lieber Thomas

lies bitte noch mal die 3.letzte Zeile. Da kann irgendetwas nicht stimmen.

Ein trauriges Gedicht, sehr gefühlvoll geschrieben.

herzlich Ilona

Hi Thomas,

villt. meint Ostseemöve den ungewöhnlichen Satzbau. Wäre leicht zu ändern, da man automatisch zu "an ihrer Seite" tendiert als Leser (es blieb kein Mensch an ihrer Seite stehn, es blieb kein Wagen ihr zur Hilfe stehn).

Damit hast du mich glücklicher Weise ein wenig beschäftigt:

Zitat

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Wo bleibt ein Anker, wenn die Sonne fällt?

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Erst spät habe ich erkannt, dass es sich dabei um eine fein ausgeklügelte Synästhesie handelt (Sonne/trocken/wärmendes Licht - Anker/nass/fällt in die kalte Dunkelheit). Auch deutest du vorgreifender Weise mit dem erwähnen des Ankers die buchstäbliche Richtung an in die, die junge Verzweifelte sich begeben wird. Dadurch machst du deutlich was passiert wenn man diesen Halt verliert, dann zieht er einen sogar nach Unten.
Wenn es einen etwas kritisch zu beäugelnden Punkt gibt, dann wäre es folgende Zeile:

Zitat

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ihr Denken, Leben, Lieben, ihre Welt.

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Klar passen diese großen Worte zu dem was man im Allgemeinen mit den Gefühlen von Heranwachsenden (im speziellen unglücklich verliebten Teenagern, oder durch den Tod getrennten jungen Menschen - du siehst ich versuche Gelerntes anzuwenden) assoziiert, aber da der Großteil den Gedichtes sehr intim ist wirken diese großen Allgemeinplätze für mich zu unpersönlich. Ich hatte mir an dieser Stelle konkretere Emotionen gewünscht, spezifische, oder sogar nur eines, aber dafür ein so tiefes, dass es sich in meinen Gedanken voll manifestieren kann, dann bin ich kurz davor mitzuspringen, wenn ich schon die Chance verpasst habe anzuhalten und zu retten.
Die beiden letzten Verse bilden im Übrigen auch einen gelungenen Höhepunkt und Abschluss deines Gedichtes. Das Ende ist nicht offen, auch die Hilfe die jetzt kommt ist vergebens, sie hätte Wohl kommen müssen, als die Brücke nicht in Sicht war.

Danke für deine nachdenklich stimmenden Zeilen.

Derolli

Lieber Thomas,

Was sagt das über Menschen aus, wenn ein junger offensichtlich todtrauriger junger Mensch so verloren auf der Brücke steht und niemand ihn anspricht.
Ich frag mich aber, wieso sie in der letzten Zeile noch auf der Brücke steht, denn für mich ist sie gesprungen.
In der 3.Zeile erkenne ich keine Irritationen, vielleicht habe ich es auch nicht erkannt, was Ilona meinte.

Liebe Morgengrüße,
Heidi

Lieber Thomas,
ich mag das '... ihr zur Seite stehen ...'.
Eine traurige Situation, die du wort- und bildgewaltig schilderst. Ich komme mit den letzten beiden Versen etwas ins Gehege. Natürlich weiß ich, was du ausdrücken möchtest, ich glaube aber, dass es klarer gesagt werden könnte; ich musste etwas lächeln .
Ist diese Brücke nicht etwas zu belebt für ein solches Vorhaben? Denn dort kann keiner anhalten! Ich würde mir eine ruhigere aussuchen.
Herzliche Grüße,
Heliane.

Lieber Thomas,
das finde ich sehr gelungen! Nur daran, dass man das "man" in der letzten Zeile so stark betonen soll, muss man sich erst gewöhnen! Große Klasse, sowohl von Ausdruck als auch von der Form her!

Liebe Grüße aus Samothraki
Karlheinz

Hi,

soll das "bliebt" (V10) zu einem "bleibt" (dann wäre der Ausdruck erneut genutzt nach dem Vers mit dem Anker) werden oder soll es ein "blieb" sein, oder tatsächlich die Verschmelzung von beidem?

cu

Grüß dich Thomas,

bei deinen Zeilen fällt mir eine Begegnung ein. Ein junger Kerl stand auf der Donaubrücke jenseits des Geländers. Niemand ging hin aber alle blieben stehen und wollten ihn scheinbar springen sehen. Meine damalige Freundin und ich hilten ihn davon zurück. Wir hielten ihn quasi fest, aber immer noch kam uns niemand zu Hilfe. Nach viel Zureden hilten wir ihn vom Sprung ab. Da gingen die Leute weiter.
Mir gefallen deine Zeilen sehr gut.

Schöne Grüße
der Michael