sehr schönes und stimmungsvolles Sommergedicht gelungen! Man denkt unwillkürlich an das Lied "Nun will der Lenz uns grüßen" oder ähnlich stimmungsvolle Jahreszeitenlieder!

Viele Grüße von der Insel, auf der die meisten Blüten schon verblüht sind, weil es sehr heiß ist

Karlheinz

danke an Carlino und Thomas,

Thomas, einiges von deinen Vorschlägen habe ich schon übernommen,
ich arbeite an den weiteren.

LG luzie

Liebe Luzie
Ein schönes warmes Sommerlied mit dem interessanten Kontrapunkt am Ende des Gedichtes, wie auch Carlino schon geschrieben hat.
Beim wiederholtem Lesen kam mir immer der Gedanke, ob nicht ein „wenn“, ein geschmeidigerer Übergang zur. 2. Zeile wäre.
„Der Sommer schenkt wie immer pralles Leben,
wenn Blütenkelche sich zur Sonne heben,“

Zu der "Spinnerei" habe ich noch die Idee, es mit "Grübelei" auszutauschen. Bye bye passt aber m.M nach nicht. Das hört sich zu flabsig an.

Die Pflicht am Ende erscheint mir persönlich irgendwie zu hart, das Leben ist doch ein Geschenk!
Pflicht hört sich so nach der Pflicht zu leiden an.
Aber es ist Dein Gedicht und mir gefallen die Bilder und stimmen mich sonst soweit fröhlich.
Liebe Grüße, Heidi

Liebe Lilli,
mir gefällt dein Sommergedicht. Auch die Aussage "bis zum Lebensende, ist zu leben Pflicht". Ich verstehe dich gut da die dunkle Jahreszeit keine Freude für mich ist. Wenn man diese Pflicht in alle Köpfe hämmern könnte wäre viel Unheil zu vermeiden. Denn manchmal verliert man sich in den grauen Zonen. Für mich sind deine Verse ein Mutmachgedicht und ein Grund sie im Winter oft zu lesen.
LG Heike

Liebe Luzie,

bitte verzeih mir, ich stehe Deinem Gedicht etwas zwiespältig gegenüber. Ein Gedicht in diese
Form zu bringen ist für mich immer eine große Leistung. Die Reime fallen spielerisch zusammen.
Wenn ich lese bekomme ich Bilder, die romantisch und ansprechend sind. Andererseits ist es aber
naive Malerei, die mich nicht wirklich berührt, weil die zeitgenössischen Aspekte fehlen. Vielleicht
bedarf es aber auch Deines Gedichtes in der realen Welt als eine Art von Insel? Möglicherweise ist
es auch der Ansatz meiner Betrachtung, weil ich dieser Form übersättigt bin. Moderne Naturlyrik
ist für mich Kritik am Ist-Zustand. Trage es mir bitte nicht persönlich nach!

Lg Jorsch

liebe Luzi
mir gefällt Dein frohes Sommerdicht
bis auf die letzte Zeile. Denn sie will nicht so zum Sommer passen. Hätte sie nicht als letzte Zeile gestanden würde ich sagen ok. Auch die Pflicht zu Leben gehört zu den Jahreszeiten. So aber ist mir der Schluss zu bitter.
Nun habe ich gegrübelt und mir ist diese Zeile als Schluss in die Tasten gekommen.

bis dahin gibt sie Zuversicht
was meinst Du?
Liebe Grüße Ilona

Liebe Luzie,
die meisten von uns können sich mit der "Pflicht" am Ende nicht anfreunden, lass dir vielleicht etwas anderes einfallen . Thomas hat einen sehr schönen Vorschlag für diesen Vers. Bitte verzichte unbedingt auf Anglizismen, die würden diese leichte, wattige Stimmung deines Werkes zerstören.
Es gefällt mir rundum sehr gut, auch wenn es bei manchem Leser "naiv" herüber kommt. Es muss nicht jeder Text mit Ist-Zuständen überfrachtet werden, davon haben wir genug.
Dein Gedicht verbreitet gute Laune und zaubert ein Lächeln, was wollen wir mehr nach den Katastrophen in den letzten Tagen?
Herzliche Grüße,
Heliane.

Danke Heliane und auch an Euch alle,
Ich werde versuchen, mich der "Pflicht" zu entledigen.

Wenn es auch nicht allen gerecht wird, was solls?
Es gibt da so einen Spruch, dass diese Kunst, es allen Recht zu machen, niemand beherrscht

Herzlichen Gruß Luzie

von Heidi habe ich nun die -Grüblerei- und von Ilona die -Zuversicht- übernommen, ist es so besser ?

LG Luzie

liebe Luzie
ja, jetzt ist es ein frohes Sommergedicht

herzlich Ilona

den Thomas habe ich jetzt auch mit dem Tausch von -all ins die- froh gemacht

und ich lasse es jetzt so stehen.

Danke sag ich abermals.

LG. lillii

Liebe Luzie und lieber Thomas,

Zitat

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Wie ich Jorsch kenne, hat er nichts dagegen, wenn ich eine Bemerkung zu dem machen,

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überhaupt nicht. Im Gegenteil es ist wichtig eine gesunde Diskussion über Ansichten zu führen und
gegensätzliche Meinungen zu respektieren. Ich erinnere mich noch an die "Montagsmaler", die Sieger
durften immer ein Naives Gemälde aussuchen. Als Kind habe ich es leidenschaftlich gern gesehen.
Hund Katze Maus ...

Der erstrebenswerte Naturzustand gilt als verloren ist kein Geheimnis. Ich wollte lediglich einen
Denkanstoß einbringen. Wenn ich z.B. am Wochenende durch ein klimawandelndes Thüringer Land
mit seinen Wetterextremen fahre und über 25 alte Menschen besuche die in keinerlei Idylle leben,
kann ich mich nicht am Abend in eine perfekte Welt verträumen. Andererseits bekomme ich Bauchweh,
wenn ich mir nach den Ungemach der schlimmen Ereignisse vergangener Monate eine Insel suche.
Ich fühle mich als Teil der Katastrophen und nicht vordergründig als ausgemachtes Opfer. Man könnte
wenigstens mal darüber nachdenken ...

Einen lieben Gruß vom Jorsch

oh ja,lieber Jorsch,

Zitat

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Man könnte wenigstens mal darüber nachdenken ...

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und das werden viele, wenn auch nicht alle.

Die Montagsmaler interessierten mich nicht so sehr, doch ein Bild von der heilen Welt genieße ich, wenn ich abends durchs nahe Stadtwäldchen an der Aa vorbei spaziere, höre ich bewusst dem Vogelkonzert zu. Es zwitschert, tirilliert und flötet immerzu, es liegt ein Zauber in der Luft, ich würde sagen, dass er mich betört.
Wenn dann auch noch eine Entenschar schnatternd die Böschung hochwatschelt, das ist die heile Welt,
ein Frieden, den die Natur geben kann.
Dies ist ein mit Worten gemaltes naives Bild, aber auch die Wirklichkeit.

Ich weiß , sie kann auch ganz anders,
Vor ein paar Wochen war genau an diesem idyllischen Ort eine Hochwasserkatastrophe, die kleine Aa überflutete den Park bis in die Straßen und Häuser.

Wer nicht bemerkt, was an Schrecklichem in unserer Zeit geschieht, der lebt nicht in der Gegenwart. Geht das überhaupt,
das Vorbeischauen?

und das Nachdenken bleibt nicht aus.

Ich fühle mich als Teil des Ganzen

danke Jorsch für Deinen Kommentar

liebe Grüße
Luzie